Ein eiskalter Mord (Beispiel für eine Kurzgeschichte)

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Schreiben einer Kurzgeschichte, Referat, Hausaufgabe, Ein eiskalter Mord (Beispiel für eine Kurzgeschichte)
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Referat

Ein eiskalter Mord

Und wieder, wie auch an jedem anderen Tag, steht Bruno Bögwardt vor der Tür seines Büros des Präsidiums. Er hat schlecht geschlafen, da er am Vortag sehr lange noch gearbeitet hat. Er betritt den Raum. „Guten Morgen Sabine. Und? Hast du schon einen neuen Fall für mich?“, fragt Bruno.

„Guten Morgen. Ja klar. Ich habe eben einen Anruf bekommen. Felix Wadermann wurde in seiner Garage in der Robert Fuchs Allee 23 von seiner Frau tot aufgefunden.“, antwortet seine Arbeitskollegin Sabine Bram, eine junge, zielstrebige Frau mit langen blonden Haaren.

„Felix Wadermann? Wer ist das?“, will Bruno wissen. „Den kennst du! Inhaber der IT-Fabrik Wadermann. Und jetzt beeil dich die Polizei ist schon da und Cristian ist vor zehn Minuten los. Die warten schon auf dich.“
„Ok, dann hau ich mal ab.“ Bruno verlässt den Raum und geht die Treppe herunter. Er ist noch immer müde. Doch dieser Fall interessiert ihn. Es gab schon seit langem keine spannenden Fälle mehr. Er steigt in sein Einsatzfahrzeug. Das Polizeipräsidium hat es ihm zu seinem 15-jährigen Dienstjubiläum geschenkt. Damals war er noch schlank. Nun ist er etwas kräftiger, hat kurze, schwarze Haare, eine große Nase und kleine dunkle Augen. Bruno ist nicht sehr groß, ca. 1,73 m, hatte damit aber bis jetzt noch keine Probleme. Er fährt an den Straßenrand der Robert-Fuchs-Allee und steigt aus. Es ist sehr kalt. Bruno wirft sich den Schaal um den Hals. Um das Haus ist alles abgesperrt. Der Besitzer musste viel Geld haben. Die Nr. 24 ist ein sehr großes Anwesen, mit einer großen Garage und einem sehr großen Garten. Im Garten steht ein Zelt. Bruno geht zur Haustür. Dort empfängt ihn sein Kollege Cristian. „Hallo, Bruno, komm mit, er liegt in der Garage.“

„Wisst ihr schon wie er umgebracht wurde?“, fragt Bruno auf dem Weg in die Garage. „Laut dem Gerichtsmediziner ist er gestern um ca. 22.30 Uhr, also am 24. Februar, erstochen worden. Eine Tatwaffe wurde bis jetzt noch nicht gefunden aber ein Fußabdruck und neben ihm war eine Pfütze. Das Merkwürdige an der ganzen Sache ist, dass die Garage von innen abgeschlossen war.“, antwortet Cristian.

„Hat er sonst noch Verwandte oder Kinder?“ „Nein, nur eine Frau.“ „Dann vernehm ich sie erstmal. In der Zwischenzeit kannst du ja noch nach ein paar Indizien suchen.“ Nach einer halben Stunde treffen die beiden sich wieder. „Und? Was hat sie gesagt?“, möchte Cristian wissen.

„Sie steht noch unter Schock aber sie hat ihren Mann gestern Abend schon vermisst.“ berichtet Bruno. „Der Ermordete ging den ganzen Abend nicht an sein Handy und in seiner Firma war er auch nicht. Sie hat sich keine Sorgen gemacht, weil es schon öfter vorgekommen ist, dass er nachts nicht nach Hause gekommen ist. Sie hat uns auch gleich erlaubt, das Haus zu durchsuchen, womit unsere Kollegen auch gleich anfangen werden.“ Cristian nickt.

„Ich fahre erstmal zurück zum Präsidium.“ sagt Bruno und geht zu seinem Auto. Dort angekommen spricht er erstmal mit Sabine. „Hi Sabine, die Kollegen durchsuchen gerade die Wohnung unseres Opfers.“ 
„Habt ihr denn überhaupt was gefunden, was auf einen Täter hinweist?“ will Sabine wissen. „Nein, leider nicht. Das Einzige was uns weiter bringen kann, ist die Wohnungsdurchsuchung.“

Eine Stunde später klingelt bei Bruno das Telefon. Es sind die Kollegen von der Spurensicherung, mit wichtigen Anhaltspunkten. In der Wohnung von dem Ehepaar Wadermann wurden Liebesbriefe von einer Corinna Thiesen und der Laptop von dem Opfer sichergestellt. Der Laptop wurde bereits den IT-Spezialisten übergeben. Diese hatten herausgefunden, dass sich auf dem Laptop einige Bilder von Frau Thiesen, sowie viele E-Mails und ihre Daten befanden. Anscheinend hatte Felix Wadermann ein Liebesverhältnis mit Corinna Thiesen. Bruno legt auf. Im gleichen Moment kommt Cristian ins Büro. „Hi, Und? Habt ihr was Neues herausgefunden?“, fragt Cristian. „Ja haben wir. Und jetzt haltet euch fest. Herr Wadermann hatte anscheinend eine Liebesbeziehung mit Corinna Thiesen.“, antwortet Bruno und bespricht die Indizien mit seinen Kollegen. Sie beschließen, dass sie Frau Wadermann vorladen und dass Bruno und Sabine Frau Thiesen einen Hausbesuch abstatten. „Wir sind dann mal weg.“, ruft Sabine noch schnell hinterher, als sie schon fast aus der Tür raus ist.

Corinna Thiesen wohnt in der Wilhelmstraße Nr. 4 am Rande der Stadt. Als Bruno und Sabine dort ankommen, hören sie einen heftigen Streit aus der Wohnung. Als sie die Treppe hinauf gehen, hören sie eine Tür knallen und ein wütender Mann kommt ihnen entgegen und rennt, mit einem Messer in der Hand, die Treppe hinunter. Als sie an der Tür von Frau Thiesen ankommen, steht an der Tür eine aufgelöste Frau mit blonden Locken und Tränen in den blauen Augen.

„Sind sie Corinna Thiesen? “, fragt Sabine. Die Frau nickt. „Kriminalpolizei, mein Name ist Sabine Bram. Wir hätten da ein paar Fragen an sie.“ Erschrocken reißt Frau Thiesen die Augen auf. „Die Kripo? Um was geht‘s denn?“

„Können wir das bitte drinnen besprechen?“ „Ja, sicher, kommen sie herein.“ Sie gehen ins Wohnzimmer und setzen sich aufs Sofa, auf dem eine Decke liegt. „Kennen sie Felix Wadermann?“, fragt Bruno.

„Ja, den kenne ich. Er war auch der Grund weswegen mein Freund und ich uns eben gestritten haben.“ „Also weiß ihr Freund von Ihrer Affäre mit Herrn Wadermann?“

„Ja. Ihm kam das schon immer ein bisschen komisch vor, dass ich abends immer so lange weg war und dass ich immer so oft und lange am Computer saß. Ich bin eben erst von der Arbeit zurück gekommen, und dann sah ich, wie er an meinem Computer meine E-Mails durchliest und meine Bilder durchguckt.“

„Es tut mir leid, das ihnen sagen zu müssen, aber Felix Wadermann wurde von seiner Frau tot aufgefunden.“, berichtet Sabine. „Was??? Oh nein … Sie hat ihn umgebracht!“, schreit Frau Thiesen und fängt an zu weinen. „Wer hat ihn umgebracht?“ will Bruno wissen. „Seine Frau! Er wollte ihr gestern sagen, dass er sich von ihr trennen will.“

„Kann es nicht auch sein, dass Ihr Freund sich an ihm rächen wollte?“, erkundigt sich Sabine. „Nein das kann nicht sein, wir waren gestern bis gegen 23.00 Uhr auf der Hochzeit von meiner Tante. „Jetzt beruhigen sie sich erstmal, Frau Thiesen, und wenn Sie noch irgendwelche Fragen haben oder Ihnen etwas einfällt, rufen Sie mich an.“ Sabine gibt ihr eine Visitenkarte und verlässt mit Bruno das Haus. Sie steigen ins Auto und fahren zum Präsidium. Dort angekommen geht Bruno ins Büro und Sabine zum Vernehmungsraum, wo Cristian immer noch Frau Wadermann vernimmt. Sabine betritt den Raum und wendet sich an die Ehefrau des Opfers.

„Frau Wadermann, wissen sie eigentlich, dass Ihr Mann Sie verlassen wollte?“
„Was wollte er? Nein, wieso denken sie das?“, fragt Frau Wadermann erstaunt.
„Wir haben auf dem Laptop ihres Mannes einige Briefe und Bilder einer anderen Frau gefunden.“ Wütend springt sie auf. „Das glaub ich jetzt nicht, dieser Mistkerl!“ faucht sie.
„Kann es sein, dass Sie bereits von diesem Verhältnis gewusst haben, und sich an ihrem Mann rächen wollten?“
„Nein! Davon hab ich ganz bestimmt nichts gewusst!“ Tränen glitzern in ihren Augen. Sabine und Cristian werfen sich einen Blick zu und wenden sich an Frau Wadermann. „Entschuldigen Sie uns einen Augenblick.“ Sie gehen kurz vor die Tür.
„Glaubst du, dass sie die Wahrheit sagt?“, fragt Cristian. „Ja, ich denke schon.“, antwortet Sabine und geht wieder zu Bruno ins Büro. „Die Ehefrau scheint auch unschuldig zu sein, Bruno.“, berichtet Sabine.

„Du glaubst nicht was ich eben am erfahren habe.“ Bruno ist aufgeregt. „Das Opfer wurde sozusagen erschossen.“
„Hä, wie meinst du das? Ich dachte, er wurde erstochen.“ Sabine ist verwirrt.
„Die Spurensuche hat noch ein wichtiges Indiz gefunden. Also, das Schloss in der Tür vom Haus in die Garage ist so gebaut, dass, wenn man die Tür zumacht, sie nur von innen wieder geöffnet werden kann. Jemand hat wohl die Tür von innen zu gemacht und wollte damit erreichen, dass das Opfer durch das Garagentor wieder heraus geht. Und jetzt der Clou: Der oder die Täter haben eine Schussvorrichtung gebaut, die hinter einer Leiter versteckt wurde, vor der eine einfache Plastiktüte hing. Wenn man nun den Schalter vom Garagentor betätigt, wird ein spitzer Gegenstand in deren Richtung geschossen. Dieser Gegenstand ist leider immer noch nicht gefunden worden.“ „Braucht man nicht viel Zeit und Aufwand um solch ein Gerät zu bauen?“ „Es muss sich wohl noch eine andere Person in seinem Haus aufgehalten haben. Und noch was ganz Wichtiges:

Das Opfer hat vor 5 Tagen 3,5 Millionen Euro überwiesen bekommen.“
„Woher bekommt man denn so viel Geld?“
„Er ist Informatikfachprogrammierer und hat ein Programm für eine Großfirma geschrieben, die ihm dieses für sehr viel Geld abgekauft hat.“
„Bleiben nur noch die wichtigsten Fragen offen: Wer hat ihn umgebracht und womit?“ „Das Einzige was wir noch machen können, ist die IT-Fabrik zu durchsuchen.“
Inzwischen ist auch Cristian fertig mit der Vernehmung. Er holt nur schnell seine Jacke und alle drei fahren gemeinsam zur Fabrik. Als sie dort eintreffen, sehen sie im Gebäude einen Mann, wie er grade ein Büro durchsucht. Als er die Polizisten sieht, läuft er aus dem Gebäude und flüchtet mit einem Motorrad. Bruno springt wieder in seinen Wagen und rast los. Während der Fahrt schießt Bruno dem Flüchtigen ein Loch in den Reifen vom Motorrad. Er trifft und der Flüchtling hält an. Bruno richtet seine Pistole auf ihn. „Stehenbleiben! Sie sind vorläufig festgenommen!“ Der Mann verschränkt die Hände hinter dem Kopf.
„Was haben sie in der Fabrik gemacht?“ fragt Bruno laut.
„Verdammt, ich will nur, was mir zusteht! Felix und ich haben gemeinsam ein Programm entwickelt und das Schwein wollte das ganze Geld für sich behalten.“
„Also haben Sie ihn umgebracht!“ stellt Bruno fest.

Der Täter war Luca Wiesenhof. Sein eigentlicher Plan war es, in der Fabrik ein Feuer zu legen. Als Bruno und Sabine ihn später nach der Tatwaffe fragen, waren sie sehr überrascht und konnten Cristian erklären, warum neben dem Opfer eine Pfütze war. Die Tatwaffe war ein großer Eiszapfen, den der Täter in die Schussvorichtung gespannt hatte.

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