An Chrysillen von Paul Fleming

Gold ist dein treflichs Haar, Gold deiner Augen Licht,
Gold dein gemalter Mund, Gold deine schöne Wangen,
der Hals, die Brust, der Leib und was uns macht Verlangen,
Gold ist die Rede selbst, die deine Zunge spricht,
 
die auch ganz gülden ist ......
Ach! daß sich doch mein Herz an dieses Gold gehangen!
Gold suchet Iedermann, Gold läßt sich noch erlangen.
Dich, du des Goldes Gold, kan ich erlangen nicht.
 
Chrysille, güldnes Bild und güldner noch als Gold,
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dein mehr als güldner Preis ist mehr als Gold verzollt.
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Dis hat nicht so viel Gold in allen seinen Schätzen,
 
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so viel nicht Jupiter, der alles Gold aufhäuft.
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Wenn du dich hältst so hoch, als sich dein Wert beläuft,
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so kan dich Niemand nicht, als du dich selbst bezalen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.2 KB)

Details zum Gedicht „An Chrysillen“

Autor
Paul Fleming
Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
126
Entstehungsjahr
1609 - 1640
Epoche
Barock

Gedicht-Analyse

Paul Fleming ist der Autor des Gedichtes „An Chrysillen“. Fleming wurde im Jahr 1609 in Hartenstein (Sachsen) geboren. Zwischen den Jahren 1625 und 1640 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Barock zugeordnet werden. Bei dem Schriftsteller Fleming handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche.

Die Zeitepoche des Barocks erstreckt sich über den Zeitraum von 1600 bis etwa 1720. Diesen Zeitraum kann man in drei weitere Abschnitte unterteilen: Frühbarock, Hochbarock und Spätbarock. Die Literaturepoche des Barocks ist durch ein gewichtiges Ereignis geprägt, dem Dreißigjährigen Krieg von 1618 bis 1648. Durch die schlechten sanitären Bedingungen konnten sich Seuchen schnell ausbreiten. Rund ein Drittel der Bevölkerung kamen durch den Krieg und sich ausbreitenden Seuchen, wie etwa der Pest, ums Leben. Durch die starke Verminderung der Bevölkerung erlahmte das wirtschaftliche Leben zunehmend. Die Lyrik des Barocks ist im Wesentlichen von drei Leitmotiven (Memento mori, Vanitas, Carpe diem) geprägt, die die Einstellung der Menschen zum Leben beschreiben. Vor dem geschichtlichen Hintergrund des Dreißigjährigen Krieges war der Alltag der Menschen von Gewalt und Zerstörung geprägt. Alle diese Motive setzen sich auf verschiedene Weise mit der verbreiteten Angst vor dem Lebensende und dessen Auswirkungen auseinander. In der Barockliteratur löste die deutsche Sprache das Lateinische ab. Autoren und Werke sind zahlreich in dieser Zeit. Andreas Gryphius, Martin Opitz oder Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen sind typische Vertreter des Barocks.

Das vorliegende Gedicht umfasst 126 Wörter. Es baut sich aus 4 Strophen auf und besteht aus 14 Versen. Die Gedichte „Tugend ist mein Leben“, „Hier ist Nichts denn finstre Nacht“ und „Auf die Weise des 101. Psalms“ sind weitere Werke des Autors Paul Fleming. Zum Autor des Gedichtes „An Chrysillen“ haben wir auf abi-pur.de weitere 366 Gedichte veröffentlicht.

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