Späte Rosen von Gustav Falke

Jahrelang sehnten wir uns,
Einen Garten unser zu nennen,
Darin eine kühle Laube steht
Und rote Rosen brennen.
 
Nun steht das Gärtchen im ersten Grün,
Die Laube in dichten Reben,
Und die erste Rose will
Uns all ihre Schönheit geben.
 
Wie sind nun deine Wangen so blaß,
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Und so müde deine Hände.
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Wenn ich nun aus den Rosen dir
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Ein rotes Kränzlein bände
 
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Und setzte es auf dein schwarzes Haar,
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Wie sollt ich es ertragen,
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Wenn unter den leuchtenden Rosen hervor
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Zwei stille Augen klagen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.1 KB)

Details zum Gedicht „Späte Rosen“

Autor
Gustav Falke
Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
85
Entstehungsjahr
1853 - 1916
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Späte Rosen“ wurde von Gustav Falke verfasst, einem deutschen Dichter und Schriftsteller, der im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert aktiv war.

Als Ersteindruck hinterlässt das Gedicht eine Atmosphäre der Melancholie und des Bedauerns. Im Laufe der vier Strophen erzählt das lyrische Ich eine Geschichte von verpasster Gelegenheit und Vergänglichkeit.

In den ersten beiden Strophen erzählt das lyrische Ich von einem lang ersehnten Traum, einen eigenen Garten zu haben. Nun, wo der Garten blüht und die erste Rose ihre Schönheit zeigen will, steht anstatt der erwarteten Freude eine Stimmung der Schwermut und Erschöpfung im Raum. Das Gegenüber, vermutlich eine geliebte Person, erscheint müde und blass. Das lyrische Ich denkt daran, ein Kranz aus den Rosen zu binden und es auf das schwarze Haar des Gegenübers zu setzen, jedoch scheut es vor dem Gedanken zurück, da es das Leid in den Augen des Gegenübers nicht ertragen könnte.

Das Gedicht besteht aus vier Strophen mit jeweils vier Versen, es folgt also einem strengen, symmetrischen Schema. Die Sprache ist schlicht und unverblümt, es gibt keine überflüssigen Verzierungen oder aufwendige Metaphern. Das trägt zur allgemeinen Stimmung des Gedichts bei und verdeutlicht das Gefühl der schlichten, unaufgeregten Traurigkeit.

Insgesamt scheint das lyrische Ich in Gustav Falkes „Späte Rosen“ die Bitterkeit des Lebens und die Vergänglichkeit der Freuden auszudrücken. Es ist eine ruhige, nachdenkliche Reflektion über die Unausweichlichkeit des Alterns und der Veränderung, und die daraus resultierende Melancholie.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Späte Rosen“ des Autors Gustav Falke. Der Autor Gustav Falke wurde 1853 in Lübeck geboren. Zwischen den Jahren 1869 und 1916 ist das Gedicht entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus oder Avantgarde / Dadaismus zuordnen. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das 85 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Weitere Werke des Dichters Gustav Falke sind „Das Mohnfeld“, „Im Regen“ und „Tagesanbruch“. Zum Autor des Gedichtes „Späte Rosen“ haben wir auf abi-pur.de weitere 191 Gedichte veröffentlicht.

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