Wundsch des Dichters von Andreas Gryphius
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Herr/ der du dich mit unserm Fleisch vermählt/ |
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Und/ wie wir/ Jahr auff diser Welt gezehlt/ |
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Gib daß ich/ und die du mir wilst verbinden/ |
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Dich mög in mir und ich in ihr dich finden/ |
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Und wo wir zwey in einem Fleische seyn: |
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So gib vilmehr nur einen Geist uns ein. |
Details zum Gedicht „Wundsch des Dichters“
Andreas Gryphius
1
6
51
1649
Barock
Gedicht-Analyse
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Wundsch des Dichters“ des Autors Andreas Gryphius. 1616 wurde Gryphius in Glogau geboren. 1649 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Barock zugeordnet werden. Der Schriftsteller Gryphius ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche.
Die europäische Stilepoche des 17. und 18. Jahrhunderts, die wir heute als Barock bezeichnen, leitet sich aus dem Portugiesischen ab. Das portugiesische Wort stammt ursprünglich aus dem Juwelierhandwerk und heißt auf Deutsch „unregelmäßige, schiefrunde Perle“. Der Dreißigjährige Krieg, der im Jahr 1618 begann und 30 Jahre später (also 1648) endete, hat die Epoche des Barocks stark geprägt. Der Krieg war eine Katastrophe von unvorstellbarem Ausmaß. Die Bevölkerung litt unter den Kämpfen, Hungersnöten und insbesondere unter der Pest, an der viele Menschen starben. Die Bevölkerungszahl Deutschlands ging um etwa ein Drittel zurück. Krieg und Elend lösten in der niederen Bevölkerung ein tiefes Bewusstsein der eigenen Vergänglichkeit aus. Im Gegensatz dazu lebten die absolutistischen, alleinigen Herrscher in protzigen Luxus und ließen sich Schlösser voller Prunk errichten. Diese Gegensätze von Todesangst und Lebenslust bzw. Armut und Luxus ließen sich ebenso in der Literatur ausmachen. In der Lyrik wird der Einsatz solcher inhaltlichen Gegensätze als Antithetik bezeichnet. Die Literaturepoche des Barocks stellte einen Wandel von lateinischer zu deutscher Literatur dar. Die bedeutsamste Literaturform des Barocks war dabei die Dichtung. Das Sonett war die häufigste Form eines Gedichts, die Verwendung fand. Im Barockzeitalter war der größte Teil der Literatur Gelegenheitsdichtung. Man schrieb zur gehobenen Unterhaltung oder bei Hofe zur Fürstenhuldigung. Für wohlhabende Bevölkerungsschichten schrieben Lyriker zum Anlass von Taufen, Beerdigungen oder Hochzeiten. Die Dichtung im Barock wird daher auch als Gesellschaftsdichtung bezeichnet.
Das 51 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 6 Versen mit nur einer Strophe. Der Dichter Andreas Gryphius ist auch der Autor für Gedichte wie „An Gott den Heiligen Geist“, „An H. Christoph von Dihr“ und „An Jolinden“. Zum Autor des Gedichtes „Wundsch des Dichters“ haben wir auf abi-pur.de weitere 461 Gedichte veröffentlicht.
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