Abendfeier von Felix Dahn

Es lebt ein wundersames Leben
In eines Maienabends Duft,
Die ew'ge Gnade fühl' ich schweben
Beglückend durch die weiche Luft:
 
Sie breitet aus die milden Hände,
Daß reicher Segen niederträuft,
Daß Licht und Liebe sonder Ende
Sich auf das Haupt des Menschen häuft.
 
Des Himmels Schatz wird ausgespendet:
10 
Das Herz faßt all die Fülle nicht,
11 
So wird das Seligste verschwendet:
12 
Duft, Liebe, Wärme, Friede, Licht!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.8 KB)

Details zum Gedicht „Abendfeier“

Autor
Felix Dahn
Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
65
Entstehungsjahr
1834 - 1912
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht trägt den Titel „Abendfeier“ und wurde von Felix Dahn verfasst, einem deutschen Dichter und Schriftsteller, der von 1834 bis 1912 lebte. Daher lässt sich das Gedicht der Epoche des Bürgerlichen Realismus zuordnen.

Schon beim ersten Lesen fällt die friedliche und harmonische Atmosphäre auf, die durch die Abendstimmung und die Naturbeschreibung erzeugt wird. Es gibt eine starke Betonung der sinnlichen Wahrnehmung, insbesondere durch duftende, sanfte und warme Aspekte.

Inhaltlich geht es in dem Gedicht um einen Maienabend und das Erleben des lyrischen Ichs. Das lyrische Ich spürt eine besondere, fast schon spirituelle Präsenz in der Natur und in der Abenddämmerung. Diese spiegelt sich in der „ew'gen Gnade“, die durch die Luft schwebt, und in der ausgiebigen Segnung und Wärme wider. Doch trotz dieser Fülle an Segnungen und Liebe, die der Himmel verschenkt, zeigt die letzte Strophe eine gewisse Melancholie und Wehmut: Das Herz kann all diese Fülle nicht fassen und somit geht vieles davon verloren.

In Bezug auf die Form ist das Gedicht klar strukturiert: Es besteht aus drei Strophen, jede mit vier Versen. Dies führt zu einem ruhigen, ausgeglichenen Rhythmus, der gut zu der abendlichen Atmosphäre und der Stimmung des lyrischen Ichs passt. Die Sprache des Gedichts ist eher einfach und verständlich, aber durch die intensive Verwendung von Metaphern und Bildern wird eine tiefe Symbolik und Emotionalität erreicht. Dabei steht die Natur oft als Sinnbild für die Gefühle und Gedanken des lyrischen Ichs.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Felix Dahn in „Abendfeier“ die Schönheit und die Spiritualität der Natur und der Abendstimmung einfängt und diese mit den inneren Empfindungen und Gedanken des lyrischen Ichs verwebt. Dabei gelingt es ihm, eine tiefe Emotionalität und eine melancholische Stimmung zu erzeugen.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Abendfeier“ des Autors Felix Dahn. Im Jahr 1834 wurde Dahn in Hamburg geboren. Zwischen den Jahren 1850 und 1912 ist das Gedicht entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne oder Expressionismus zuordnen. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 65 Worte. Weitere bekannte Gedichte des Autors Felix Dahn sind „Rüstig am Reck“, „Ostara“ und „Unergründlich“. Zum Autor des Gedichtes „Abendfeier“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 31 Gedichte vor.

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