Wir Werkleute all von Heinrich Lersch

Wir Werkleute all, wir alte und junge, wir Männer und Fraun,
die wir nur Flammen, Gluten, Massen und Kräfte schaun,
wir, die wir die Flammen, Gluten und Kräfte bezwingen:
hört unsere Fäuste das Lied der Arbeit singen.
 
Wir Werkleute all tragen unter dem blauen Tuch
wie ihr eine Seele, die weint und jubelt unter Segen und Fluch,
und neben dem lauten Leben ein Menschsein mit allen Gefühlen,
in Liebe und Frühling, in Armut und Not, Erde und Himmel wühlen.
 
Wir Werkleute all sind allen Werks Fundament!
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Auf unseren Leibern stehn die Maschinen, auf unseren Leibern der Hochofen brennt;
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auch unsere Seelen zwingen wir in Hebel und Walzen, Räder und Achsen,
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darum kann sie nicht mit steilen Bäumen in Gottes Himmel wachsen.
 
13 
Wir Werkleute all hüten Gottes Erde und machen sie untertan,
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darum ist Gott uns gnädig, wenn wir im Tod uns ihm nahn —,
15 
— und zerbräch diese Erde, loderten aus den Spalten des Erdkerns Flammen —
16 
wir Werkleute all, wir schmiedeten sie wieder mit stählernen Ringen aus Trägern und Schienen zusammen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (25.3 KB)

Details zum Gedicht „Wir Werkleute all“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
172
Entstehungsjahr
1889 - 1936
Epoche
Moderne,
Expressionismus,
Avantgarde / Dadaismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Wir Werkleute all“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Heinrich Lersch. Lersch wurde im Jahr 1889 in Mönchengladbach geboren. In der Zeit von 1905 bis 1936 ist das Gedicht entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text den Epochen Moderne, Expressionismus, Avantgarde / Dadaismus, Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit oder Exilliteratur zugeordnet werden. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 172 Worte. Weitere bekannte Gedichte des Autors Heinrich Lersch sind „Heimweh“ und „Im Schützengraben“. Zum Autor des Gedichtes „Wir Werkleute all“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de keine weiteren Gedichte vor.

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