Erklärung eines Kupfers in dem Taschenbuche Vesta fürs Jahr 1833 von Franz Grillparzer

1	Ach du schöne, weiße Taube,
2	Zitterst du gleich Espenlaube,
3	Schmiegst dich bang mit scheuem Sinn
4	An die holde Schützerin?
5	Wohl mit Recht warnt dieses Zagen!
6	Vieles darf der Starke wagen.
7	Gierde lauert, Unschuld weint,
8	Und ich sehe deinen Feind.
9	Einen nur der langen Reihe,
10	Adler, Falke, Sperber, Weihe,
11	Glatt und kraus, mit Streif und Stern,
12	Alle fressen Täubchen gern.
13	Selbst die Katze krümmt den Rücken,
14	Zwar vor solchen Feindes Tücken
15	Schützt ein rascher Flügelschlag,
16	Auch ist wohl ein Engel wach.
17	Aber auch die Engel schlafen,
18	Und will Gott am härtsten strafen,
19	Zeigt der Feind geflügelt sich.
20	Täubchen, Mädchen, hüte dich!

Details zum Gedicht „Erklärung eines Kupfers in dem Taschenbuche Vesta fürs Jahr 1833“

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Erklärung eines Kupfers in dem Taschenbuche Vesta fürs Jahr 1833“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Franz Grillparzer. Der Autor Franz Grillparzer wurde 1791 in Wien geboren. Im Jahr 1833 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Biedermeier oder Realismus zugeordnet werden. Bei dem Schriftsteller Grillparzer handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epochen. Das vorliegende Gedicht umfasst 100 Wörter. Es baut sich aus 5 Strophen auf und besteht aus 20 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Franz Grillparzer sind „Vorzeichen“, „Werbung“ und „Zwischen Gaeta und Kapua“. Zum Autor des Gedichtes „Erklärung eines Kupfers in dem Taschenbuche Vesta fürs Jahr 1833“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 300 Gedichte vor.

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