An Araminte von Jacob Michael Reinhold Lenz

In der Nacht im kalten Winter
wirds so schwarz und graulich nicht,
als in meinem armen Herzen
fern von deinem Angesicht
 
Aber wenn es wieder lächelt
in die Seele mir hinein,
werd' ich jung und neugeboren,
wie das Feld im Sonnenschein.
 
Du allein gibst Trost und Freude;
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wärst du nicht in dieser Welt,
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stracks fiel alle Lust zusammen,
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wie ein Feuerwerk zerfällt.
 
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Wenn die schöne Flamm' erlöschet,
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die das all gezaubert hat,
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bleiben Rauch und Brände stehen
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von der königlichen Stadt.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „An Araminte“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
81
Entstehungsjahr
1751 - 1792
Epoche
Sturm & Drang

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „An Araminte“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Jacob Michael Reinhold Lenz. Im Jahr 1751 wurde Lenz in Seßwegen (Casvaine), Livland geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1767 bis 1792 entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Sturm & Drang zuordnen. Der Schriftsteller Lenz ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche.

Der Sturm und Drang reicht zeitlich etwa von 1765 bis 1790. Sie ist eine Strömung innerhalb der Aufklärung (1720–1790) und überschneidet sich teilweise mit der Epoche der Empfindsamkeit (1740–1790) und ihren Merkmalen. Häufig wird die Epoche des Sturm und Drang auch als Geniezeit oder Genieperiode bezeichnet. Die Klassik knüpft an die Literaturepoche des Sturm und Drang an. Der Sturm und Drang war eine Protestbewegung, die aus der Aufklärung hervorging. Der Protest richtete sich dabei gegen den Adel und dessen höfische Welt, sowie andere absolutistische Obrigkeiten. Er richtete sich aber auch gegen das Bürgertum, das als freudlos und eng galt, und dessen Moralvorstellungen veraltet waren. Als Letztes richtete sich der Protest des Sturm und Drang gegen Traditionen in der Literatur. Bei den Vertretern der Epoche des Sturm und Drang handelte es sich vorwiegend um Schriftsteller jüngeren Alters. In den Gedichten wurde darauf geachtet eine geeignete Sprache zu finden, um die persönlichen Empfindungen des lyrischen Ichs zum Ausdruck zu bringen. Die Nachahmung und Idealisierung von Autoren aus vergangenen Epochen wie dem Barock wurde abgelehnt. Die traditionellen Werke wurden dennoch geschätzt und dienten als Inspiration. Es wurde eine eigene Jugendkultur und Jugendsprache mit kraftvollen Ausdrücken, Ausrufen, Wiederholungen und Halbsätzen geschaffen. Mit seinen beiden wichtigen Vertretern Goethe und Schiller entwickelte sich der Sturm und Drang weiter und ging in die Weimarer Klassik über.

Das Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 81 Worte. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „An Araminte“ keine weiteren Gedichte vor.

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