An das geliebte Fräulein Von von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben

Nicht Berg' und Meere trennen mich,
Mich trennt ein Wort von dir:
Du bist von Staub und Staub bin ich
Das trennet dich von mir.
 
Und sitzen magst du neben mir,
Und nahe sein um mich:
Ein Wort, es trennet mich von dir,
Und ewig fern bin ich.
 
Erlisch nun Sonn' und Sternenzelt
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In Nacht und Nebelgraus!
11 
Denn alle Liebe dieser Welt,
12 
Sie löscht das Wort nicht aus.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.9 KB)

Details zum Gedicht „An das geliebte Fräulein Von“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
68
Entstehungsjahr
1798 - 1874
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht stammt von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, geboren am 2. April 1798 und gestorben am 19. Januar 1874. Er war ein deutscher Dichter der Romantik und bekannt für seine politischen und volkstümlichen Gedichte. Sein bekanntestes Werk ist das Lied der Deutschen, das zur deutschen Nationalhymne wurde. Das hier besprochene Gedicht lässt sich zeitlich in das 19. Jahrhundert einordnen.

Beim ersten Eindruck fällt die traurige, melancholische Stimmung auf, die durch das wiederkehrende Motiv der Trennung und Distanz erzeugt wird. Die Titelgebung „An das geliebte Fräulein Von“ deutet auf eine unerwiderte oder unerfüllte Liebe hin.

Inhaltlich thematisiert das Gedicht die Distanz und Trennung des lyrischen Ichs von seiner Geliebten, die nicht durch physische Barrieren wie Berge oder Meere verursacht wird, sondern durch ein einzelnes Wort. Dies suggeriert, dass eine unüberwindbare ideelle oder emotionale Distanz besteht, die vielleicht auf eine Ablehnung oder einen Konflikt zurückzuführen ist. Im letzten Vers ist die Rede davon, dass „alle Liebe dieser Welt“ das Wort nicht auslöschen kann, was die endgültige und unausweichliche Macht dieses Wortes unterstreicht.

Formal besteht das Gedicht aus drei Strophen mit jeweils vier Versen. Die Reimstruktur ist durchgehend ein Kreuzreim (abab). Ein prägnantes Stilmittel ist die Wiederholung („Mich trennt ein Wort von dir“, „Ein Wort, es trennet mich von dir“), die die zentrale Bedeutung des Wortes betont und die Kluft zwischen dem lyrischen Ich und der Geliebten verstärkt.

In seiner Sprache ist das Gedicht einfach und direkt, wobei der vorherrschende Ton ernst und sogar düster ist. Gleichzeitig gelingt es dem Dichter, mit wenigen Worten eine intensive emotionale Tiefe zu erzeugen. Das wiederkehrende Motiv der Trennung und die metaphorische Sprache erzeugen ein eindrückliches Bild des Schmerzes und der Verzweiflung des lyrischen Ichs.

Insgesamt ist das Gedicht ein Ausdruck von unerfüllter Liebe und die Kraft von Worten, die größer ist als physische Distanzen oder sogar die Liebe selbst. Es zeigt die Fähigkeit von Poesie, tiefe Emotionen auszudrücken und zu vermitteln.

Weitere Informationen

August Heinrich Hoffmann von Fallersleben ist der Autor des Gedichtes „An das geliebte Fräulein Von“. Im Jahr 1798 wurde Hoffmann von Fallersleben in Fallersleben bei Wolfsburg geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1814 und 1874. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zugeordnet werden. Bei dem Schriftsteller Hoffmann von Fallersleben handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 68 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Weitere bekannte Gedichte des Autors August Heinrich Hoffmann von Fallersleben sind „Dies irae, dies ille“, „Sehnsucht nach dem Frühling“ und „Nur liebend ist dein Herz ein Herz“. Zum Autor des Gedichtes „An das geliebte Fräulein Von“ haben wir auf abi-pur.de weitere 201 Gedichte veröffentlicht.

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