Völkerschlacht bei Leipzig (16. bis 19. Oktober 1813) - Entscheidungsschlacht der Befreiungskriege

Schlagwörter:
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Referat

Völkerschlacht bei Leipzig (16. bis 19. Oktober 1813) - die Entscheidungsschlacht der Befreiungskriege

Gliederung:

  • Vorgeschichte
  • Daten der Völkerschlacht
  • Verlauf der Schlacht
  • Politische Folgen
  • Gedenken an die Schlacht
  • Quellen

Vorgeschichte:
Napoleon eroberte Europa

  • Napoleonische Kriege: 1792 – 1815, Krieg zwischen Frankreich und seinen europäischen Rivalen

Bis zum Jahr 1812 war der französische Herrscher Napoleon I. so erfolgreich wie kein Feldherr seit Alexander dem Großen. Auf dem Höhepunkt seiner Macht reichte Napoleons Einflussbereich von Spanien im Westen bis zur russischen Grenze im Osten. Doch schon bald regte sich vielerorts Widerstand gegen die französische Vorherrschaft. Als 1812 Napoleons Bündnis mit dem russischen Zaren Alexander I. in die Brüche ging, war der Niedergang des französischen Kaisers nicht mehr aufzuhalten. Frankreich hatte sich gegen Großbritannien seit 1793 nahezu ununterbrochen im Krieg befunden. Nach Napoleons bittere Niederlage im Feldzug gegen Russland, die seine Armee entscheidend schwächte, bildete sich im Jahr 1813 erneut eine Koalition. Diese wurde zunächst von Russland und Preußen getragen, später schlossen sich Österreich und andere Staaten an. In den anschließenden Befreiungskriegen (1813 bis 1815) wurde Napoleon schließlich wieder auf französisches Territorium zurückgedrängt.

Daten der Völkerschlacht

Kriegsgegner
Die verbündeten Heere Russlands, Preußens, Österreichs und Schwedens
gegen Napoleon mit seiner „La grande Armee“. Wobei Frankreich zahlenmäßig unterlegen war.

Insgesamt kämpften geschätzte 600.000 Soldaten in der Endschlacht.
– so viele wie noch nie zuvor in einem einzelnen Gefecht.

Zeitpunkt
Vom 16. bis 19. Oktober 1813 tobte rund um Leipzig die Völkerschlacht.

Besonderheit dieser Schlacht
Es hatte vorher schon viele große Kriege und Schlachten gegeben, aber Leipzig ging auf äußerst blutige Art und Weise in die Geschichtsbücher ein.
Hier tobte die bis dahin größte Schlacht die es je in Europa geben hatte, obwohl sie vergleichsweise schnell zu Ende war.
Die Kämpfe um Leipzig stellen die Entscheidungsschlacht der Befreiungskriege da. Hier entschied sich Europas Schicksal, da Napoleons Herrschaft über Europa gebrochen wurde.

Verlauf der Schlacht
Die größte und wichtigste Schlacht der Befreiungskriege fand vom 16. bis zum 19. Oktober 1813 unweit von Leipzig statt. Bereits im August und September hatten die Franzosen bei Dresden herbe Niederlagen erlitten, woraufhin sie sich nach Leipzig zurückzogen. Dort bereitete sich Napoleon auf die entscheidende Schlacht vor.

16. Oktober 1813:
Am 1. Tag griffen die Verbündeten Napoleon gleichzeitig im Norden, Süden und Westen an. Sie wollten Napoleons Kräfte an allen Fronten binden und verhindern, dass er selbst die Initiative ergreifen konnte. Napoleon war als Genie in Bezug auf die strategische Planung eines Kampfes bekannt und man wollte ihn so zwingen, auf die Ereignisse zu reagieren. Die einfachen Soldaten wussten nichts von dem Fortgang der Schlacht. Auch wenn sie in ihrem Abschnitt siegten, konnte die Schlacht an anderer Stelle bereits verloren sein, da sich das gesamte Schlachtfeld Kilometerweit auseinander zog.

Um sich vorstellen zu können, was die Soldaten damals leisten mussten, braucht man sich nur einmal ihre Ausrüstung anzusehen. Sie trugen Uniformen aus Leinen oder Wollstoff, d.h. bei Nässe wurde die Kleidung schwer und trocknete schlecht. Die Tage der Völkerschlacht waren nass, kalt und nebelig!

Außerdem trug jeder Soldat einen kleiner Rucksack mit allen Sachen, die er brauchte, wie Wechselsachen, Essgeschirr, Nähzeug ect. . Dieser Rucksack wog etwa 30 kg und wurde die ganze Zeit über getragen, auch in der Schlacht! Was das Gewähr betraf, jeder Schuss musste einzeln geladen werden. Der Ladevorgang dauerte ca. 30 Sekunden. Unter großen Verlusten wurden die Verbündeten von den Franzosen zurück gedrängt. Um 15.00 Uhr am ersten Tag schien die Schlacht entschieden. Napoleon lies in Leipzig alle Glocken läuten, als Zeichen seines Sieges. Die Nachricht wurde von den Bewohnern mit Bestürzung aufgenommen.

Friedrich Hochlitz, ein Schriftsteller und Freund Goethes, hat seine Gefühle in diesem Moment festgehalten: „Was nicht Franzos ist stürzte von den Straßen weg, die Türen zuwerfend, um seine Gefühle unbelauert ausströmen zu lassen. Dieser Moment war der schrecklichste! Nicht nur für mich. Ein Gefühl inneren Grimmes, dass meinen ganzen Körper durchschüttelte und mir die Tränen auspresste, reizte mich zu dem schonungslosen Ausruf: „Lass uns sterben. Ein Leben wie es uns nun erwartet ist ohne Wert.“

Aber die Siegesmeldung kam zu früh, der große Feldherr Napoleon hatte sich geirrt. Der Kampf an den zahlreichen Fronten gegen die zahlenmäßige Übermacht der Alliierten zermürbte die siegesgewohnte französische Armee. Während sich Napoleon im Süden der Stadt als Sieger wähnte, kam es im Norden zum entscheidenden Gegenschlag. Nach stundenlangen verlustreichen Stellungsgefechten brachte der Einbruch der Dunkelheit dem Gemetzel ein Ende. Entschieden war nichts, aber zehntausende lagen tot auf dem Schlachtfeld und die Stadt war überfüllt mit mehr als 13.000 Verwundeten.

17. Oktober:
Der 17. Oktober war ein Sonntag dumpfer Stille. Es trat eine Pause im Kampf ein.

18. Oktober:
Um 7 Uhr früh gab Feldmarschall Schwarzenberg den Befehl zum Angriff. Von Norden, Süden und Osten wurde Napoleon nun gleichzeitig unter Feuer genommen, eingeschnürt und in die Stadt zurückgedrängt.

Napoleons Lage begann aussichtslos zu werden. Mit jeder Stunde arbeiteten sich die Verbündeten näher an die Stadt heran. Die Kanonenkugeln erreichten nun auch die Wohnhäuser der Bürger. Die Anzahl der Verwundeten in der Stadt überstieg die der Einwohnerzahl bereits um ein Vielfaches. Die Verluste auf beiden Seiten waren sehr hoch. Über 1.500 Menschen starben jede Stunde. Als sich der Tag dem Ende zuneigt, war die Schlacht entschieden. Zögernd entschloss sich Napoleon den Kampf einzustellen. Jetzt galt es nur noch, seine eingeschlossene Armee zu retten. Doch nur eine einzige schmale Brücke blieb für den Rückzug aus der Stadt, den Übergang über die Elster und die Flucht nach Westen.

Die letzten 100.000 Franzosen bereiteten sich auf eine heimliche Flucht vor. Noch in der Nacht wurde auch die Sprengung der Brücke vorbereitet, um den Verbündeten die Verfolgung unmöglich zu machen. Der Rückzug Napoleons blieb den Verbündeten natürlich nicht verborgen, aber Feldmarschall Schwarzenberg lies Napoleon gewähren. Später sagt er: „Es ist nicht immer ratsam einen Feind, der noch Kräfte hat, zur Verzweiflung zu bringen.“

19.Oktober:
Am Morgen war der Rückzug der französischen Armee im vollen Gange. Napoleon hatte die Stadt bereits verlassen. Währenddessen drangen die Verbündeten von Norden und Osten in die Stadt ein. Als der Kampflärm immer näher kam, breitet sich unter den fliehenden Franzosen Panik aus. In Abwesenheit Napoleons traf der Brückenkommandant eine verhängnisvolle Entscheidung. Die Elsterbrücke, der letzte Fluchtweg nach Westen, wurde gesprengt!

Für die Französischen Einheiten, die in der Stadt verblieben waren gab es keine Rettung mehr. Fast ein Drittel des französischen Heeres wurde zwischen dem Feind und dem Fluss Elster gefangen. Damit war die Schlacht endgültig zu Ende. Die Sieger feierten ihren Triumph.

Das Ende:
Doch in der Stadt machte sich Ernüchterung breit. Soldaten aller Armeen lagen bettelnd in den Straßen. Die meisten Verwundeten konnten nicht einmal notdürftig versorgt werden. Nur wer es irgendwie in die provisorisch eingerichteten Krankenlager schaffte, hatte überhaupt noch eine Hoffnung zu überleben. Medikamente, wie die heutzutage gebräuchlichen Antibiotika gegen Infektionen, gab es damals noch nicht und die hygienischen Umstände waren katastrophal. Oft blieb den Hilfskräften nichts anderes mehr übrig als eine Amputation. Der einfache Soldat hatte gegen den Schmerz nur ein Holzstück in den Mund zum Draufbeißen bekommen. Die Offiziere erhielten, wenn vorhanden, Brandwein zu trinken, der eine betäubende Wirkung hatte.

Mit den Soldaten war auch Elend und Hunger in die Stadt eingezogen. Viele starben an Unterernährung und Krankheiten. Die Leipziger Bevölkerung wurde zu Zwangsarbeit verpflichtet und trotzdem dauerte es Monate, bis alle Toten begraben werden konnte. Wie viele der rund 600.000 beteiligten Soldaten in der Völkerschlacht fielen, wird in heutigen Quellen unterschiedlich angegeben. Man geht jedoch von etwa 90.000 bis 120.000 Toten aus. 40.000 Franzosen sind beim Kampf um Leipzig gefallen. Auf der Seite der Verbündeten sind es fast doppelt so viele.

Politische Folgen der Schlacht:
Napoleon musste sich nach dieser vernichtenden Niederlage nach Westen über den Rhein zurückziehen. Die französische Herrschaft in Deutschland war damit beendet. Die Alliierten verfolgten Napoleon nach Frankreich und nahmen am 30. März 1814 Paris ein. Sie zwangen Napoleon zur Abdankung. Auf dem Wiener Kongress, der von September 1814 bis zum Juni 1815 andauerte, beschlossen die Sieger die Neuordnung Europas. Das alte System absolutistischer Staaten wurde wieder eingeführt. So, als ob es die Französische Revolution und Napoleon nie gegeben hätte. Unter Vorsitz des Österreichers Fürst von Metternich einigten sich die Teilnehmer des Wiener Kongresses darauf, in Europa ein Kräftegleichgewicht zwischen den Großmächten Preußen, Österreich, Russland, Großbritannien und Frankreich herzustellen.

Gedenken an die Schlacht:
Zahlreiche Denkmäler und Gedenksteine wurden in den folgenden Jahrzehnten errichtet. Das bekannteste Monument zur Erinnerung an das gewaltige Gefecht ist das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig. Es wurde als Denkmal für alle beteiligten Völker gebaut und nicht nur für die deutschen Kämpfer. Von 1898 – 1913 wurde es ohne Unterbrechung 15 Jahre lang gebaut. Eingeweiht wurde es zur 100 Jahr Feier am 18. Oktober 1913.

Es ist der größte Denkmalsbau Europas. Die über 500 Stufen in dem 91 Meter hohen Denkmal führen zum höchsten Punkt. Von dort aus hat man einen prächtigen Rundblick über das gesamte ehemalige kilometerweite Schlachtfeld. Heute beherbergt das Denkmal unter anderem ein Besucherzentrum und ein Museum. Jedes Jahr kommen in Leipzig zahlreiche historisch Interessierte in den Uniformen von damals zusammen, um die Geschehnisse der Schlacht nachzustellen.

Quellen:

  • Internet:
    • Planet Wissen
    • Phoenix
    • Voelkerschlachtdenkmal.de
    • Wehrgeschichtliches Museum Salzburg

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