Am Sachsenplatz: Die Nachtigall von Joachim Ringelnatz
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Es sang eine Nacht … |
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Eine Nachti.. |
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Ja Nachtigall am Sachsenplatz |
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Heute morgen. – Hast du in Berlin |
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Das je gehört? – Sie sang, so schien |
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Es mir, für mich, für Ringelnatz. |
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Und gab mir doch Verlegenheit, |
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Weil sie dasselbe Jauchzen sang, |
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Das allen Dichtern früherer Zeit |
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Durchs Herz in ihre Verse klang. |
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In schöne Verse! |
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Nachtigall, |
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Besuche bitte ab und zu |
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Den Sachsenplatz; |
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Dort wohne ich. – Ich weiß, daß du |
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Nicht Verse suchst von Ringelnatz. |
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Und hatten doch die Schwärmer recht, |
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Die dich besangen gut und schlecht. |
Details zum Gedicht „Am Sachsenplatz: Die Nachtigall“
Joachim Ringelnatz
4
18
85
1933
Moderne,
Expressionismus
Gedicht-Analyse
Der Autor des Gedichts „Am Sachsenplatz: Die Nachtigall“ ist Joachim Ringelnatz, ein deutscher Nachkriegsdichter, der von 1883 bis 1934 lebte.
Auf den ersten Blick fällt auf, dass das Gedicht schlicht und leicht zugänglich erscheint. Es handelt von einer Begegnung des lyrischen Ichs, das als Ringelnatz selbst interpretiert werden kann, mit einer Nachtigall, die am Sachsenplatz in Berlin singt. Dieses Erlebnis löst beim Dichter Verwunderung und Ehrfurcht aus.
Ringelnatz scheint über den einmaligen Moment der Begegnung nachzudenken und seine Bedeutung bzw. den Einfluss auf seine Arbeit als Dichter zu reflektieren. Er ist verblüfft von der Schönheit des Gesangs der Nachtigall und erinnert sich dabei an seine Vorgänger, die sich von der gleichen Freude inspirieren ließen und ihre Eindrücke in Verse umgesetzt haben. Er bittet die Nachtigall, den Sachsenplatz öfter zu besuchen, aber nimmt dabei in Kauf, dass sie nicht seine Verse sucht.
Was die Form des Gedichts angeht, ist sie nicht streng gebunden. Die Länge der Strophen variiert, es gibt keine Durchgängigkeit im Reimschema und der Metrik. Dies verleiht dem Gedicht einen freieren und persönlicheren Charakter, der gut zu Ringelnatz' individueller Auseinandersetzung mit der Nachtigall und ihrem Gesang passt.
Die Sprache des Gedichts ist klar und unkompliziert. Die Verwendung direkter Ansprache erzeugt Nähe und ermöglicht einen tieferen Einblick in die Gedanken und Gefühle von Ringelnatz. Sein Stil ist nüchtern, fast ein wenig selbstironisch, was den nachdenklichen Ton des Gedichts unterstreicht.
Insgesamt lässt sich „Am Sachsenplatz: Die Nachtigall“ als ein Gedicht interpretieren, das auf tiefsinnige, aber dennoch zugängliche Weise das Dilemma des Dichters und seinen Wunsch nach Kreativität thematisiert. Es geht um die Spannung zwischen der Anziehungskraft der Schönheit und der Einzigartigkeit der Inspiration, die das lyrische Ich bewegt.
Weitere Informationen
Der Autor des Gedichtes „Am Sachsenplatz: Die Nachtigall“ ist Joachim Ringelnatz. Der Autor Joachim Ringelnatz wurde 1883 in Wurzen geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1933. Der Erscheinungsort ist Berlin. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text den Epochen Moderne oder Expressionismus zugeordnet werden. Bei Ringelnatz handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epochen. Das vorliegende Gedicht umfasst 85 Wörter. Es baut sich aus 4 Strophen auf und besteht aus 18 Versen. Weitere Werke des Dichters Joachim Ringelnatz sind „Abgesehen von der Profitlüge“, „Abglanz“ und „Abschied von Renée“. Zum Autor des Gedichtes „Am Sachsenplatz: Die Nachtigall“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 560 Gedichte vor.
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Zum Autor Joachim Ringelnatz sind auf abi-pur.de 560 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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