Glück?! Wie oft rang ich nach dir die Hände von Marie Eugenie Delle Grazie

Glück?! Wie oft rang ich nach dir die Hände,
Bebend, all’ des stolzen Leides müd,
Daß ein Gott dich mir herniedersende,
Eh’ dies Herz verblutet und verglüht!
 
Und nun stahlst du wie der West vom Meere
Schwül und heimlich dich in meine Brust,
Ach! und wie die Starre sich auch wehre –
Hinthaut all ihr Trotz in süßer Lust!
 
Wirst du halten, was du mir versprochen,
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Tauscht’ ich Würd’ges um solch’ hohes Weh?
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Oder werd’ ich ärmer, qualgebrochen
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Heimkehr’n – ach! und elender denn je?!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.3 KB)

Details zum Gedicht „Glück?! Wie oft rang ich nach dir die Hände“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
85
Entstehungsjahr
1892
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Glück?! Wie oft rang ich nach dir die Hände“ stammt von der österreichischen Dichterin Marie Eugenie Delle Grazie, die von 1864 bis 1931 lebte. Ihre Schaffensperiode lag im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert, einer Zeit des literarischen Übergangs, die von großen gesellschaftlichen und kulturellen Veränderungen geprägt war.

Auf den ersten Blick erscheint das Gedicht als ein leidenschaftliches Ringen um das Glück und die Frage nach dessen Vergänglichkeit. Die Sprecherin, das lyrische Ich, reflektiert ihre Sehnsucht nach Glück, ihre Bemühungen, es zu erlangen, und ihre Zweifel, dass es erhalten bleibt.

Inhaltlich geht es in dem Gedicht um die Ausdrucksweise der Sprecherin, die nach Glück strebt. Sie beschreibt ihr Ringen, ihre Müdigkeit und ihre Bitte an Gott, ihr Glück zu bringen, bevor ihr Herz „verblutet und verglüht“ – eine Metapher für ihre Erschöpfung und Verzweiflung. In der zweiten Strophe scheint das Glück zu ihr gekommen zu sein, heimlich und überraschend, gegen all ihre Widerstände. In der dritten und letzten Strophe stellt sie die Frage, ob dieses neu gefundene Glück ihre Qualen wert war und ob es bestehen wird oder sie letztendlich enttäuscht zurücklässt.

Die Form des Gedichts ist eine traditionelle dreistrophige Struktur mit jeweils vier Versen pro Strophe. Die Sprache ist kraftvoll und emotional, gekennzeichnet durch bilderreiche Metaphern und rhetorische Fragen. Der Dichter verwendet Wiederholungen wie „Ach!“ und „Wie oft“, die den emotionsgeladenen Ton des Gedichts unterstreichen.

Zusammenfassend ist das Gedicht „Glück?! Wie oft rang ich nach dir die Hände“ ein leidenschaftlicher und emotionaler Ausdruck der Sehnsucht nach Glück, der Freude an seinem Ankunft und der Angst vor seiner Vergänglichkeit. Es spiegelt die menschliche Erfahrung wider, das Glück zu suchen, zu finden und zu zweifeln, ob es von Dauer sein wird.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Glück?! Wie oft rang ich nach dir die Hände“ der Autorin Marie Eugenie Delle Grazie. Im Jahr 1864 wurde Delle Grazie in Weißkirchen (Bela Crkva) geboren. Im Jahr 1892 ist das Gedicht entstanden. In Leipzig ist der Text erschienen. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten der Autorin lassen eine Zuordnung zur Epoche Realismus zu. Die Schriftstellerin Delle Grazie ist eine typische Vertreterin der genannten Epoche. Das 85 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Die Dichterin Marie Eugenie Delle Grazie ist auch die Autorin für Gedichte wie „Abschied“, „Addio“ und „Addio a Capri“. Zur Autorin des Gedichtes „Glück?! Wie oft rang ich nach dir die Hände“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 71 Gedichte vor.

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