Klassik - die Epoche der deutschen Klassik (1786-1832)

Schlagwörter:
Herkunft und Grundbedeutung, Historischer Hintergrund, Goethe und Schiller, Idealvorstellung und Menschenbild, Wirkung auf das Schulsystem, Literarische Formen, Wichtige Vertreter und deren Werke, Referat, Hausaufgabe, Klassik - die Epoche der deutschen Klassik (1786-1832)
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Referat

Heinrich-Grupe-Schule Grebenstein

Hausarbeit im Jahrgang 10
für das Fach Deutsch 2010

Klassik 1786-1832

Fachbereich: Deutsch

 


eingereicht bei der Lehrerin
Frau Asmus

 

vorgelegt von
Vanessa

Klasse G 10 b


Ausgabetermin: 16.02.2010
Abgabetermin: 07.05.2010


1. Einleitung
In der folgenden Hausarbeit werde ich mich mit der Epoche Klassik in den Jahren 1786 bis 1832 beschäftigen. In der alltäglichen Praxis verwenden wir den Ausdruck „Klassik“ oder „klassisch“ meist ohne Schwierigkeiten. Wir berichten beispielsweise, dass wir über etwas ganz „klassisches“ gehört haben. In diesem Fall wissen wir genau, was wir mit dem Ausdruck „klassisch“ meinen. Viele hingegen wissen nicht das die Klassik eine einflussreiche Epoche war und heute, wie man an dem Gymnasium deutlich machen kann, noch ist.

Es ist sehr interessant zu sehen wie sich diese Epoche im laufe der Zeit entwickelt und weiterentwickelt hat und wie es dazu kam. Zunächst werde ich den Begriff des Themas genauer erläutern und den historischen Hintergrund genauer erklären. Ziel meiner Hausarbeit ist es, Goethe und Schiller in dieser Epoche darzustellen und auf ihren Einfluss auf diese zu deuten. Dabei werde ich die Idealvorstellung und das Menschenbild näher untersuchen. Auf Grund dieser Vorsätze der Idealvorstellung finde ich es wichtig dieses Thema im Deutschunterricht zu behandeln, denn diese Epoche hat das Schulsystem, womit ich mich in meiner Hausarbeit auch näher befasst habe, sehr geprägt. Zu Letzt werde ich die wichtigsten Aspekte der Literarischen Formen der Dichter dieser Zeit erläutern und bedeutende Vertreter mit deren Werken aufzählen.


2. Herkunft und Grundbedeutung
Der Begriff „Klassik“ leitet sich vom lateinischen Begriff „classicus“ ab, was ursprünglich zur obersten Steuerklasse gehörig bedeutete. In der Neuzeit wird der Begriff „Klassik“ jedoch dreifach verwendet :

  • Als die Blütezeit einer Nationalliteratur bzw. Nationalkunst: Viele Dichter der früheren Zeit werden als herausragend angesehen, so sind z.B. heute Goethe und Schiller immer noch Klassiker, obwohl sie immer seltener gelesen werden.
  • Als Bezeichnung für eine literaturgeschichtliche Epoche: in Verbindung mit historischen Vorgängen oder einer bekannten Person, ist die Klassik meist eine Reaktion auf ein bedeutendes Ereignis und als Reaktion auf eine chaotische, ungeordnete Zeit. So ist die deutsche Klassik eine Reaktion auf die Französische Revolution.
  • Die Klassik bezeichnet auch das antike Altertum.

„Der Begriff „klassisch“ bedeutet in der Neuzeit ein Ausdruck für zeitlos gültige, große künstlerische Leistung“.


3. Historischer Hintergrund
Die Klassik wird geprägt durch die Französische Revolution mit ihren Forderungen nach Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Im Jahre 1789 fand die große Französische Revolution statt.

Frankreich stand unter Ludwig XIV. Die vielen Kriege, die er führte, und seine verschwenderisches Leben überforderten jedoch die Wirtschaftskraft des Landes. Adel und Geistlichkeit hatten große Vorrechte, die Bauern wurden ausgebeutet. Zur Lösung der Finanzkrise des Staates berief Ludwig XVI. die Generalstände ein. Der dritte Stand erklärte sich zur Nationalversammlung. Im September 1791 erhielt Frankreich eine Verfassung, die auf dem Grundsatz der Gewaltenteilung beruhte. 1792 wurde Frankreich eine Republik. Im Jänner 1793 wurde Ludwig XVI. wegen Hochverrates angeklagt und zum Tod verurteilt. Die Franzosen sehnten sich nach Ruhe, Ordnung und Sicherheit. Der Mann, der dafür sorgen sollte, stand schon bereit. Er hieß Napoleon Bonaparte. Durch einen Staatsstreich gelangte Napoleon 1799 an die Macht in Frankreich, 1804 wurde er zum französischen Kaiser. 1806 kam es zur Gründung des Rheinbundes, der Herrschaft Napoleons über die rheinischen Staaten. In den Schlachten bei Jena und Auerstedt wurden die preußischen Truppen 1806 geschlagen. Seine Pläne scheiterten an den Völkern, die gegen ihn verbündet waren. 1813 besiegten die Verbündeten (Russen, Preußen, Österreicher) die französische Armee. Die Sieger verbannten ihn auf die Insel Elba. Daraufhin kehrte Napoleon für 100 Tage wieder an die Macht zurück. In der Schlacht bei Waterloo 1815 wurde Napoleon dann endgültig besiegt.


4. Zeitliche Begrenzung / Goethe und Schiller
„Die deutsche Klassik wird begrenzt von Goethes Italienreise ab 1786 bis 1788 und Schillers Tod im Jahre 1805 (die zeitliche Eingrenzung ist auch heute noch umstritten, oft wird der Tod Goethes im Jahr 1832 als Ende der Weimarer Klassik bezeichnet)“.

Die Epoche der deutschen Klassik wurde hauptsächlich von zwei Dichtern entwickelt und verbreitet. Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) und Friedrich von Schiller (1759-1805). Sie arbeiteten später in Weimar zusammen.

Herzog Karl August regierte dort über das Fürstentum Sachsen, Weimar und Eisenach. Karl August gab 1816 als erster deutscher Landesherr seinem Land eine Verfassung. Der Herzog regierte zum Wohl seiner Bürger, zudem interessierte er sich sehr für die damalige Kunst und Wissenschaft. Er lud 1775 den damals 26-jährigen Johann Wolfgang von Goethe, den er ein Jahr zuvor kennen gelernt hatte, nach Weimar ein. Goethe war damals als Autor des 1774 erschienenen Romans „Die Leiden des jungen Werthers“ bekannt. Goethe wurde schon bald der Freund des Herzogs, er übernahm schnell die Hof- und Staatsaufgaben. Neben seiner politischen Tätigkeit fand Goethe viel Zeit zum Forschen und Dichten, er leitete das Hoftheater und unternahm viele Reisen. In den Jahren 1786,1788 und 1790 führte es Goethe nach Italien. Die Antike Italiens lernte Goethe auf seiner Reise dort kennen, was von da an zu seinem bestrebten Vorbild wurde. Aus diesem Grund setzt man auch den Beginn der deutschen Klassik 1786 an.

Friedrich von Schiller, der aufgrund politischer Verfolgungen, wegen seines Stückes „Die Räuber“, häufiger Krankheiten und Geldsorgen ein weniger geordnetes Leben als Goethe führte, wurde 1794 auf Goethes Wunsch nach Jena als Professor berufen. Noch in dem selben Jahr arbeiteten sie zusammen und fanden eine Freundschaft miteinander. 1799 zog Schiller nach Weimar um.


5. Idealvorstellung und Menschenbild
Das Ideal der Klassik ging von der Versöhnung zwischen dem Menschen und der Natur aus. Ihr Ziel war die Humanität, die wahre Menschlichkeit (das Schöne, Gute, Wahre). Doch der Mensch sollte nicht nur einzelne Tugenden wie z.B. Toleranz und Nächstenliebe besitzen, sondern einem Ideal zustreben, das mit dem Begriff „Harmonie“ umschrieben wurde. Man sollte im Einklang mit allem sein und eine Einheit bilden. Johann Gottfried von Herder versuchte in seinen „Briefen zur Beförderung der Humanität“ auf theoretische Weise darzustellen, wie man die Humanität befördern kann. Goethe zeigte es damals im praktischen z.B. an Dorothea und Hermann, deren Freundschaft und Ehe führten zu einer harmonischen Gemeinschaft.

Dieses Ideal sah man in der griechischen Antike. Das Volk habe ihre Gesellschaft harmonisch entfaltet, wie kein Volk zuvor.

Im Menschen herrschte selbst ein Zwiespalt. Eine Änderung dieses Empfindens in die Richtung des Ideals war daher nicht durch eine revolutionäre Veränderung zu erreiche (wie es die Französische Revolution versuchte). Daher versuchte man eine Veränderung jedes einzelnen Menschen. Die Kunst, glaubte man, sei ein geeigneter Weg, dies zu erreichen. Auch in Schillers „Briefen über die ästhetische Erziehung des Menschen“ (1795) versuchte er, das Schöne und Gute darzustellen. Die Werke der Dichter selbst, blieben unpolitisch.


6. Wirkung auf das Schulsystem
Für die Geschichte des deutschen Schulwesens war Wilhelm von Humboldt (1767-1835), der mit Schiller und Goethe befreundet war, von großer Bedeutung. Humboldt leitete eine Reform des Schulwesens ein, wobei er viel Wert auf das Gymnasium legte.

Das Gymnasium sollte nicht einen bestimmten Beruf ausbilden, denn die zu frühe Spezialisierung sollte die allgemeine Menschenbildung verhindern. Doch die Menschenbildung war das Ziel des Gymnasium. Es sollte zu einer Selbstständigkeit führen um später gut in den Beruf zu starten. Das selbstständige Lernen stand dabei im Vordergrund.

Das Abitur sollte später die Leistungen überprüfen. Die Schüler wurden danach zum Studium zugelassen. Die Sprachen Griechisch und Lateini waren von großer Bedeutung, denn in diesen Sprachen sah man das Ideal der deutschen Klassik widerspiegeln. Die Römer und Griechen der Antike galten damals als Vorbilder.


7. Literarische Formen
In der Zeit der deutschen Klassik benutzte man die Sprache des Gefühlausdrucks mit vielen Interjektionen, unvollständigen Sätzen, Gedankenstriche, Wiederholungen und Ellipsen. Ebenfalls benutzte man nun viele Gefühlsaussagen in Liebes- und Naturlyrik. Bei den Gedichten galt eine Vorliebe für die klassischen Strophenformen wie die Ode, Hymne und dem Sonett.

Bevorzugt wurde die Art des Dramas nach dem Muster von dem englischen Schriftsteller Shakespears. Aber es wurde ebenfalls auf griechische Elemente der Tragödie, wie z.B. dem Chor, zurückgegriffen.


8. Wichtige Vertreter und deren Werke

  • „Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) mit seinen Werken: Iphigenie auf Tauris (1787), Faust, ein Fragment (1790), Hermann und Dorothea (1797), Faust I (1806), Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit (1811/14), Wilhelm Meisters Wanderjahre (1821) und Faust II (1831).“
  • „Friedrich von Schiller (1759-1805) mit seinen Werken: Don Carlos, Infant von Spanien (1787), Die Götter Griechenlands (1788), Über die ästhetische Erziehung des Menschen, in einer Reihe von Briefen (1795), Über naive und sentimentale Dichtung (1795/96) , Das Lied von der Glocke (1797), Wallenstein (1798/99), Maria Stuart (1800) und Wilhelm Tell (1804).“
  • „Friedrich Hölderlin (1770-1843) mit seinen Werken: Der Tod des Empedokles (1797-80), Hyperion (1797-99), Der Eremit in Griechenland (1797-99) und Trauerspiele des Sophokles (1804).“
  • „Johann Friedrich Herder (1744-1803) mit seinem Werk: Briefe zur Beförderung der Humanität (1793-97).“
  • „Heinrich von Kleist (1777-1811) mit seinen Werken: Die Familie Schroffenstein (1803) und Der zerbrochene Krug (1811)“


9. Schluss
Die Epoche Klassik von dem Jahr 1786 bis zu dem Jahr 1832 ist ein prägender Zeitabschnitt. Viele erfolgreiche Persönlichkeiten kamen von dort hervor und sind heute noch sehr bekannt. Der historische Hintergrund zeigt uns, wie sehr die Französische Revolution uns in ihren Bann gezogen hat und wie einflussreich sie auf unsere Idealvorstellung war. Auch Goethe hat mit seiner Italienreise das Menschenbild beeinflusst, auf Grund der Antike Italiens. Dies wurde nicht nur sein persönliches Vorbild, sondern auch das, des gesamten Klassik-Abschnittes, was sehr deutlich wurde.

Meiner Meinung nach ist diese Epoche ein sehr informativer Abschnitt und soll im Deutschunterricht aufgegriffen werden. Vor allem auf einem von Schüler besuchten Gymnasiums finde ich es sinnvoll, dies als Lehrstoff einzuführen, denn viele wissen kaum wo die Ursprünge ihres Schulwesens stecken.


10. Literaturverzeichnis

  • Bücher:
    • H.O. Burger (Hg.): Begriffsbestimmung der Klassik und des Klassischen, Darmstadt 1972
    • Willy Grabert, Arno Mulot, Helmut Nürnberger, 1988, Geschichte der deutschen Literatur, S. 109,110,117-122,146, 23 Auflage, München, Bayerischer Schulbuch-Verlag
  • Internet:
    • http://deutsch-stoffsammlung.de/index.php?page=klassik-1786---1832
      (Zugriff am 17.04.2010)
    • http://de.wikipedia.org/wiki/Napoleon_Bonaparte 
      (Zugriff am 19.04.2010)
    • http://freenet-homepage.de/andreas-klassikseite/#3. 
      (Zugriff am 29.04.2010)
    • http://freenet-homepage.de/andreas-klassikseite/#4. 
      (Zugriff am 03.05.2010)
    • http://www.epoche-napoleon.net/biographien/c/carl-august.html 
      (Zugriff am 27.04.2010)
    • http://www.jonas-hinz.de/franz.htm 
      (Zugriff am 19.04.2010)
    • http://www.literaturwelt.com/epochen/klassik.html#formen 
      (Zugriff am 03.05.2010)
    • http://www.literaturwelt.com/epochen/klassik.html#hermann 
      (Zugriff am 29.04.2010)
    • http://www.literaturwelt.com/epochen/klassik.html#theorie 
      (Zugriff am 29.04.2010)
    • http://www.literaturwelt.com/epochen/klassik.html#werke 
      (Zugriff am 04.05.2010)
    • http://www.pohlw.de/literatur/epochen/klassik.htm#Schulsystem 
      (Zugriff am 03.05.2010)
    • http://www.referate10.com/referate/Epochen/1/Klassik-1786---1832-reon.php
      (Zugriff am 20.04.2010 und am 04.05.2010))
    • http://www.xlibris.de/Epochen/KLassik?page=0%2C0&b=epoche
      (Zugriff am 27.04.2010)

 

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