Der arme Fischer von Charlotte Elisabeth Luise Wilhelmine Ahlefeld

1	Wenn des Flusses klare Wellen
2	Mondbeglänzt vorüber ziehn,
3	Schau ich trübe nach den hellen
4	Fenstern ihres Schlosses hin.
5	Und es zittern bange Schauer
6	Mir durch Mark und durch Gebein,
7	Denn in hoffnungsloser Trauer
8	Muss ich mich der Sehnsucht weihn.
9	Ach ich kann sie nicht erreichen!--
10	An der Gluth, die mich zerstört,
11	Wird mein Leben bald verbleichen,
12	Ungeliebt und ungehört.
13	Seit mein Auge sie gesehen,
14	Ist verwandelt mein Gemüth,
15	Und ich muss vor ihr vergehen,
16	Wie ein Frühlingstag verblüht.
17	Seht, mein leichtes Fahrzeug schwanket
18	Nicht mehr munter auf der Fluth,
19	Denn der Fischer ist erkranket
20	Und erloschen ist sein Muth.
21	O wie freudig wollt' ich sterben,
22	Könnt' ich nur im Tode mir
23	Einen Blick der Huld erwerben;
24	Eine Thräne nur von ihr!
25	Aber ach, auf ihrer Höhe
26	Ahnet wohl die Stolze nicht,
27	Dass für sie in stummen Wehe
28	Bald das Herz des Fischers bricht.

Details zum Gedicht „Der arme Fischer“

Gedicht-Analyse

Charlotte Elisabeth Luise Wilhelmine Ahlefeld ist die Autorin des Gedichtes „Der arme Fischer“. Im Jahr 1777 wurde Ahlefeld in Stedten bei Erfurt geboren. Zwischen den Jahren 1793 und 1849 ist das Gedicht entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten der Autorin her lässt sich das Gedicht den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zuordnen. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das vorliegende Gedicht umfasst 144 Wörter. Es baut sich aus 7 Strophen auf und besteht aus 28 Versen. Die Dichterin Charlotte Elisabeth Luise Wilhelmine Ahlefeld ist auch die Autorin für Gedichte wie „Geduld“, „Glück der Liebe“ und „Sonett“. Zur Autorin des Gedichtes „Der arme Fischer“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de keine weiteren Gedichte vor.

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