Lied des Mädchens von Emanuel Geibel
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Laßt schlafen mich und träumen, |
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Was hab ich zu versäumen |
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In dieser Einsamkeit. |
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Der Reif bedeckt den Garten, |
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Mein Dasein ist ein Warten |
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Auf Liebe nur und Lenzeszeit. |
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Es kommt im Frühlingsglanze |
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Für jede kleine Pflanze |
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Einmal der Blütentag. |
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So wird der Tag auch kommen, |
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Da diesem Frost entnommen |
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Mein Herz in Wonnen blühen mag. |
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Doch bis mir das gegeben, |
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Däucht mich nur halb mein Leben |
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Und kalt wie Winters Wehn. |
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Trüb schauerts in den Bäumen, |
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O laßt mich schlafen, träumen, |
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Bis Liebe mich heißt auferstehn. |
Details zum Gedicht „Lied des Mädchens“
Emanuel Geibel
3
18
86
1815 - 1884
Klassik,
Romantik,
Biedermeier
Gedicht-Analyse
„Emanuel Geibel (* 17. Oktober 1815, † 6. April 1884) ist der Autor des Gedichts „Lied des Mädchens“. Geibel war ein deutscher Lyriker und Dramatiker und gehört somit zum Zeitalter des Biedermeier und der Spätromantik des 19. Jahrhunderts.
Beim ersten Eindruck strahlt das Gedicht Melancholie und Sehnsucht aus. Es erweckt den Eindruck einer jungen, einsamen Frau oder eines Mädchens, die nach Liebe und Veränderung in ihrem Leben sehnt.
Das Gedicht besteht aus drei Strophen, in denen das lyrische Ich seinen emotionalen Zustand und Wunsch ausdrückt. In der ersten Strophe offenbart es seine Unzufriedenheit und Isolation in der gegenwärtigen Situation und wünscht sich, zu schlafen und zu träumen, statt zu leben. Es handelt sich um eine Einsamkeit, in der es sich befindet, während es auf Liebe und Frühling wartet. Die zweite Strophe ist optimistischer, sie spricht vom Frühling und von der Hoffnung, dass auch ihr Herz eines Tages erblühen wird. In der dritten und endgültigen Strophe drückt das lyrische Ich seine Unzufriedenheit aus. Es fühlt sich, als ob das Leben bis dahin nur halb und kalt wie der Winter ist. Es bittet darum, weiterhin schlafen und träumen zu dürfen, bis die Liebe sie aufweckt.
Die Form des Gedichts ist regelmäßig mit Versen aus jeweils vier Heben. Das Versmaß des Gedichts ist ein jambisches Tetrameter. Die Reimform ist durch ein Kreuzreim gekennzeichnet. In Bezug auf die Sprache verwendet Geibel elegante und emotionale Ausdrücke, um die tiefe Sehnsucht des lyrischen Ich zu illustrieren. Naturbilder wie „Reif bedeckt den Garten“, „Frühlingsglanze“ und „kalt wie Winters Wehn“ werden verwendet, um verschiedene Stimmungen zu erzeugen und die emotionale Entwicklung des lyrischen Ich im Gedicht darzustellen.
Zusammenfassend ist „Lied des Mädchens“ ein lyrischer Ausdruck von Einsamkeit, Warten und Sehnsucht nach Liebe und Lebenserfüllung. Die Einsamkeit des lyrischen Ichs wird durch die sprachlich reiche Beschreibung der Natur und des emotionalen Empfindens vermittelt. Die metaphorische Verwendung des Schlafes deutet auf eine Flucht vor der Realität und die Sehnsucht nach einer besseren, liebevolleren Welt hin.„
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Lied des Mädchens“ des Autors Emanuel Geibel. 1815 wurde Geibel in Lübeck geboren. Zwischen den Jahren 1831 und 1884 ist das Gedicht entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus oder Naturalismus zuordnen. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das vorliegende Gedicht umfasst 86 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 18 Versen. Der Dichter Emanuel Geibel ist auch der Autor für Gedichte wie „Nun die Schatten dunkeln“, „Die stille Wasserrose“ und „Mahnung“. Zum Autor des Gedichtes „Lied des Mädchens“ haben wir auf abi-pur.de weitere 67 Gedichte veröffentlicht.
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Zum Autor Emanuel Geibel sind auf abi-pur.de 67 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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