Bedrängnis von Gerhard Amyntor

Beengten Mutes
Irr' ich umher;
Wie drückt die Bürde
Des Lebens schwer!
 
Und alles Sorgen
Doch nimmer frommt
Wer weiß, ob morgen
Ein Tag noch kommt?
 
Die Locken bleichen;
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Der Blick versprüht
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Sei's drum, wenn innen
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Nur Jugend blüht!
 
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Frohsinn im Hoffen,
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Im Leid Geduld
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So betend tilge
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Des Daseins Schuld.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24 KB)

Details zum Gedicht „Bedrängnis“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
51
Entstehungsjahr
1831 - 1910
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Bedrängnis“ wurde von Gerhard Amyntor verfasst, der von 1831 bis 1910 lebte. Die zeitliche Einordnung lässt sich darin begründen, dass die meisten von Amyntors Werken in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erschienen sind, einer Epoche, die auch als das Zeitalter der Industrialisierung, des Bürgertums und des Realismus in der Literatur bekannt ist.

Schon beim ersten Lesen des Gedichts kann man eine gewisse Schwere und Melancholie feststellen. Es scheint eine seelische Last zu thematisieren, die das lyrische Ich zu tragen hat.

Im Inhalt geht es um jemanden, der sich von einer Last bedrückt fühlt - von der Bürde des Lebens. Er irrt umher, sein Gemüt ist beengt. Zudem sorgt er sich und ist sich unsicher über die Zukunft. Im zweiten Teil des Gedichts jedoch erfolgt ein Stimmungswechsel. Obwohl die körperliche Älterwerdung erkennbar ist – die Locken bleichen und der Blick verliert an Kraft –, so blüht dennoch im Inneren die Jugend.

In den letzten beiden Versen offenbart sich ein weiterer Aspekt des lyrischen Ichs: Eine Haltung von Hoffnung, Frohsinn und Geduld, die im Beten Ausdruck findet und sich auf das Dasein und seine Schuld bezieht. Es wird also trotz der Beengtheit und „Bedrängnis“ ein positiver Umgang mit dem Leben vorgeschlagen.

Vom Aufbau her handelt es sich um ein gereimtes Gedicht mit vier Strophen mit jeweils vier Versen. Die klare und schlichte Sprache unterstützt die Aussagen und Gefühle des lyrischen Ichs und hilft dem Leser, das Thema leichter zu verstehen. Zudem lassen bestimmte Formulierungen, wie beispielsweise „Beengten Mutes“ oder „Frohsinn im Hoffen, Im Leid Geduld“ auf die tieferen Gedanken und Gefühle des lyrischen Ichs schließen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Gerhard Amyntor durch den Gebrauch von anschaulicher und emotionaler Sprache ein Gefühl von Melancholie und Sehnsucht aber auch Hoffnung und Zuversicht hervorruft.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Bedrängnis“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Gerhard Amyntor. Amyntor wurde im Jahr 1831 in Liegnitz geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1847 und 1910. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus, Moderne oder Expressionismus zuordnen. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das vorliegende Gedicht umfasst 51 Wörter. Es baut sich aus 4 Strophen auf und besteht aus 16 Versen. Die Gedichte „Katechisation“ und „Der Rhein“ sind weitere Werke des Autors Gerhard Amyntor. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Bedrängnis“ keine weiteren Gedichte vor.

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