Kolonialismus - die Kolonialzeit im 18. Jahrhundert

Schlagwörter:
Ursachen für die heutige Unterentwicklung der sogenannten Entwicklungsländer, Erkundung Afrikas, Indien, Kolonial-Länder, Europa, Referat, Hausaufgabe, Kolonialismus - die Kolonialzeit im 18. Jahrhundert
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Referat

Die Kolonialzeit

Eine der Ursachen für die heutige Unterentwicklung der sogenannten Entwicklungsländer ist sicherlich in vielen Fällen die Kolonialzeit. Kolonialzeit (ab ca. 18. Jahrhundert) bedeutet die Ausbeutung von reicheren Ländern aus Europa in anderen Ländern außerhalb von Europa. Die Europäischen Länder brauchten neue und billige Rohstoffe auch brauchten sie einen neuen Absatzmarkt. Also begann ab ca. 18. Jahrhundert so eine Art von Wettrennen zwischen den Länder aus Europa um die besten Kolonien. Die meisten Kolonien gab es in Afrika und Asien. Das Kolonial-Land (-stück) wurde dann den Wirtschaftsystems des „herrschenden Landes“ angepasst, was sich auf die damaligen Kolonial-Länder heute noch auswirkt.

Die Europäischen Länder haben ihre Kolonial-Länder gnadenlos ausgenommen, sie haben alle Rohstoffe für sich in Anspruch genommen und die Bevölkerung unmenschlich besteuert.
So gingen die Länder dann langsam zugrunde, sie wurden ärmer und Europa reicher und das schlimmste so hat man es damals gewollt und war auch noch stolz darauf. Ein sehr gutes Beispiel für diesen Ablauf ist wohl Indien heute armes Entwicklungsland mit Problemen sich selber zu ernähren. Vor der Kolonialzeit war Indien in der Lage seine Bevölkerung ausreichen zu ernähren. Das wäre wahrscheinlich auch so weiter gegangen, wenn nicht England 1757 Indien besetzte. Dies war der Grundstein für Indiens Unterentwicklung. Die Engländer fingen an Indien gnadenlos auszubeuten. Die Ausfuhr von Rohstoffen nahm erheblich zu und die Steuern wurden radikal erhöht. Wenn dann z.B. ein Bauer die hohen Steuern nicht zahlen konnte, was öfters vorkam, wurde ihm ein Teil von seinem Besitz weggenommen. So wurden Bauern und Böden ausgelaugt, denn es wurden keine neuen Kanäle zu Bewässerung angelegt und Indiens Landwirtschaft ging kaputt.

Indien wurde Rohstofflieferant und übervorteilter Abnehmer für englische Industriegüter. Diese extreme Form der Ausbeutung gab dem am Boden liegenden Indien den Rest. Aus damaliger ausreichender Wirtschaft ist dank der Ausbeutung durch ein Land, das nur reicher werden wollte ein so heruntergekommenes, armes und mit Problemen überhäuftes Entwicklungsland geworden.


Die Erkundung Afrikas

In der Zeit des anfänglichen Kolonialismus erstreckte sich die Beherrschung durch die Europäer vorwiegend auf die Küstengebiete und die küstennahen Teile des Kontinentes, wo militärische Befestigungen und Handelsstützpunkte errichtet worden waren. Als mit der industriellen Revolution in Europa die kapitalistischen Nationen nach Rohstoffquellen und Absatzmärkten für ihre Industrieprodukte zu suchen begannen, wurde Afrika für sie unter diesem Aspekt interessant. Da Afrika zu dieser Zeit noch ein Kontinent war, der viele Geheimnisse und Rätsel barg, mussten die interessierten Kreise diese erst einmal lösen, um in das Innere des Landes vordringen zu können. Die großen Handelsgesellschaften finanzierten von nun an verstärkt Expeditionen, die das Landesinnere erkunden sollten. Dazu wurden verschiedene Gesellschaften in Großbritannien, in Frankreich und in Deutschland gegründet, die das Ziel hatten, Wissen über geographische Besonderheiten, über klimatische Bedingungen und gesellschaftliche Strukturen der einheimischen Bevölkerung zu sammeln. Ebenso war das Vorhandensein von Rohstoffen zu erkunden.

Diese Entdeckungen bisher unbekannter Gebiete Afrikas wurden eingeleitet mit der Erkundung des oberen und mittleren Nigerlaufes durch Mungo Park (zwei Reisen bis 1806) und bis zur Nigermündung fortgesetzt durch die Gebrüder Lander. Heinrich Barth, Privatdozent an der Berliner Universität, unternahm 1849 eine britische Expedition nach Nordnigeria und Niger. Nach umfangreichen, späteren geographischen Expeditionen (von David Livingstone, Henry M.Stanley, Richard I. Burton, John H. Speke und James A. Grant) wurden viele große Flüsse (Sambesi, Nil und Kongo) und weite Gebiete Zentralafrikas und Ostafrikas erforscht, selbst die westliche Sahara (Wüste) wird von einem deutschen Geographen durchquert. Geprägt von den Ideen der Aufklärung entwickelte sich ein Wettlauf zwischen den Entdeckern, um die letzten weißen Flecken auf der afrikanischen Landkarte zu tilgen. Es wurde als große Herausforderung empfunden, dass gerade jener fremde Kontinent am wenigsten erforscht war, der „vor der Haustür" Europas lag. Die Ideen der Aufklärung hatten aber auch indirekt dem Missionsgedanken neuen Aufschwung gegeben. Während lange Zeit die schwarze Bevölkerung Afrikas vornehmlich als „gottlose Wilde" betrachtet wurden, die deshalb nicht in den Genuss der christlichen Heilsbotschaft kommen könnten, hatte die Aufklärung das Bild des „Wilden" verändert und zumindest seine Menschlichkeit als unzweifelhaft definiert. Damit stand für die europäischen Kirchen die Verpflichtung außer Frage, ihre Missionstätigkeit auf den afrikanischen Kontinent auszudehnen.

Einige Forscher sammelten nicht nur wissenschaftliches Material, sondern waren auch dazu berechtigt, mit einheimischen Häuptlingen Verträge zur Anlage von Militärstationen und Handelsniederlassungen abzuschließen. Auf diese Weise bereiteten sie die kommenden kolonialen Eroberungen mit vor. Natürlich gab es auch viele Wissenschaftler, die selbst nie an koloniale Eroberung dachten, sondern mit großem Forscherdrang, oft unter Strapazen, neues Wissen über in Europa unbekannte Gebiete mitbringen wollten. Aber leider wurden ihre Berichte nur unter dem Aspekt der ökonomischen Nutzbarkeit ausgewertet. Das gesammelte Wissen über die kulturelle und landschaftliche Vielfalt Afrikas, trug kaum zum besseren Verständnis in Europa bei, sondern diente nur den profitsüchtigen Handelsgesellschaften und ihren Plänen. Selbst die Missionare förderten letztlich die Interessen der Handelsgesellschaften, die nur nach Wegen suchten, die Bevölkerung Afrikas ihren ökonomischen Zielen zu unterwerfen.

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