An das Frauenzimmer von Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Sagt mir doch, geliebte Schönen,
Ist euch Amor denn nicht sichtbar?
Oder sagt ihrs niemand wieder,
Weil er allzu oft erscheinet?
O! ihr dürft es nicht verbergen,
Wenn er euch gleich oft erscheinet.
Kann ein Gott euch Schande bringen?
Wenn er euch des Nachts belauschet,
Wenn er euch des Tages lokket:
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O! so sagt es, euch zur Ehre,
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Freunden oder Gönnern wieder.
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Dann wird euch ein ieder loben.
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Oder wollt ihrs mir entdekken:
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So will ich, ihr sollt es sehen,
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Euch einmal den Amor fangen.
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Dann könnt ihr mit goldnen Strikken
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Ihn an euer Bette binden,
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Daß er Wunsch und Klagen höre.
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Dann könnt ihr ihm alles klagen
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Und ihn eher nicht befreien,
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Bis er sich mit euch versönet,
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Bis er alle Kammersorgen
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Mit der Kammerlust verwechselt;
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Bis er sich in allen Stükken
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Gütig, wie ein Gott, erwiesen.
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O! wie werdet ihr die Güte
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Des gefangnen Gottes preisen.
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Ruft mich nur, wenn er erscheinet,
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Denn ich weiß ihn gut zu fangen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (25 KB)

Details zum Gedicht „An das Frauenzimmer“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
29
Anzahl Wörter
161
Entstehungsjahr
1719 - 1803
Epoche
Aufklärung

Gedicht-Analyse

Johann Wilhelm Ludwig Gleim ist der Autor des Gedichtes „An das Frauenzimmer“. Gleim wurde im Jahr 1719 in Ermsleben (Ostharz) geboren. Zwischen den Jahren 1735 und 1803 ist das Gedicht entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Aufklärung zu. Gleim ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 29 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 161 Worte. Weitere bekannte Gedichte des Autors Johann Wilhelm Ludwig Gleim sind „Triolet“, „Das Lied von Gott“ und „Das Lied von der Freyheit“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „An das Frauenzimmer“ weitere 167 Gedichte vor.

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