Sie wollen Freiheit, nun wohlan! von Franz Grillparzer

1	Sie wollen Freiheit, nun wohlan!
2	Gebt ihnen eine Eisenbahn,
3	Da mögen sie denn frei verkehren,
4	Der Schacher wird sie dienen lehren.
5	Sie brauchen gläubig einen Gott,
6	Herr Hegel hat des nimmer Spott,
7	Verdaun sie erst ein Subjekt-Objekt,
8	Hat nie noch ein Glaube sich weiter erstreckt.
9	Und dürstet sie nach Poesie,
10	Die Prosa ist verlegen nie,
11	Novelle und Tendenzgedicht
12	Ist Poesie und ists auch nicht.
13	Da mögen sie denn frei sich glauben,
14	Des Glaubens Freiheit selbst sich rauben;
15	Auch hats Poesie aufs höchste gebracht,
16	Wenn jeder die seine sich selber macht.

Details zum Gedicht „Sie wollen Freiheit, nun wohlan!“

Gedicht-Analyse

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Sie wollen Freiheit, nun wohlan!“ des Autors Franz Grillparzer. Grillparzer wurde im Jahr 1791 in Wien geboren. Zwischen den Jahren 1807 und 1872 ist das Gedicht entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Biedermeier oder Realismus zu. Bei dem Schriftsteller Grillparzer handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epochen. Das vorliegende Gedicht umfasst 90 Wörter. Es baut sich aus 4 Strophen auf und besteht aus 16 Versen. Franz Grillparzer ist auch der Autor für Gedichte wie „An einen Freund“, „Beethoven“ und „Der Wunderbrunnen“. Zum Autor des Gedichtes „Sie wollen Freiheit, nun wohlan!“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 300 Gedichte vor.

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