An Frau Marianne von Willemer 1827 von Clemens Brentano
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Du nötigst mich, ich soll nur schreiben; |
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Was weiß ich denn, das nicht ein jeder weiß, |
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Nicht jeder sucht von Stirn und Blatt zu reiben? |
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Denn alles, was wir wissen macht uns heiß. |
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Selbst dieser Pappeln kühle Säulenhallen |
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Auf goldnem Abendgrund des Domes Blau, |
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Der Spiegelwellen leises Pilgerwallen, |
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Der glühnde Berg erlöschend in dem Tau, |
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Selbst die zerstreuten Lichter in den grünen Räumen, |
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Und auf dem lieben Antlitz dort der Strahl, |
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Als zögre er, als dürfte er versäumen |
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Hinabzusinken mit dem Licht zum Tal. |
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Selbst alle Wahrheit, Wirklichkeit und Wonne, |
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All das Genügen dieser guten Schar, |
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Befreundet nach dem Untergang der Sonne |
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Zurückzurufen, was am Tag gemeinsam war. |
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Ach! all dies äußre, innre, sel'ge Kühlen |
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Dem Wissenden ist es ein heißer Brand. |
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Wer aber wird, mein Kind, dies mit mir fühlen, |
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Und fühlt es Einer, geht er weggewandt, |
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Geht nicht zu mir, zu dir, geht zu dem Einen, |
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Der einsam steht, verlassen und verflucht, |
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Von seinem Volk, in grimmen Todespeinen, |
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Ans Kreuz genagelt, blutend, unbesucht. |
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Er kann nicht Kühlung suchen, kann nicht fliehen, |
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An Händ' und Füß' in heißer Nägel Zwang |
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Fühlt sengend er die Sonne um sich ziehen, |
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Für ihn ohn' Untergehn in glühndem Gang. |
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Er, der die Schmerzen aller Schuld gelitten, |
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Er, der Unschuldige, der rein allein |
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Für uns am Kreuz steht in der Dinge Mitten, |
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In ihm nur ist ein gut Zusammensein. |
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All andres Tun, all Lieben, Sehnen, Freuen, |
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All dieses bange Ringen nach Verein |
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Ist andres nicht, als Trennen und Zerstreuen. |
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Vergebens hier der Tisch und Brot und Wein, |
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Wir sitzen rings um ihn, daß er uns trenne, |
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Man ißt und trinkt; der zahnbewehrte Mund |
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Zerreißt, zermalmt, daß nicht die Zunge nenne |
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Die Eigenlust verschlingend durch den Schlund. |
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Horch! Gläser klingen! Man möcht' sich durchdringen, |
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Möcht' Eins nur sein, da man Gesundheit trinkt. |
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O kranke Lieb', der mit zerbrochnen Schwingen |
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Ein Zeugnis der verlornen Einheit winkt. |
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Wo fehlt's uns denn? Warum wird mir so bange, |
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Bei diesem Bruchstück vom zerbrochnen Bund? |
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Getrennt sind wir, es ist so ewig lange, |
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Im Tode wird die Liebe erst gesund. |
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Da hast du's nun, - was quälst du mich zu schreiben, |
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Verstehst du dies? Wer's liest verlachet mich, |
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Und wer es merkt, wird mich von dannen treiben, |
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So lebe wohl, dein Engel schütze dich! |
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2. |
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Denn sieh! die Nacht! ihr Friedensmantel decket |
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Den Streit des Scheins, ein täuschend Tafellicht |
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Eint, oberflächlich schwankend, und von Nacht umschrecket |
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Neckt sich erkühlend, was am Tag sich widerspricht. |
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Mir heilt kein Schmaus die schuldzerrißnen Herzen, |
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Und nimmer wird die Narbe mir ein Gleis, |
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Doch lockt mein Mantel euch so bunt von Schmerzen, |
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Nehmt hin und scherzt, ich geb' die Fahne preis. |
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Sie wird von euch weltkindisch umgeschwungen |
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Von Tränen bleich, von welken Blumen bunt |
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Sind seine Löcher Wunden, seine Fetzen Zungen, |
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Ihr lacht sie an und macht sie nicht gesund. |
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So laßt mich denn und nötigt nicht zum Singen, |
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Ich muß mit Jakob weinen um den bunten Rock |
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Des Joseph, den die Söhne vor ihn bringen, |
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Getauft mit Blut von einem jungen Bock. |
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Ich wein' und weiß es doch, er lebt, sie werden |
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Ihn finden königlich, Korn reichend in der Not; |
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So ist die arme Trauer dieser Erden, |
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Sie weint beim blut'gen Rock, er lebt, bereitet Brot; |
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Fahr Mantel hin! Ich eile mit Erschrecken |
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Dem Jüngling nach - Putiphare erfaßt |
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Die Hülle, die ihr fehlt, die Schmach zu decken; |
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O, ird'sche Freude, du betrogner Gast! |
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Wer dir anheimfällt wird ein Ehebrecher, |
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Wer dir entflieht, den klagt der Mantel an, |
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Doch sei getrost, es ward der goldne Becher |
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Dem Benjamin in seinen Sack getan. |
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Fahr Mantel hin! Doch da zum Strom ich eile |
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Und möcht' mit dem Propheten jenseits sein, |
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Da fehlt er mir, daß ich den Jordan teile, |
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Der Glaube kann nicht ohne Mantel sein. |
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So bin auch ich entblößt und ohne Waffen |
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Muß ich am Ufer nach der Brücke ziehn, |
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Muß mit den andern diesseits, jenseits gaffen |
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Und sink' ermüdet unterm Kreuze hin. |
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Da steht der Jüngling auch, der in dem Garten, |
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Da man den Heiland fing, den Mantel ließ. |
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Ich will mit ihm der Auferstehung warten, |
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Die uns der Mensch gewordene Gott verhieß. |
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Laß ausgesetzt mich in der Sonne Gluten |
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Bei meinem dürstenden, durchbohrten Heiland stehn. |
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O Gütigster! mich kühlt dein heißes Bluten, |
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Dein brechend Auge hat mich angesehn. |
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Und du, Maria, Mutter voll von Schmerzen, |
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Breit' deinen Schutz um mich und diese Welt, |
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Die sieben Schwerter, stehend dir im Herzen, |
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Sie spannen deinen Mantel aus zum Zelt. |
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So laß mich knien, flehen, weinen, büßen |
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In deinem Bann, der selig werden soll, |
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Bis dich die Engelgrüße wieder grüßen: |
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»Ave Maria, Mutter, Kirche, Gnadenvoll, |
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Mit dir der Herr, Gebenedeite unter den Weibern, |
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Gebenedeit allein ist deines Leibes Frucht, |
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Jesus, der Herr, der unter allen Leibern |
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Die Kirche, als den Brautleib hat gesucht. |
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Die Kirche, meine Mutter, durch den heil'gen Geist, |
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Die in der Taufe schuldlos mich geboren, |
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Die in der Firmung Stärke mir verheißt; |
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Die in der Buße herstellt, was verloren, |
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Die meinen Gott und Herrn mir nährend reicht, |
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Mir den lebend'gen Gott bewahrt im Sakrament, |
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Im neuen Opfer, das nicht von ihr weicht, |
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Das bei ihr bleibt bis an der Zeiten End', |
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Die mich mit heil'gem Öl zum Todkampf weiht, |
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Und mit der Priesterweihe Menschen rüstet, |
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Zu tun wie Jesus Ew'ges in der Zeit, |
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Die heilig bindet, was im Fleisch gelüstet, |
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Zu einem Fleische zwei; ein großes Sakrament |
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In Christo und der Kirch', dem Haupt, dem Leibe, |
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O Kirche! meine Mutter bis zum End'. |
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Fleht heil'ge Brüder, daß ich in ihr bleibe, |
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Mit ihr zur Wüste zieh' im sichern Schoß, |
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Daß ich geborgen sei am Mutterherzen; |
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Und bricht zuletzt der Drache gen sie los, |
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Daß sie mich neu gebäre unter Schmerzen. |
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Maria, Mutter Gottes, Wahrheit, Bild und Schild, |
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Maria, Jungfrau, Wirklichkeit und Namen, |
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Bitt' für uns Sünder, deine Kinder, sei uns mild |
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Jetzt und in aller Todesstunde! Amen.« |
Details zum Gedicht „An Frau Marianne von Willemer 1827“
Clemens Brentano
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965
1778 - 1842
Romantik
Gedicht-Analyse
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „An Frau Marianne von Willemer 1827“ des Autors Clemens Brentano. Der Autor Clemens Brentano wurde 1778 in Ehrenbreitstein (Koblenz) geboren. In der Zeit von 1794 bis 1842 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Romantik zugeordnet werden. Bei Brentano handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche.
Die Romantik ist eine kulturgeschichtliche Epoche, die vom Ende des 18. Jahrhunderts bis spät in das 19. Jahrhundert hinein andauerte. Insbesondere auf den Gebieten der Literatur, Musik oder der bildenden Kunst hatte diese Epoche umfangreiche Auswirkungen. Die Epoche wird in Frühromantik (bis 1804), Hochromantik (bis 1815) und Spätromantik (bis 1848) unterschieden. Zu großen gesellschaftlichen Umbrüchen führte die Industrialisierung. Die neue Maschinenwelt förderte Verstädterung und Landflucht. Die zuvor empfundene Geborgenheit war für die Romantiker in Auflösung begriffen. Bedeutende Motive in der Lyrik der Romantik sind die Ferne und Sehnsucht sowie das Gefühl der Heimatlosigkeit. Andere Motive sind das Fernweh, die Todessehnsucht oder das Nachtmotiv. So symbolisierte die Nacht nicht nur die Dunkelheit, sondern auch das Geheimnisvolle, Mysteriöse und galt als Ursprung der Liebe. Merkmale der Romantik sind die Hinwendung zur Natur, die Weltflucht oder der Rückzug in Traumwelten. Insbesondere ist aber auch die Idealisierung des Mittelalters aufzuzeigen. Architektur und Kunst des Mittelalters wurden von den Vertretern der Romantik wieder geschätzt. Die Stilepoche kennzeichnet sich vor allem durch offene Formen in Gedichten und Texten. Phantasie ist für die Romantiker das Maß aller Dinge. Die Trennung zwischen Poesie und Wissenschaft, zwischen Traum und Wirklichkeit soll durchbrochen werden. Die Schriftsteller der Romantik streben eine Verschmelzung von Kunst und Literatur an. Ihr Ziel ist es, alle Lebensbereiche zu poetisieren.
Das vorliegende Gedicht umfasst 965 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 134 Versen. Die Gedichte „Wenn der lahme Weber träumt, er webe“, „Im Wetter auf der Heimfahrt“ und „Die Abendwinde wehen“ sind weitere Werke des Autors Clemens Brentano. Zum Autor des Gedichtes „An Frau Marianne von Willemer 1827“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 297 Gedichte vor.
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Zum Autor Clemens Brentano sind auf abi-pur.de 297 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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