[Verse zum Advent] von Theodor Fontane

Noch ist Herbst nicht ganz entflohn,
Aber als Knecht Ruprecht schon
Kommt der Winter hergeschritten,
Und alsbald aus Schnee’es Mitten
Klingt des Schlittenglöckleins Ton.
 
Und was jüngst noch, fern und nah,
Bunt auf uns herniedersah,
Weiß sind Türme, Dächer, Zweige,
Und das Jahr geht auf die Neige,
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Und das schönste Fest ist da.
 
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Tag du der Geburt des Herrn,
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Heute bist du uns noch fern,
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Aber Tannen, Engel, Fahnen
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Lassen uns den Tag schon ahnen,
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Und wir sehen schon den Stern.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24 KB)

Details zum Gedicht „[Verse zum Advent]“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
15
Anzahl Wörter
82
Entstehungsjahr
nach 1835
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht stammt von Theodor Fontane, einem bedeutenden deutschen Schriftsteller der Realistischen Schule. Er lebte von 1819 bis 1898, daher kann man das Gedicht zeitlich in das 19. Jahrhundert einordnen.

Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht wie eine Einladung, sich auf die Ankunft des Winters und speziell auf die Adventszeit einzustellen. Es besitzt eine ruhige und harmonische Stimmung, die auf die festliche Jahreszeit einstimmt und die Vorfreude auf das Weihnachtsfest widerspiegelt.

Das lyrische Ich beschreibt in einfachen Worten den Übergang von Herbst zu Winter und den Beginn der Adventszeit. Der Herbst ist noch nicht ganz vergangen, aber der Winter, personifiziert durch Knecht Ruprecht, nähert sich schon. Mit seinem Kommen verwandelt er die bunte Herbstlandschaft in eine reine, weiße Winterwelt. Das Jahr neigt sich dem Ende zu und das „schönste Fest“, Weihnachten, steht bevor. Obwohl der Heiligabend, der Tag der Geburt Christi, noch in der Ferne liegt, ahnen wir sein Kommen durch die Symbole des Weihnachtsfests wie Tannen, Engel und Fahnen. Gleichzeitig wird das Motiv des Sterns eingeführt, das auf den Stern von Bethlehem anspielt.

Formal besteht das Gedicht aus drei Strophen mit jeweils fünf Versen. Die Sprache ist einfach und klar, der Rhythmus ruhig und fließend. Dies spiegelt die friedliche und erwartungsvolle Stimmung der Adventszeit wider. Sprachbilder wie „Knecht Ruprecht“, „Schlittenglöckleins Ton“ oder „weiß sind Türme, Dächer, Zweige“ malen ein lebendiges Bild von Winter und Weihnachten. Das lyrische Ich verwendet dabei eine Mischung aus konkreten Beobachtungen und symbolischen Elementen.

Zusammengefasst kann man sagen, dass Fontanes Gedicht auf einfache und gefühlvolle Weise die Vorfreude und Erwartung der Advents- und Weihnachtszeit ausdrückt. Es lädt uns ein, uns auf die Veränderungen in der Natur einzustellen und die Vorboten des nahenden Festes wahrzunehmen. Dabei spricht es nicht nur die Sinne an, sondern auch unsere inneren Gefühle der Vorfreude und Sehnsucht nach dem Weihnachtsfest.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „[Verse zum Advent]“ des Autors Theodor Fontane. Fontane wurde im Jahr 1819 in Neuruppin geboren. Zwischen den Jahren 1835 und 1898 ist das Gedicht entstanden. In München ist der Text erschienen. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Realismus zugeordnet werden. Fontane ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 15 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 82 Worte. Theodor Fontane ist auch der Autor für Gedichte wie „An Bettina“, „An Emilie“ und „An Lischen“. Zum Autor des Gedichtes „[Verse zum Advent]“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 214 Gedichte vor.

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