Analyse eines Dialoges (Dialoganalyse Gesprächsanalyse)

Schlagwörter:
Aufbau einer Dialoganalyse, Textinterpretation, Inhaltsanalyse, Referat, Hausaufgabe, Analyse eines Dialoges (Dialoganalyse Gesprächsanalyse)
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Referat

Die Analyse eines Dialoges oder eines Szenenabschnittes / Dialoganalyse (Gesprächsanalyse)

Der Aufbau einer Dialoganalyse unterscheidet sich allgemein natürlich nicht von anderen Textinterpretationen. So ist auch hier mit einem Einleitungssatz zu beginnen, ehe der Hauptteil der Analyse und Interpretation des Dialogs erfolgen kann um schließlich in einem kurzen Schlussteil eine Zusammenfassung der geführten Dialoganalyse zu geben. Los gehts im Detail Schritt für Schritt:

  1. Einleitungssatz
    • Einleitungssatz (Autor, Titel, Erscheinungsjahr, Textsorte, Thema)
    • Gesprächspartner
    • Thematik des Gesprächs
    • In Kontext einordnen
  2. Inhaltsangabe
  3. Dialoganalyse und Gesprächsanalyse
    • Gesprächsziele ermitteln
    • Untersuchung der Gesprächsstrategien (Sprachlichen Mittel?)
    • Gesprächsverlauf möglichst genau beschreiben
    • Entwicklung des Konflikts analysieren (Wendepunkte im Dialog?)
    • Verhältnis der Sprecher (symmetrisch/asymmetrisch)
    • Gesprächsbeteiligung
    • Ergebnis
      • Welcher Gesprächspartner hat seine Gesprächsziele erreicht?
      • Welche Funktion hat der Dialog innerhalb des Dramas/Buches?
      • Welche Folgen hat der Gesprächsausgang für das Drama/Buch?
  4. Zusammenfassung und Schlussteil

1. Grundsätzliches
Merkmal der Gattung Dramatik: Die Handlung wird dem Zuschauer in erster Linie durch Dialoge und Monologe vermittelt → Das, was in einem Drama geschehen soll, muss von irgendjemandem gesprochen werden, sonst bekommt es der Zuschauer ja nicht mit.

Die Dialoge eines Stückes sind dementsprechend von zentraler Wichtigkeit bei der Interpretation des Dramas, ihre exakte Analyse muss die Grundlage jeglicher Dramendeutung sein.

2. Die Analyse - Wie kann man vorgehen?

1. Beachtung des Kontextes
Bevor mit der Untersuchung der Szene oder des Szenenabschnittes begonnen wird, muss man sich deren Kontext klar machen → zunächst überprüfen, was unmittelbar vorher bzw. unmittelbar danach passiert. Zusätzlich sollte berücksichtigt werden, wann und wie die Akteure der Szene zum letzten Mal zusammengetroffen sind und welche Ergebnisse dieses Zusammentreffen hatte. Entsprechend untersucht man auch die Szene, in der die Akteure erneut aufeinander treffen.

→ Hilfsfragen

  • Was passiert in den Szenen vorher und nachher?
  • Welche Informationen hat der Zuschauer vor bzw. nach dieser Szene?
  • In welchem Zusammenhang stehen die Nachbarszenen zu der vorliegenden Szene?
  • In welchen anderen Szenen treffen Personen zusammen, die an der vorliegenden Szene beteiligt sind?
  • Wie gehen die gezeigten Personen in anderen Szenen miteinander um?
  • Gibt es Zusammenhänge zwischen dieser und den anderen Szenen?
  • Gibt es in der Szene Anspielungen auf vorausgehende oder folgende Szenen?

2. Der Inhalt
Man sollte sich bemühen, den Inhalt der Szene exakt zu erfassen (Mehrmalig Lesen!!!).

→ Hilfsfragen

  • Was passiert hier exakt inhaltlich?
  • Wer kommt in dieser Szene vor?
  • Welche Konflikte werden vorgestellt oder weiter geführt?

3. Die genaue Dialoganalyse
Den Kern der Szeneninterpretation bildet die exakte Analyse des Dialogs.

→ Hilfsfragen

  • Wie reden die beteiligten Personen (Entspricht ihre Rede dem, was man nun erwartet hat)?
  • In welchem Verhältnis stehen die Redenden zueinander?
  • Wie wird das Verhältnis/ die Beziehung der Redenden durch das Gesprochene ausgedrückt?
  • Passt das Gesprochene zu dem Verhältnis der Redenden?
  • Reden sie die Wahrheit?
  • Wollen alle, dass man sie versteht?
  • Verstehen sie sich wirklich?
  • Welche Bedeutung haben (falls vorhanden) Lügen und Verstellungen?
  • Sind die Redeanteile gleich verteilt?
  • Auf welchem Sprachniveau bewegen sich die Redenden?

4. Bedeutung/ Funktion der Szene
Von der einzelnen Szene lenkt man nun den Blick auf das gesamte Drama. Man fragt, welche Bedeutung nun genau die Szene und das hier Gesprochene für den weiteren Verlauf, die begonnenen Konflikte und die beschriebenen Charaktere hat. Man überlegt also, welche „Weichen“ für den weiteren Verlauf des Stückes gestellt werden und welche Hinweise auf Charakter und Verhaltensweisen der Figuren gegeben werden.

→ Hilfsfragen

  • Was hat der Zuschauer über die Charaktere und die Konflikte erfahren, was er vorher noch nicht wusste?
  • Welche Folgen hat die Szene für das Geschehen?
  • In welchem Zusammenhang steht sie zur vermeintlichen Gesamtabsicht des Dramas?

3. Die Interpretation
Bei der Interpretation der Szene muss man nun alle gewonnenen Erkenntnisse zusammenfassen.

Man sollte zunächst mit einer zusammenfassenden Einordnung des Ausschnitts beginnen
→ [Die Szene folgt der Unterhaltung zwischen x und y. Als die Beteiligten zum letzten Mal zusammentrafen, haben sie…].

Danach nimmt man eine kurze Inhaltszusammenfassung vor
→ [Inhaltlich geht es in der Szene nun darum, dass …] (Ausblicke auf die Deutung dürfen hier schon vorgenommen werden).

Bei der genaueren Analyse kann man Schritt für Schritt vorgehen und sich am Verlauf des Dialogs „entlang hangeln“, vor allem bei längeren Abschnitten empfiehlt es sich aber, auf zentrale Merkmale einzugehen und den Dialog zusammenzufassen.
→ [x offenbart sich in dieser Szene nun als…/ deutlich vertritt er die Meinung, dass…/ y reagiert allerdings… ]

Es muss unbedingt darauf geachtet werden, dass die Interpretation sich nicht in einer Umschreibung der Dialoge durch eigene Worte (Paraphrasierung) erschöpft. Man kann durchaus die ein oder andere Passage umformulieren und in die Interpretation aufnehmen, sie muss aber immer in die Bedeutung einbezogen werden.
→ notfalls regelmäßig denken: daran sieht man nun…; dies bedeutet für das ganzeStück…

Wichtige Passagen wird man zitieren [Angabe von Seite und Vers; ggf. auch Akt und Szene]
Man sollte – falls man dies nicht im Verlauf der Beschreibung tut, das Ergebnis der Szene für den weiteren Verlauf des Stückes nochmals zusammenfassen und in die Formulierung aufnehmen.

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