Will keine Blumen mehr von Luise Hensel
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Anhang |
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Will keine Blumen mehr |
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3 |
Die Sommerrosen blühen |
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Und duften um mich her; |
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Ich seh' sie all' verglühen, |
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Will keine Blumen mehr. |
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Der Bruder mein that ziehen |
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Mit Königs stolzem Heer, |
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Läßt einsam mich verblühen, |
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Will keine Blumen mehr. |
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Die blanken Waffen sprühen |
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Weit Funken um ihn her; |
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Das Herz thut ihm erglühen, |
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Will keine Blumen mehr. |
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Und Silbersterne blühen |
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Um Helm und Brustschild her, |
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Die blitzend ihn umziehen, |
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Will keine Blumen mehr. |
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Die Sommerrosen glühen |
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Und duften all' so sehr; |
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Ich seh' sie all' verblühen, |
22 |
Will keine Blumen mehr. |
Details zum Gedicht „Will keine Blumen mehr“
Luise Hensel
6
22
90
1814
Klassik,
Romantik
Gedicht-Analyse
Das vorliegende Gedicht „Will keine Blumen mehr“ wurde von der deutschen Dichterin Luise Hensel verfasst, die in der Zeit des Biedermeier und des Vormärz (1798-1876) lebte und wirkte.
Beim ersten Lesen fällt unmittelbar auf, dass das lyrische Ich eine gewisse Abkehr von Blumen ausdrückt, deren Schönheit und Vergänglichkeit es offenbar zunehmend schmerzt. Dies könnte eine Reaktion auf eine unterstellte Traurigkeit, Enttäuschung oder Sehnsucht sein.
Inhaltlich beschreibt das Gedicht die Gefühle des lyrischen Ichs in Bezug auf die Schönheit und Vergänglichkeit der Natur (insbesondere Blumen) und die Abwesenheit einer geliebten Person, in diesem Fall eines Bruders. Indem das lyrische Ich die Sommerrosen als Metapher für das Leben und die Jugend nutzt, drückt es seine Melancholie und Sehnsucht aus, ausgelöst durch den Weggang des Bruders, der mit „Königs stolzem Heer“ in den Krieg gezogen ist. Die Waffen und der Ruhm, in Form von „Silbersterne[n]“, die der Bruder erhält, erscheinen dem lyrischen Ich wertlos im Vergleich zu der Schönheit und Vergänglichkeit der Natur, die es in den Blumen sieht. Die wiederholte Aussage „Will keine Blumen mehr“ könnte als Wunsch nach Stabilität und Unveränderlichkeit interpretiert werden, ein Wunsch, der in der Realität jedoch nicht erfüllt werden kann.
Formal besteht das Gedicht aus sechs Strophen mit jeweils vier Versen, was dem klassischen Vierheber entspricht. Die Sprache ist durch prägnante Formulierungen und den häufigen Gebrauch von Metaphern gekennzeichnet, was den inhaltlichen Schwerpunkten des Gedichts zusätzlich Tiefe verleiht.
Über die Form hinaus sind die Emotionen des lyrischen Ichs in „Will keine Blumen mehr“ deutlich in der Sprache zu erkennen. Es stellt eine starke Verbindung zwischen Bildern aus der Natur und menschlichen Gefühlen her, was die lyrische Qualität des Gedichts erhöht. Insgesamt ist das Gedicht von Luise Hensel ein intimes Zeugnis ihrer Fähigkeit, tiefgehende menschliche Gefühle und Naturbilder in eine zugleich persönliche und universelle lyrische Ausdrucksform zu bringen.
Weitere Informationen
Luise Hensel ist die Autorin des Gedichtes „Will keine Blumen mehr“. Im Jahr 1798 wurde Hensel in Linum geboren. Im Jahr 1814 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Klassik oder Romantik kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten der Autorin vorgenommen werden. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das vorliegende Gedicht umfasst 90 Wörter. Es baut sich aus 6 Strophen auf und besteht aus 22 Versen. Luise Hensel ist auch die Autorin für das Gedicht „Süßer Jesus, kehre wieder“, „Soll mir Jesus liebevoll sich zeigen“ und „Gruß an Maria“. Zur Autorin des Gedichtes „Will keine Blumen mehr“ haben wir auf abi-pur.de weitere 255 Gedichte veröffentlicht.
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Zum Autor Luise Hensel sind auf abi-pur.de 255 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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