An Herrn Magnus Schuwarten von Richard Dehmel
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Künftig will auch ich was melden |
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von den Taten unsrer Zeit |
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und die ritterlichen Helden, |
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so man rühmet weit und breit, |
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in ein solches Buch verleiben, |
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daß sie sollen ewig bleiben. |
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Phöbus hat mir Dint' und Feder |
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schon gegeben in die Hand, |
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Klio solch Papyr und Leder, |
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das nur denen ist bekant, |
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die von solchen Sachen handeln, |
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die sich nimmermehr verwandeln. |
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Erstlich werd' ich müssen singen |
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von des stolzen Heboms Flucht, |
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welcher ihm mit seinen Dingen |
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selbst den Untergang gesucht, |
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welcher sich und uns betrübte, |
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als er fremde Bulschaft liebte. |
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Nachmals wird berichtet werden, |
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wie der große Dannefried, |
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Dannefried, die Furcht der Erden, |
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auf ein neues Werk geriet, |
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daß er, da er Fremde plagte, |
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seine Liebste selbst verjagte. |
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Margenis, der Preis der Schönen, |
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doch des Unglücks stetes Ziel, |
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die so manchen Ritters-Söhnen |
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wegen Schönheit wol gefiel, |
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werd' ich auch erraten können |
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aller deiner Buler Sinnen? |
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Wie beherzte deine Sache |
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der getreue Celetor, |
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wie auch mit gerechter Rache |
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schwanger gieng der Zanefor, |
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wie die ungetreue Gile |
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durch ihr eignes Urteil fiele? |
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Hier wird man vor Andern hören |
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den berühmten Held Vagust, |
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der von wegen deiner Ehren |
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mänlich wagte seine Brust, |
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der, da er dir Fried' erwurbe, |
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ritterlich zu Felde sturbe. |
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An der Seiten soll ihm stehen |
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Herbrand, der gelobte Man, |
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der den Stallwein wird bestehen, |
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wie er schon Beweis getan, |
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der demnach des Himmels Willen |
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alles Urteil ganz soll stillen. |
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Lasse mich nächst nach dir gehen, |
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Barklai, und verzeih mir diß! |
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Meine Margenis soll stehen |
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neben deiner Argenis, |
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Argenis, dem schönen Wesen, |
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das so ferne wird gelesen, |
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wird mir Gott das Glücke geben |
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und mir Einen wecken auf, |
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der mich läßt in Ruhe leben |
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und der Sachen ihren Lauf |
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durch die Westen milder Sinnen |
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und der Freiheit wird vergünnen. |
Details zum Gedicht „An Herrn Magnus Schuwarten“
Richard Dehmel
10
60
288
nach 1879
Moderne
Gedicht-Analyse
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „An Herrn Magnus Schuwarten“ des Autors Richard Dehmel. 1863 wurde Dehmel in Wendisch-Hermsdorf, Mark Brandenburg geboren. Zwischen den Jahren 1879 und 1920 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Moderne zugeordnet werden. Bei dem Schriftsteller Dehmel handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 288 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 60 Versen mit insgesamt 10 Strophen. Richard Dehmel ist auch der Autor für Gedichte wie „Bann“, „Bastard“ und „Bitte“. Zum Autor des Gedichtes „An Herrn Magnus Schuwarten“ haben wir auf abi-pur.de weitere 522 Gedichte veröffentlicht.
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Zum Autor Richard Dehmel sind auf abi-pur.de 522 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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