Wir fuhren allein im dunkeln von Heinrich Heine

Wir fuhren allein im dunkeln
Postwagen die ganze Nacht;
Wir ruhten einander am Herzen,
Wir haben gescherzt und gelacht.
 
Doch als es Morgens tagte,
Mein Kind, wie staunten wir!
Denn zwischen uns saß Amor,
Der blinde Passagier.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Wir fuhren allein im dunkeln“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
37
Entstehungsjahr
1823–1824
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Wir fuhren allein im dunkeln“ stammt von Heinrich Heine, einem bedeutenden Dichter der deutschen Romantik, der von 1797 bis 1856 lebte.

Auf den ersten Eindruck ist dieses Gedicht eine romantische und zugleich humorvolle Darstellung einer nächtlichen Fahrt zweier Liebender im Postwagen, die in der Gesellschaft des blinden Passagiers „Amor“ endet.

In der ersten Strophe schildert das lyrische Ich eine vergnügliche, nächtliche Fahrt in einem Postwagen. In der Gesellschaft des anderen ruhen sie am Herzen des anderen, scherzen und lachen. Das zeigt die Innigkeit und Fröhlichkeit ihrer Beziehung. Mit dem Taganbruch in der zweiten Strophe, entdecken die Reisenden überrascht, dass zwischen ihnen Amor, der Gott der Liebe aus der römischen Mythologie als blinder Passagier saß.

Die Aussage des lyrischen Ichs könnte sein, dass Liebe oft unerwartet und unbemerkt kommt, besonders in Momenten des Glücks und der Nähe. Dann wird sie, wie im Gedicht, erst im Nachhinein bemerkt. Es bringt eine gewisse Heiterkeit und Ironie ein, weil der Gott der Liebe, Amor, als blinder Passagier dargestellt wird.

Formell ist das Gedicht in zwei Strophen zu je vier Versen gegliedert. Es hat einen einfachen, fast liedhaften Rhythmus, was den Eindruck der Unbeschwertheit und Freude verstärkt. Die Sprache ist klar und allgemeinverständlich mit einer leicht spielerischen Note. Heine nutzt hier die Alltagssprache, und das macht das Gedicht sehr zugänglich und relatable. Mit der Verwendung des Begriffs „blinder Passagier“ für Amor erzeugt er auch eine humorvolle Stimmung und vermittelt gleichzeitig die Unberechenbarkeit und Unerwartetheit der Liebe.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Wir fuhren allein im dunkeln“ des Autors Heinrich Heine. 1797 wurde Heine in Düsseldorf geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1824 entstanden. Der Erscheinungsort ist Hamburg. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zuordnen. Heine ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 37 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 8 Versen. Die Gedichte „Alte Rose“, „Altes Lied“ und „Am Golfe von Biskaya“ sind weitere Werke des Autors Heinrich Heine. Zum Autor des Gedichtes „Wir fuhren allein im dunkeln“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 535 Gedichte vor.

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