Am leuchtenden Sommermorgen von Heinrich Heine

Am leuchtenden Sommermorgen
Geh’ ich im Garten herum.
Es flüstern und sprechen die Blumen,
Ich aber wandle stumm.
 
Es flüstern und sprechen die Blumen,
Und schau’n mitleidig mich an:
Sey unserer Schwester nicht böse,
Du trauriger, blasser Mann.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Am leuchtenden Sommermorgen“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
39
Entstehungsjahr
1822–1823
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht „Am leuchtenden Sommermorgen“ wurde von dem deutschen Dichter Heinrich Heine verfasst, der von 1797 bis 1856 lebte. Damit liegt es in der Epoche der Romantik, einer literarischen Strömung, die von etwa 1795 bis 1848 andauerte.

Beim ersten Lesen des Gedichts fällt auf, dass es eine melancholische Stimmung vermittelt. Die Schönheit des Sommertages und die Sprechfähigkeit der Blumen erzeugen ein idyllisches, fast märchenhaftes Bild, welches in starkem Kontrast zu der Stille und Traurigkeit des lyrischen Ichs steht.

Der Inhalt lässt sich grob so zusammenfassen: Das lyrische Ich spaziert an einem hellen Sommermorgen durch einen Garten. Es nimmt wahr, dass die Blumen zu ihm flüstern und sprechen. Doch das lyrische Ich reagiert nicht darauf, sondern wandelt stumm umher. Bei genauerem Zuhören stellt das lyrische Ich fest, dass die Blumen es mitleidig anschauen und es bitten, ihrer („unserer“) Schwester nicht böse zu sein. Wer genau diese Schwester ist, bleibt offen. Aufgrund der traurigen und blassen Erscheinung des lyrischen Ichs vermittelt das Gedicht ein Gefühl von Einsamkeit und Trauer.

Formal besteht das Gedicht aus zwei Strophen zu je vier Versen und ist in einem einfachen, gut verständlichen Sprachstil gehalten. Dennoch erzeugt die Personifikation der Blumen und ihre direkte Ansprache an das lyrische Ich eine gewisse Rätselhaftigkeit. Die Natur gibt hier dem Menschen Rätsel auf und scheint Geheimnisse zu besitzen, die er nicht zu entschlüsseln vermag. Dies ist typisch für die Epoche der Romantik, in der die Natur oft als geheimnisvoll und als Quelle von Gefühlen und Gedanken dargestellt wurde. Es ist also gut möglich, dass Heine mit diesem Gedicht die Melancholie und das Unbegreifliche des Daseins ausdrücken wollte.

Weitere Informationen

Heinrich Heine ist der Autor des Gedichtes „Am leuchtenden Sommermorgen“. 1797 wurde Heine in Düsseldorf geboren. Im Jahr 1823 ist das Gedicht entstanden. In Hamburg ist der Text erschienen. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Junges Deutschland & Vormärz zu. Heine ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 39 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 8 Versen. Weitere Werke des Dichters Heinrich Heine sind „Ach, die Augen sind es wieder“, „Ach, ich sehne mich nach Thränen“ und „Ach, wenn ich nur der Schemel wär’“. Zum Autor des Gedichtes „Am leuchtenden Sommermorgen“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 535 Gedichte vor.

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