Als er im Garthen mit ihr spazieren gieng von Johann Christian Günther
1 |
Ach, liebstes Lenchen, sähstu hier |
2 |
Mein Herz im Blute wallen, |
3 |
Ich weis vorwahr, es würde dir |
4 |
Sogar sein Schmerz gefallen; |
5 |
Denn dieser kommt aus Zärtligkeit |
6 |
Und aus der . . . Liebe, |
7 |
Womit ich mich bey . . . Zeit |
8 |
Um deine Qual betrübe. |
|
|
9 |
Ich soll dich in der . . . . . |
10 |
Bey fremden Leuten laßen; |
11 |
Der Himmel sende doch die Zeit, |
12 |
Dich glücklich zu umfaßen. |
13 |
Die andern, so mit mir studirt, |
14 |
Erlangen Ruhm und Glücke, |
15 |
Und ob mir eben das gebierth, |
16 |
So bleib ich weit zurücke. |
|
|
17 |
Es thut mir deinetwegen weh |
18 |
Und macht mich ganz zu Schanden, |
19 |
Sodaß ich wie im Traume geh, |
20 |
Kein Scherz ist mehr vorhanden. |
21 |
Das Feuer läst in Adern nach, |
22 |
. . . . Muth und Kräfte schwinden, |
23 |
Da Laster, . . . . . Schmach |
24 |
Mich allenthalben binden. |
|
|
25 |
Was that dein liebstes Herze nicht |
26 |
Um meinetwillen tragen, |
27 |
. . . . . . . . . . . . . . mir geschicht, |
28 |
. . . . . . . . . . . . Plagen. |
29 |
Was hab ich dir nicht vor Gefahr |
30 |
In Zedliz aufgeladen, |
31 |
Allwo dein . . . . Labsahl war, |
32 |
Mein Unrecht auszubaden. |
|
|
33 |
Ach . . . . . . tausendmahl |
34 |
Vor deine Liebe sterben, |
35 |
So würd ich doch . . . solche Qual |
36 |
Kein danckbar Lob erwerben, |
37 |
Denn wie ich überwiesen bin, |
38 |
So bleibstu noch mein Eigen |
39 |
Und läst mir deinen frommen Sinn |
40 |
So viele Neigung zeigen. |
|
|
41 |
Ach, Engel, ich empfinde noch |
42 |
In . . . . Lust zum Leben |
43 |
Und will mir . . .das süße Joch |
44 |
Von deiner Liebe geben. |
45 |
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . |
46 |
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . |
47 |
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . |
48 |
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . |
|
|
49 |
Ich traute mir, bey Salz und Brodt |
50 |
Die Fürsten auszulachen |
51 |
Und in der eußerlichen Noth |
52 |
Ein Eden . . . . machen; |
53 |
Ich weis auch, daß ich alles Weh |
54 |
Im Augenblick vergäße, |
55 |
Wofern ich nur . . . . . . . . . Eh |
56 |
Dich kurze Zeit besäße. |
Details zum Gedicht „Als er im Garthen mit ihr spazieren gieng“
Johann Christian Günther
7
56
236
1720
Barock
Gedicht-Analyse
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Als er im Garthen mit ihr spazieren gieng“ des Autors Johann Christian Günther. Günther wurde im Jahr 1695 in Striegau geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1720 entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Barock kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Der Schriftsteller Günther ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche.
Die Literaturepoche des Barocks erstreckt sich über den Zeitraum von 1600 bis etwa 1720. Diesen Zeitraum kann man in drei weitere Abschnitte unterteilen: Frühbarock, Hochbarock und Spätbarock. Der Dreißigjährige Krieg, der im Jahr 1618 begann und 30 Jahre später (also 1648) endete, hat die Epoche des Barocks in hohem Maße geprägt. Der Krieg war eine Katastrophe von unvorstellbarem Ausmaß. Die Menschen litten unter den Kämpfen, Hungersnöten, aber insbesondere unter der Pest, an der eine Vielzahl von Menschen verstarb. Die Bevölkerung in Deutschland ging um etwa 30 Prozent zurück. Vornehmlich Krieg und Pest in der Zeit des Barocks zeigen auch ein bedeutendes Merkmal auf: der Gegensatz. Zum einen Armut, Elend und Tod, zum anderen Glanz, Prunk und Macht. So lebte die normale Bevölkerung in größtenteils bitterer Armut, während Adelige einen luxuriösen Lebensstil bevorzugten. In der Barockliteratur löste die deutsche Sprache das Lateinische ab. Autoren und Werke sind zahlreich in dieser Zeit. Martin Opitz, Andreas Gryphius oder Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen sind unverkennbare Vertreter der Literaturepoche des Barocks.
Das 236 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 56 Versen mit insgesamt 7 Strophen. Der Dichter Johann Christian Günther ist auch der Autor für Gedichte wie „Rosen“, „So aber sucht man ihm die Wege vorzuschreiben“ und „Der Unruh wird noch mehr, wenn Wieg- und Nahmenfest“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Als er im Garthen mit ihr spazieren gieng“ weitere 264 Gedichte vor.
+ Mehr Informationen zum Autor / Gedicht einblenden.
+ Wie analysiere ich ein Gedicht?
Fertige Biographien und Interpretationen, Analysen oder Zusammenfassungen zu Werken des Autors Johann Christian Günther
Wir haben in unserem Hausaufgaben- und Referate-Archiv weitere Informationen zu Johann Christian Günther und seinem Gedicht „Als er im Garthen mit ihr spazieren gieng“ zusammengestellt. Diese Dokumente könnten Dich interessieren.
- Weisenborn, Günther - Zwei Männer
- Weisenborn, Günther - Die Aussage (Inhaltsangabe und kurze Analyse)
- Dürer, Albrecht - Melencolia I (Interpretationsansätze)
- Faust - Der Teufelsbündler der keiner war
- Grass, Günter "Die Blechtrommel"
Weitere Gedichte des Autors Johann Christian Günther (Infos zum Autor)
- Seele, wirf den Kummer hin
- Am Abend
- Abendlied
- Rosen
- So aber sucht man ihm die Wege vorzuschreiben
- Der Unruh wird noch mehr, wenn Wieg- und Nahmenfest
- Warum man mich in keiner Kirche sieht?
- Kein Schulpferd ist so gut zum Springen abgericht
- Was man von galanten Kindern
- Ich will lachen, ich will scherzen
Zum Autor Johann Christian Günther sind auf abi-pur.de 264 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
Freie Ausbildungsplätze in Deiner Region
besuche unsere Stellenbörse und finde mit uns Deinen Ausbildungsplatz
erfahre mehr und bewirb Dich direkt