Daß der Tod uns heiter finde von Gustav Falke

Laßt uns Blumen pflücken gehn,
Letzte Astern, späte Rosen.
Morgen werden Stürme tosen
Und den bunten Schmuck verwehn.
 
Auch den Becher holt hervor,
Fröhlich laßt uns sein und trinken.
Morgen werden Schatten sinken,
Und es schweigt der laute Chor.
 
Wißt ihr wo ein holdes Kind,
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Teilt mit ihm die letzten Blüten!
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Die noch heut in Liebe glühten,
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Morgen sind die Augen blind.
 
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Scherzt und küßt und trinkt und lacht,
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Eh' wir uns zum Abschied rüsten.
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Drüben winkt von fremden Küsten
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Eine sternenlose Nacht.
 
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Horch. Schon meldet sich ihr Wehn.
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Daß der Tod uns heiter finde!
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Singend unterm Kranzgewinde
20 
Laßt uns ihm entgegengehn.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.5 KB)

Details zum Gedicht „Daß der Tod uns heiter finde“

Autor
Gustav Falke
Anzahl Strophen
5
Anzahl Verse
20
Anzahl Wörter
102
Entstehungsjahr
1853 - 1916
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Daß der Tod uns heiter finde“ wurde von Gustav Falke geschrieben, einem deutschen Autor, der im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert tätig war. Dieses Gedicht ist daher wahrscheinlich in dieser Zeitspanne verfasst worden.

Auf den ersten Blick erzeugt das Gedicht eine noch heitere, jedoch melancholische Stimmung. Es handelt sich um einen Aufruf, die letzten schönen Momente des Lebens zu genießen, die unvermeidliche Natur des Todes anzuerkennen und ihm mit einer positiven Einstellung zu begegnen.

Im Gedicht fordert das lyrische Ich die Leser auf, Blumen zu pflücken und fröhlich zu sein, da die Zeit kurz ist und Stürme und Dunkelheit bevorstehen. Es geht um das Teilen guter Zeiten mit geliebten Menschen und das Wissen, dass Veränderungen unvermeidlich sind. Es geht jedoch auch um die Akzeptanz des Todes als unvermeidlichen Teil des Lebens und darum, ihm mit Heiterkeit und Ruhe entgegen zu sehen.

Das Gedicht hat eine relativ einfache Form; jede der fünf Strophen besteht aus vier Versen. Gustav Falke benutzt eine einfache und klare Sprache, um seine Botschaft zu vermitteln. Die Worte sind für die damalige Zeit durchaus gebräuchlich und betonen die Schönheit und Vergänglichkeit des Lebens. Dennoch ist die Botschaft klar und direkt – wir sollten das Leben und die Freuden, die es bietet, genießen, solange wir können, und den Tod mit Würde und Heiterkeit akzeptieren.

Insgesamt ist „Daß der Tod uns heiter finde“ ein bewegendes Gedicht, das trotz seiner düsteren Thematik einen positiven Zugang zum Leben und Tod fördert: Die Wertschätzung des gegenwärtigen Moments und die Akzeptanz der Vergänglichkeit. Durch Falke's einfache Sprache und klare Botschaft wird es zu einer zugänglichen und dennoch tiefgründigen literarischen Arbeit, die zum Nachdenken anregt.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Daß der Tod uns heiter finde“ des Autors Gustav Falke. Der Autor Gustav Falke wurde 1853 in Lübeck geboren. Zwischen den Jahren 1869 und 1916 ist das Gedicht entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus oder Avantgarde / Dadaismus zuordnen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das Gedicht besteht aus 20 Versen mit insgesamt 5 Strophen und umfasst dabei 102 Worte. Weitere Werke des Dichters Gustav Falke sind „Närrische Träume“, „Zwei“ und „Späte Rosen“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Daß der Tod uns heiter finde“ weitere 191 Gedichte vor.

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