Abendlied des Wanderers von Friedrich Rückert
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Wie sich Schatten dehnen |
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Vom Gebirg und See, |
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Fühlt das Herz ein Sehnen |
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Und ein süßes Weh. |
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Wie die Möwen fliegen |
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Fluten-uferwärts, |
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Möcht ich nun mich schmiegen |
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An ein treues Herz. |
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Froh im Morgenschimmer |
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Zieht ein Wandrer aus, |
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Aber abends immer |
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Möcht er sein zu Haus. |
Details zum Gedicht „Abendlied des Wanderers“
Friedrich Rückert
3
12
46
1788 - 1866
Klassik,
Romantik,
Biedermeier
Gedicht-Analyse
Das vorliegende Gedicht wurde von Friedrich Rückert verfasst, der von 1788 bis 1866 lebte und somit der Epoche der Romantik zuzuordnen ist.
Beim ersten Eindruck strahlt das Gedicht eine Atmosphäre der Melancholie sowie der Heimweh aus und lässt die Sehnsucht des lyrischen Ichs spürbar werden.
Der Inhalt des Gedichtes lässt sich wie folgt zusammenfassen: Das lyrische Ich reflektiert seine Emotionen und Sehnsüchte während einer Wanderung in der Abenddämmerung. Die ausgedehnten Schatten von Bergen und See, die die Schönheit, aber auch die Melancholie der Abendstimmung hervorheben, führen zu einem Gefühl des „süßen Schmerzes“ im Herzen. Vergleichbar mit den Möwen, die zum Ufer fliegen, sehnt sich das lyrische Ich nach Nähe und Geborgenheit, symbolisiert durch ein „treues Herz“. Obwohl das lyrische Ich den Morgen und die Freiheit des Wanderns schätzt, drückt es den Wunsch aus, abends ein Zuhause zu haben.
In Bezug auf die Form ist das Gedicht in drei vierzeilige Strophen gegliedert. Der einheitliche Rhythmus und die klare, bildhafte Sprache erzeugen eine fließende, beruhigende Dynamik, die die Stimmung des Gedichts gut wiedergibt. Dabei wird die Emotion des lyrischen Ichs eindrucksvoll durch den gezielten Einsatz von sprachlichen Bildern und Vergleichen zum Ausdruck gebracht.
Insgesamt drückt das Gedicht also das Spannungsverhältnis zwischen Freiheit und Geborgenheit, zwischen Fernweh und Heimweh aus, das viele Menschen in Situationen des Alleinseins oder der Fremde erleben. Dabei ist es typisch für die Romantik, dass der Mensch sich zwar nach der Ungebundenheit und Freiheit der Natur sehnt, aber gleichzeitig auch das Bedürfnis nach Sicherheit und Geborgenheit verspürt.
Weitere Informationen
Friedrich Rückert ist der Autor des Gedichtes „Abendlied des Wanderers“. Im Jahr 1788 wurde Rückert in Schweinfurt geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1804 bis 1866 entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das 46 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Friedrich Rückert sind „Des fremden Kindes heiliger Christ“, „Herbstblumen“ und „Kleines Frauenlob“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Abendlied des Wanderers“ weitere 102 Gedichte vor.
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