Wattenmeer - Landschaft, die unter einem starken Einfluss der Gezeiten steht

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Referat

Das Wattenmeer

Gliederung

  • Allgemein
  • Die Landschaft des Wattenmeer 
  • Die Bildung des Wattenmeeres
  • Die Miesmuschel – Leben im Wechsel von Ebbe und Flut


Allgemein

Anfang 1986 wurde das deutsche Wattenmeer zum Naturschutzpark erklärt, etwas, was vielen Bewohnern nicht zusagte. Die Bewohner der nahen Umgebung zum Wattenmeer führen hauptsächlich vier Hauptargumente gegen den Nationalpark auf. Diese sind:

  • Die Hauptbedrohungen kommen nicht von der Region, sondern von außen
  • Die Gefahr der Einschränkung des Küstenschutzes
  • Nutzungseinschränkung und daher eine finanzielle Bedrohung der Anwohner
  • Mangelnde Mitwirkungsmöglichkeiten

Trotzdem werden auch Vorteile anerkannt. Einer ist so z.B., dass die Region auch stark vom Tourismus lebt. Dieser setzt aber eine intakte Natur voraus. Die beiden Nationalparks etablieren sich also allmählich.


Die Landschaft des Wattenmeer
Das Wattenmeer beginnt bei der Düne, dem Deich oder der Kliffküste; außerdem wird die Tiefenlinie (10m) noch hinzugezählt. Es gibt drei Großräume im Watt:

  • Rückseitenwatten
  • offene Watten (keine vorgelagerten Inseln, nur Sandbänke, Platen oder Strandwälle)
  • Buchten und Ästuarwatten (in Meeresbuchten und großen Flussmündungen)

Ein solcher Lebensraum kann nur unter bestimmten Bedingungen entstehen und erhalten bleiben. Einmal muss der Meeresboden ein sanftes Gefälle haben und es müssen Brandungsbrecher vorgelagert sein, damit Sedimentation ermöglicht ist. Außerdem muss der Tidenhub mindestens 1,50m betragen, der Meeresspiegel muss dabei über einen langen Zeitraum ansteigen, und es muss feines Material nachgeliefert werden. Auch klimatische und botanische Faktoren spielen eine Rolle. Da viele Faktoren bestimmend sind, gibt es nur an der Norddeutschen Küste das Wattenmeer und nirgends anders auf der Welt.

Der Tidenhub – der durch kosmische Kräfte (Erde – Mond) ausgelöst wird - beträgt auf dem Meer nur 50 cm, an der deutschen Bucht aber 1,70 bis 3,5m. Durch den Einfluss der Gezeiten stellt sich eine Dreiteilung des Wattenmeeres ein:

  • Das Eulitoral, das eigentliche Watt (fällt bei Ebbe trocken). Liegt zwischen dem mittleren Hoch- und Niedrigwasser.
  • Das Sublitoral liegt weiter seewärts, bleibt immer überspült und greift durch Priele in des Eulitoral ein.
  • Das Supralitoral liegt landwärts des Eulitorals und wird nur bei Spring- und Sturmfluten überspült. Hier liegen auch die Salzwiesen, die bis zu den Deichen reichen.


Die Bildung des Wattenmeeres
Durch die Gezeiten werden große Mengen an Sedimentationsmaterial in das Watt transportiert und somit ist der Boden in ständiger Bewegung. Was an einer Stelle abgetragen wird, wird an einer anderen Stelle wieder abgelagert. Diese Materialien sind hauptsächlich Sand, Schluff, Ton und Kalk plus organische Substanz. Der Sand und der Schluff ist pleistozänes Sediment aus dem Watt selbst. Der Ton stammt hingegen aus den großen Flüssen. Die organischen Bestandteile stammen teils aus der Nordsee, teils werden sie im Watt produziert. Leider kommen heutzutage auch häufig noch Giftstoffe hinzu. Die Sedimente gelangen über die Priele ins Wattenmeer. Schwebestoffe werden dabei in Suspension transportiert. Je feiner und leichter die Schwebestoffe, desto weiter landeinwärts werden sie gelangen, da schwerere schon bei noch fließendem Wasser zu Boden sinken können. Bis zu drei Zentimeter können bei einer Flut abgelagert werden, wobei ein Großteil wieder abgeführt wird. Daher werden im Jahresmittel etwa 0,2 bis 1 Zentimeter aufgeschlickt.


Die Miesmuschel – Leben im Wechsel von Ebbe und Flut
Bei Ebbe tauchen aus dem Wasser die Miesmuschelbänke auf. Muschel sind Wassertiere, denen bei Ebbe die Austrocknung und Erwärmung droht. Bei Flut werden sie dann aber wieder vom Wasser überspült. Unter Wasser öffnen die Muscheln sich und saugen das Wasser aus. Dies lässt sich mit einem Farbstofftest leicht nachweisen.

Das Wasser wird durch eine zweite Öffnung wieder ausgestoßen. Die im Wasser enthaltenen Schwebestoffe werden dabei auf dem Wasser herausgefiltert. Unter dem Mikroskop stellt man fest, das in diesem Plankton kleine Pflanzen und Tiere enthalten sind. Als typische Pflanzen lassen sich einzellige Pflanzen und die Kiesel- und Grünalgen bezeichnen. Typische Tiere sind Kleinkrebse. Letztere können dem Wassersog der Muscheln entkommen. Ein Schleimband verlässt die Muschel bei der Filterung. Das Wasser wird durch Kiemenlappen gepresst, die bis in den Mandelraum hängen. Schlagende Zielien halten dabei die Schwebestoffe zurück und bringen sie zum Kiemenrand. Unbrauchbares Material wird dabei verschleimt und der Schleim wird über die Zielien zurücktransportiert und dann ausgestoßen. Durch diesen Prozess kann eine Schlickschicht von bis zu einem Meter Tiefe entstehen. Die Muscheln haben einen Bewegungsmechanismus entwickelt, bei dem ein Fußglied sich am Boden festsaugt und ein Sekret ausscheidet, das sich zu einer Haftscheibe verhärtet. Pyssusfäden dienen als Schutz vor dem Wegspülen, das durch das Wasser droht. Muscheln vernetzen sich untereinander und erhöhen damit den Schutz. Auch können die Muscheln so aus dem Schlick herauskriechen, so dass sie nicht im eigenen Schlick verenden und die lebenden Muscheln immer oben sind.

Herrscht Flut, so ist die Innentemperatur bei etwa 18°C. Eine Durchleuchtung zeigt, dass das Herz mit etwa 50 Schlägen pro Minute schlägt. Muscheln sind wechselwarme Tiere. So sollte man annehmen, dass bei einer Ebbe und der daraus resultierenden Erhöhung der Innentemperatur sich der Herzschlag erhöht. Man hat allerdings bei 30°C einen Herzschlag von 10 Schlägen pro Minute gemessen. Die Muscheln schützen sich also durch Einschränkung der Aktivitäten. Ein weiterer Schutz sind die Schalen, die einen natürlichen Schutz vor Fressfeinden darstellen. So können zum Beispiel Strandkrabben die Schalen nicht knacken. 

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