Abend am Meer von Alfred Meißner

O Meer im Abendstrahl,
In deiner stillen Flut
Fühl' ich nach langer Qual
Mich wieder fromm und gut.
 
Das heiße Herz vergißt,
Woran sich's müd' gekämpft,
Und jeder Wehruf ist
Zu Melodie gedämpft.
 
Kaum daß ein leises Weh
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Durchgleitet das Gemüt,
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Wie durch die stumme See
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Ein weißes Segel zieht.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.8 KB)

Details zum Gedicht „Abend am Meer“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
50
Entstehungsjahr
1822 - 1885
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Abend am Meer“ stammt von Alfred Meißner, einem tschechisch-deutschen Dichter und Schriftsteller, der von 1822 bis 1885 lebte. Dies Einordnung lässt das Werk zur Epoche des Biedermeier und des Realismus zählen.

Auf den ersten Blick scheint das lyrische Ich eine emotionale Bindung und Faszination zum Meer und insbesondere zum Abend am Meer zu spüren. Dieses wirkt beruhigend und tröstend auf das lyrische Ich ein und lässt es seine vorhergehenden Sorgen und Qualen vergessen.

Inhaltlich setzt sich das Gedicht vor allem mit Themen wie innerer Ruhe, Frieden und emotionaler Entlastung auseinander. Im ersten Vers des ersten Strophes („O Meer im Abendstrahl“) beschreibt das lyrische Ich das Meer in der Abenddämmerung, was auf dessen Ruhe und Schönheit hindeutet. In den folgenden Versen (Vers 2 bis 4) wird die Wirkung des Meeres auf das lyrische Ich verdeutlicht: Es fühlt sich nach langer Qual wieder fromm und gut. Im zweiten Strophe (Vers 5 bis 8) fährt das lyrische Ich fort, die beruhigende Wirkung des Meeres zu beschreiben. Es vergisst seine vorherigen Kämpfe und Sorgen und alle lauten Schreie werden zu gedämpften Melodien. Die dritte Strophe (Vers 9 bis 12) fügt zur allgemeinen Stimmung des Gedichts einen Hauch von Melancholie hinzu, indem das lyrische Ich ein leises Weh bzw. eine leichte Verletzung durchlebt, die jedoch im Vergleich zu den vorherigen Qualen des lyrischen Ichs gering erscheint.

Formal gliedert sich „Abend am Meer“ in drei Strophen zu je vier Versen, es handelt sich hierbei um ein Quartett. Die Sprache des Gedichts ist einfach und leicht verständlich, wobei Meißner auf lyrische Bilder zurückgreift, um die Wirkung des Meeres auf das lyrische Ich zu veranschaulichen. Das Meer wird nicht nur als eine äußere Landschaft, sondern auch als ein Spiegel des emotionalen Zustandes des lyrischen Ichs dargestellt. Die bildhafte Darstellung der Natur und deren Beziehung zum emotionalen Zustand des lyrischen Ichs ist typisch für die Lyrik der Epoche des Biedermeier und des Realismus. Die Form und die einfache Sprache tragen zur allgemeinen beruhigenden und tröstenden Wirkung des Gedichts bei.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Abend am Meer“ ist Alfred Meißner. Meißner wurde im Jahr 1822 in Teplitz geboren. Zwischen den Jahren 1838 und 1885 ist das Gedicht entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus oder Naturalismus zuordnen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das vorliegende Gedicht umfasst 50 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Alfred Meißner ist auch der Autor für Gedichte wie „Heimweh“ und „Heimliches Glück“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Abend am Meer“ keine weiteren Gedichte vor.

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