Goethe, Johann Wolfgang von - Faust (Szenenanalyse Hexenküche)

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Tragödie von Johann Wolfgang von Goethe, Analyse einer Szene, Doktor Faustus, Referat, Hausaufgabe, Goethe, Johann Wolfgang von - Faust (Szenenanalyse Hexenküche)
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Referat

Szenenanalyse Hexenküche - Johann Wolfgang von Goethe - Faust

Von Clifford Beul

Faust ist eine Tragödie von Johann Wolfgang von Goethe, die 1806 veröffentlicht wurde. Dabei greift er die Geschichte des historischen Doktor Faustus auf, der als Hauptcharakter die Gelehrten- und Gretchentragödie durchlebt. Faust, der stets wissbegierig an der Beschränktheit des menschlichen Seins verzweifelt, schließt einen Pakt mit dem Teufel. Mephisto hingegen hat sich zu Beginn der Geschichte mit Gott eine Wette geboten, ob er es schaffe Faust vom rechten Weg abzubringen. Nachdem Auerbachs Keller dem Gelehrten zuwider ist, besuchen Faust und Mephisto die Hexenküche.

In der Hexenküche beginnt die Szene mit einem Dialog zwischen Faust und Mephisto. Die Hexe selbst ist noch nicht anwesend, dafür sorgen ihre Tiere für eine mysteriöse Grundatmosphäre. Faust ist von den szenetypischen Räumlichkeiten angewidert und stellt in Frage, ob er hier überhaupt seine Verjüngung erhalte. Mephisto antwortet sehr ausführlich auf die kurzen Fragen. Dabei beliebt er über Fausts offensichtlichen Wunsch zu scherzen. Doch auf Fausts spöttische Nachfrage erklärt er, selbst nicht im Stande zu sein, einen solchen Trank zu brauen. Dafür bedarf es der gerade abkömmlichen Hexe. Die sprechenden Tiere heben den anschließenden Dialog ins Fantastische. Sie schmeicheln Mephisto und tollen herum. Währenddessen entdeckt Faust in einem Zauberspiegel eine Frau von solch atemberaubender Schönheit, dass er von ihrem Anblick quasi verzaubert wird. In ihm regt sich unendliche Begiere, die Mephisto verspricht schon bald zu befrieden. Fausts Redeanteil hat während des Blicks in den Spiegel nur kurzfristig zugenommen und nimmt im Folgenden immer weiter ab. Da, die Elemente des Fantastischen durch die Ankunft der Hexe und den wahnsinnigen Tieren steigen, entgleiten Faust die Sinne, der schließlich darauf erpicht: „Entfernen wir uns nun geschwind!“ (V. 2462). Ab jetzt wird der Dialog größtenteils von der Hexe und Mephisto fortgeführt. Faust verbleiben nur noch kurze Einwände, die er immer wieder aus der Situation heraus hervorbringen muss. In einem längeren Gespräch äußert Mephisto den Grund seiner Anwesenheit. Er fordert einen Verjüngungstrank für seinen Gefährten. Im Gegenzug gewährt er dem alten Weibe einen Wunsch zur Walpurgisnacht. Faust lässt anschließend das Ritual seiner Verjüngung mehr oder weniger widerwillig über sich ergehen. Der Ablauf gestaltet sich erwartungsgemäß sehr fantastisch. Stimmen rauben Faust die Sinne. Die Zaubersprüche der Hexe entfalten ihre Wirkung und am Ende der Szene brechen beide auf, die Frauenwelt in Zukunft unsicher zu machen.

Mit der Hexenküche wird der Grundstein für die anstehende Gretchentragödie gelegt. In Faust regt sich die Begierde und der Hexentrank verjüngt ihn. Sein neues Aussehen macht ihn zum Einen attraktiver für die Frauenwelt, zum Anderen fasst er neuen jugendlichen Mut, der ihn im Folgenden impulsiver werden lässt. Mephisto zieht Faust immer tiefer in seinen Bann und lässt ihn mit geeigneten Mitteln vollends zum Spielball höherer Mächte werden. Aus dem einst alten Gelehrten ist ein Junger Mann hervorgegangen, der seinem Gretchen und seinem Unglück wieder einen Schritt näher gekommen ist.

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