Abendgang von Karl Julius Lohmeyer

Gemäht liegt die Wiese im dämmernden Tal,
Hinstarben die Blüten im sengenden Strahl,
Doch füllet verhauchend ihr schwebender Duft,
Die Kühle durchwürzend, noch lange die Luft:
Ein Opfer des Danks wallt den Sternen er zu:
So blühe, o Mensch, und so scheide auch du!
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Abendgang“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
6
Anzahl Wörter
44
Entstehungsjahr
1834 - 1903
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichts „Abendgang“ ist Karl Julius Lohmeyer (1834-1903), ein deutscher Schriftsteller und Dramaturg. Sein Schaffenszeitraum war im 19. Jahrhundert, zur Zeit des Realismus.

Das Gedicht hinterlässt beim ersten Lesen einen melancholischen Eindruck, der sich in einer Mischung aus der Schönheit und Vergänglichkeit der Natur widerspiegelt. Das lyrische Ich verwandelt seine Empfindungen und Erkenntnisse in poetische Bilder.

Inhaltlich geht es in „Abendgang“ um das Bild einer gemähten Wiese in der Dämmerung. Die Blüten sterben unter der Hitze des Tages, aber ihr Duft bleibt noch lange in der Luft. Dies wird als eine Art Dankopfer an die Sterne gesehen. Im letzten Vers wird ein Vergleich zum menschlichen Leben gezogen: So wie die Blumen blühen und sterben, so lebt und stirbt auch der Mensch.

Diese Aussage wirkt einerseits melancholisch, da sie die Vergänglichkeit menschlichen Lebens betont. Andererseits kann es auch als Aufforderung verstanden werden, das Leben voll zu leben und seine Schönheit in vollen Zügen zu genießen, ebenso wie der Duft der Blumen, selbst wenn sie verwelkt sind, noch in der Luft schwebt.

Der Aufbau des Gedichts ist in einer strukturierten Form gehalten. Es hat nur eine Strophe mit sechs Versen. Der Rhythmus ist fließend und sorgt für einen angenehm zu lesenden Text. Es wird ein innerer Reim verwendet, was dem Gedicht einen harmonischen Klang verleiht.

Die Sprache ist bildhaft und metaphorisch. Worte wie „Dämmerung“, „sengender Strahl“ und „schwebender Duft“ erzeugen eine Atmosphäre, die geheimnisvoll und doch auch sehr real ist. Sie verleihen dem Geschehen Tiefe und machen die emotionalen Zustände des lyrischen Ichs greifbar.

Insgesamt kombiniert Lohmeyer in „Abendgang“ eine melancholische Stimmung mit bildreicher Sprache zu einem einfühlsamen Gedicht über das Leben und das Sterben.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Abendgang“ des Autors Karl Julius Lohmeyer. Lohmeyer wurde im Jahr 1834 in Neiße geboren. Im Zeitraum zwischen 1850 und 1903 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Realismus, Naturalismus oder Moderne zugeordnet werden. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das Gedicht besteht aus 6 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 44 Worte. Weitere Werke des Dichters Karl Julius Lohmeyer sind „Reichtum der Liebe“, „Mahnruf“ und „Ein Tautropfen“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Abendgang“ weitere 10 Gedichte vor.

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