Den Pythagoras betreffend von Matthias Claudius

Sie machen vom Phythagoras viel Wesen,
Als wär ein solcher Mann noch nie gewesen.
Er ist vielleicht ein Lumen bey den Alten;
Doch sollt’ er uns die Stange halten?
Was meinst du, Kunz, auf deine Ehr?
Kunz.
 
Das thät er schwerlich, Herr Compeer!
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Den Pythagoras betreffend“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
7
Anzahl Wörter
43
Entstehungsjahr
1777
Epoche
Empfindsamkeit

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht „Den Pythagoras betreffend“ wurde von Matthias Claudius verfasst. Claudius war ein deutscher Dichter und Journalist des 18. Jahrhunderts, genauer der Spätaufklärung.

Beim ersten Lesen fällt der eher humorvolle, leicht sarkastische Ton auf. Offensichtlich geht es um die historische Persönlichkeit Pythagoras und eine kritische Betrachtung seiner Bedeutung.

Inhaltlich scheint das lyrische Ich in diesem Gedicht den griechischen Philosophen und Mathematiker Pythagoras zu betrachten und dies in einem recht skeptischen Licht. Die erste Strophe stellt diese skeptische Sichtweise in Form einer Frage klar: Warum wird so viel Wirbel um Pythagoras gemacht, als ob er einzigartig wäre? Er mag zwar ein „Lumen“, also ein Licht oder eine berühmte Persönlichkeit, unter den Alten sein, aber warum sollte er uns, die Gegenwart, beeindrucken? Die letzte Zeile der ersten Strophe sowie die einzige Zeile der zweiten Strophe stellen einen Dialog dar. Das lyrische Ich fragt Kunz, was er denkt und Kunz antwortet, dass Pythagoras es schwerlich tun würde.

Betrachten wir die formale und sprachliche Gestaltung des Gedichts, so ist die Struktur bemerkenswert. Das Gedicht besteht aus zwei Strophen, eine davon enthält sechs und die andere nur einen Vers. Es lässt sich kein Reimschema erkennen. Die Sprache ist eher schlicht und alltäglich, was den Eindruck einer ungezwungenen, alltäglichen Diskussion zwischen Freunden verstärkt.

Die Aussage des lyrischen Ichs scheint also eine kritische Auseinandersetzung mit der Verehrung historischer Persönlichkeiten und ihrer Relevanz für die Gegenwart zu sein. Im Speziellen wird diese Diskussion am Beispiel von Pythagoras geführt. So stellt das Gedicht eine Aufforderung zur Reflexion dar, wer und was wirklich Bedeutung in unserem Leben und unserer Zeit hat.

Weitere Informationen

Matthias Claudius ist der Autor des Gedichtes „Den Pythagoras betreffend“. Claudius wurde im Jahr 1740 in Reinfeld (Holstein) geboren. 1777 ist das Gedicht entstanden. Wandsbeck ist der Erscheinungsort des Textes. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Empfindsamkeit zuordnen. Claudius ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 43 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 7 Versen. Matthias Claudius ist auch der Autor für Gedichte wie „Der Tod“, „Am ersten Maimorgen“ und „Stimmt an mit hellem, hohen Klang“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Den Pythagoras betreffend“ weitere 83 Gedichte vor.

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