Abend von Felix Dahn

Sehet, es kehret der Abend uns wieder,
Dämmernde Wolken geleiten ihn her,
Himmel und Erde hinauf und hernieder
Waltet ein heilig geheimer Verkehr.
 
Sterne, ihr Blumen des Himmels, ihr winket,
Blumen, ihr Sterne der Erde, ihr lauscht,
Duftig die Strenge der Schranken versinket,
Sehnende Liebe hat alles berauscht.
 
Götter entsenden in ähnlichen Stunden
10 
Segnende Boten im Menschengewand
11 
Heil, wer den Gast in der Hülle gefunden
12 
Und ihn an leuchtenden Spuren erkannt.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Abend“

Autor
Felix Dahn
Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
71
Entstehungsjahr
1834 - 1912
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichts „Abend“ ist Felix Dahn, ein deutscher Jurist, Schriftsteller und Historiker. Er lebte von 1834 bis 1912, womit das Werk zeitlich in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts einzuordnen ist.

Auf den ersten Eindruck vermittelt das Gedicht eine friedvolle und mystische Stimmung. Es beschreibt die Atmosphäre des Abends und die Übergangsmomente zwischen Tag und Nacht, wobei der Abend als geheimnisvolle und heilige Zeit präsentiert wird, in der Himmel und Erde kommunizieren.

Inhaltlich beschreibt das Gedicht zunächst das Herannahen des Abends (Strophe 1), gefolgt von der Darstellung von Sterne und Blumen als gegenseitige Sehnsüchte und Symbolen der Erde und des Himmels (Strophe 2). Die letzte Strophe spricht von Göttern, die Boten senden und den Glücksfall beschreibt, diese Boten zu erkennen. Das Lyrische Ich scheint zu betonen, dass in der Abenddämmerung eine besondere Verbindung zwischen Himmel und Erde sowie Mensch und Gottheit besteht.

Formal besteht das Gedicht aus drei vierzeiligen Strophen, wobei sich der Reim abwechselnd (Kreuzreim) in den Versen findet (abab). Die Sprache des Gedichts ist eher hochgestochen und altertümlich, was die heilige und mystische Stimmung unterstreicht. Dahn verwendet viele naturbezogene Metaphern (wie Wolken, Sterne, Blumen), um Konzepte wie Natur, Göttlichkeit und die menschliche Existenz miteinander zu verknüpfen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Gedicht „Abend“ dazu einlädt, die besonderen Momente der Dämmerstunden und die darin verborgene tiefere Verbindung zwischen Himmel und Erde, Mensch und Natur zu erkennen und zu schätzen. Die Mystizismen und himmlischen Bilder verleihen dem Alltäglichen eine tiefe, spirituelle Dimension.

Weitere Informationen

Felix Dahn ist der Autor des Gedichtes „Abend“. Dahn wurde im Jahr 1834 in Hamburg geboren. In der Zeit von 1850 bis 1912 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne oder Expressionismus zugeordnet werden. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das 71 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Felix Dahn ist auch der Autor für Gedichte wie „Gotentreue“, „Der Tod“ und „Lied der Walküre“. Zum Autor des Gedichtes „Abend“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 31 Gedichte vor.

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