O du, vor dem die Stürme schweigen von Emanuel Geibel

O du, vor dem die Stürme schweigen,
Vor dem das Meer versinkt in Ruh',
Dies wilde Herz nimm hin zu eigen
Und führ' es deinem Frieden zu;
Dies Herz, das ewig umgetrieben,
Entlodert allzurasch entfacht,
Und ach! mit seinem irren Lieben
Sich selbst und andre elend macht!
 
Entreiß' es, Herr, dem Sturm der Sinne,
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Der Wünsche treulos schwankem Spiel,
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Dem dunklen Drange seiner Minne;
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Gieb ihm ein unvergänglich Ziel;
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Auf das es, los vom Augenblicke,
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Von Zweifel, Angst und Reue frei,
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Sich einmal ganz und voll erquicke,
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Und endlich, endlich stille sei.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.3 KB)

Details zum Gedicht „O du, vor dem die Stürme schweigen“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
92
Entstehungsjahr
1815 - 1884
Epoche
Klassik,
Romantik,
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „O du, vor dem die Stürme schweigen“ wurde von Emanuel Geibel verfasst, einem deutschen Dichter, der im 19. Jahrhundert lebte und arbeitete.

Auf den ersten Blick wirkt das Gedicht sehr emotional und tiefgründig. Es spricht eine intensive Sehnsucht nach Frieden und Ruhe aus und es drückt eine gewisse Verzweiflung und Unruhe aus.

Inhaltlich geht es in dem Gedicht um ein lyrisches Ich, das sich intensiv an eine höhere Macht wendet - wahrscheinlich Gott - und um Erlösung von inneren Konflikten und Unruhen bittet. Es bittet darum, dass sein wildes und ungestümes Herz, das ständig in Bewegung und Unruhe ist, Ruhe finden und von seinen Sorgen befreit werden möge. Das lyrische Ich scheint sehr unzufrieden und unruhig zu sein und sehnt sich nach Frieden und Zufriedenheit.

In der Form besteht das Gedicht aus zwei Strophen mit je acht Versen. Es folgt damit einer klassischen Form der Dichtung. Die Sprache ist dabei sehr bildlich und metaphorisch. Es werden viele Naturmetaphern verwendet, um die inneren Zustände des lyrischen Ichs zu beschreiben. So wird das Unruhige und Wilde des Herzens des lyrischen Ichs beispielsweise mit Stürmen und einem unruhigen Meer verglichen. Der Wunsch nach Frieden und Ruhe wird hingegen mit dem Versinken des Meeres in Ruhe und dem Schweigen der Stürme dargestellt.

Zudem werden wiederkehrende Rhythmen und Reimstrukturen verwendet, was eine zusätzliche Harmonie und Rhythmik in das Gedicht bringt und den Wunsch nach Frieden und Harmonie noch unterstreicht.

Zusammenfassend handelt das Gedicht von der intensiven Sehnsucht des lyrischen Ichs nach innerem Frieden und Zufriedenheit und der Bitte an eine höhere Macht um Erlösung von inneren Konflikten und Unruhen. Dabei verwendet der Autor eine sehr bildliche und metaphorische Sprache, um die intensiven Gefühle des lyrischen Ichs auszudrücken.

Weitere Informationen

Das Gedicht „O du, vor dem die Stürme schweigen“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Emanuel Geibel. Geboren wurde Geibel im Jahr 1815 in Lübeck. In der Zeit von 1831 bis 1884 ist das Gedicht entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus oder Naturalismus zuordnen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das vorliegende Gedicht umfasst 92 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 16 Versen. Der Dichter Emanuel Geibel ist auch der Autor für Gedichte wie „Es brach schon manch ein starkes Herz“, „Nun die Schatten dunkeln“ und „Die stille Wasserrose“. Zum Autor des Gedichtes „O du, vor dem die Stürme schweigen“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 67 Gedichte vor.

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