Boden (Bodenkunde) - die Nutzfläche der Erde

Schlagwörter:
Art der landwirtschaftlichen Nutzung, Klima, Nahrungsmittelbedarf, Mutterboden, Bodenhorizont, Anstehendes Gestein, Referat, Hausaufgabe, Boden (Bodenkunde) - die Nutzfläche der Erde
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Referat

Bodennutzung

Die Art der landwirtschaftlichen Nutzung ändert sich mit der Entfernung von großen Bevölkerungsagglomerationen. Diese Feststellung traf der deutsche Volkswirtschaftler Johann Heinrich von Thünen bereits im Jahr 1826. Er stellte fest, dass in der unmittelbaren Nähe der Städte meist hochintensive Feldfrüchte gezogen werden, die schnell verderben (z. B. Gemüse), einen hohen Preis am Markt erzielen und deren Transport kostspielig ist (z. B. Holz). Mit zunehmender Entfernung vom Absatzmarkt wird die agrarische Produktion immer extensiver: Hier wird Getreide angebaut oder Viehzucht betrieben. Obwohl Verbesserungen des Transportwesens und der Kühltechnik Abweichungen von der Thünen' schen Theorie - die auch wegen der Anordnung der unterschiedlichen Intensitäten der Bodennutzung in konzentrischen Ringen als Modell der Thünenschen Ringe bezeichnet wird - mit sich gebracht haben, kann man diese Erkenntnisse auch heute noch als Erklärungsansatz der landwirtschaftlichen Raumstruktur verwenden.

Die Bevölkerung der Erde nimmt ständig zu, was einen ständig wachsenden Nahrungsmittelbedarf mit sich bringt. Der steigende Nahrungsbedarf hat dazu geführt, dass immer mehr Flächen landwirtschaftlich genutzt werden, auch wenn deren Böden kaum fruchtbar sind oder die landwirtschaftliche Nutzung negative ökologische Konsequenzen nach sich zieht. In Mittel- und Südamerika wurde beispielsweise die Viehzucht intensiviert, um Rindfleisch an die überseeischen Märkte Vereinigte Staaten von Amerika Japan und Europa zu liefern. Zu diesem Zweck wurden große Waldflächen gerodet, um das nötige Weideland zu schaffen. Da der Boden vielerorts jedoch minderwertiger Qualität ist, werden in der Regel riesige Flächen benötigt, um auch nur wenige Tiere zu ernähren. Weil es außerdem kostspielig ist, Weideland zu unterhalten, wird immer mehr Wald abgeforstet, anstatt Düngemittel einzusetzen oder die Größe der Herden zu verringern.

Reichere Küstenländer können es sich leisten, durch Eindeichung von Marschland (Polder) dem Meer Land abzugewinnen. Beispielsweise vergrößerte die Niederlande auf diese Weise ihre Landesfläche zwischen dem 13. und dem 19. Jahrhundert um etwa 4 600 km², und weitere 1 700 km² sind allein im 20. Jahrhundert hinzugekommen. Die vier größten Polder des IJsselmeeres weisen ein charakteristisches Bodennutzungsmuster auf. Etwa 90 Prozent der Flächen werden von hoch mechanisierten landwirtschaftlichen Betrieben genutzt, die durchschnittlich 40 Hektar groß sind und vor allem Gemüse, Blumenzwiebeln, Kartoffeln, Getreide und Zuckerrüben erzeugen.

Das Konzept der nachhaltigen Nutzung will die notwendige wirtschaftliche Entwicklung einer Region mit dem Umweltschutz in Einklang bringen. Im Jahr 1987 wurde eine nachhaltige Entwicklung von der - nach der ehemaligen norwegischen Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundtland benannten - Brundtland-Kommission für Umwelt und Entwicklung gefordert. Als Hauptziele wurden eine Neubewertung der gravierenden Umwelt- und Entwicklungsprobleme, neue Formen der internationalen Zusammenarbeit in diesen Fragen, die Errichtung neuer Standards und die Verpflichtung zum Handeln für Einzelpersonen und Organisationen definiert. Eine ideale nachhaltige Entwicklung beschränkt sich nicht auf die Landwirtschaft, diese ist jedoch ein wesentlicher Bestandteil.

Eine nachhaltige agrarische Nutzung soll die landwirtschaftliche Entwicklung mit den von der Umwelt gesetzten natürlichen Gegebenheiten ins Gleichgewicht bringen und dabei mehr Menschen ernähren bzw. viele Menschen besser ernähren. Zu Entwicklungen der nachhaltigen Landnutzung zählen die ökologische Landwirtschaft, bei der keine Chemikalien eingesetzt werden, die integrierte Schädlingsbekämpfung, die die vernünftige Anwendung zeitlich genau regulierter, schmalbandiger Pestizide mit biologischen Formen der Bekämpfung vereint, sowie verbesserte Bewässerungsmethoden, wobei eine genau dosierte Wassermenge direkt an die Wurzeln der Pflanzen geleitet wird. Ein zentrales Thema der nachhaltigen Landwirtschaft ist die so genannte Umweltkapazität, darunter versteht man die Nutzungsintensität, die eine gegebene Umwelt ertragen kann, bis sich ihre Produktivität abzubauen beginnt. Die Landwirtschaft soll weniger von Chemikalien abhängig sein, den Boden intensiver pflegen und durch entsprechenden Wasserschutz, die Integrität landwirtschaftlich-ökologischer Systeme aufrechterhalten. Leider sind all diese hoffnungsvollen Entwicklungsansätze noch weit davon entfernt, Nahrungsmittel in den Mengen zu erzeugen, die in der heutigen Welt benötigt werden.


Boden
Der Boden ist eine an der Erdoberfläche entstandene, mit Luft, Wasser und Lebewesen vermischte Verwitterungsschicht aus mineralischen und organischen Substanzen, die sich unter Einwirkung aller Umweltfaktoren bildet. Der Boden stellt in seinem Aufbau und seiner Funktion einen außerordentlich vielgestaltigen Komplex dar. Es findet ein Ab- und Umbau mineralischer und organischer Stoffe statt, bei dem ständig neue Substanzen gebildet werden. Aufgrund dieser Vorgänge können zahlreiche Bodentypen (Horizontabfolge) und Bodenarten (Textur) unterschieden werden.


Mutterboden
Die oberste Schicht des Bodens bezeichnet man als Mutterboden. Er ist sehr stark mit organischem Material (Humus) angereichert und beherbergt den Großteil der Pflanzenwurzeln. Er wird auch als Ackerkrume bezeichnet.


Bodenhorizont
Als Bodenhorizont bezeichnet man eine durch die Prozesse der Bodenentwicklung entstandene charakteristische Boden schicht, die stofflich und aufbaumäßig eine abgrenzbare Einheit bildet, wie z. B. Mutterboden (Oberboden) oder Unterboden. Es gibt zahlreiche Unterscheidungen in einzelne, dem jeweiligen Zustand oder Entwicklungsstand entsprechende Horizonte.


Anstehendes Gestein
Anstehendes Gestein ist das harte, von der Verwitterung noch nicht angegriffene Erdgestein. In einem Aufschluss ist das anstehende Gestein sichtbar, es kann aber auch von Boden, Sand oder Kies bedeckt sein.


Die Nutzfläche der Erde
Die Landwirtschaft ist auf das Klima und den Boden angewiesen. Maniok eignet sich zum Beispiel nicht für die mechanisierte Landwirtschaft, aber es wächst gut bei Trockenheit und wird deshalb in Afrika häufig angebaut. Weizen wächst überall auf der Erde, vor allem in gemäßigten breiten. Europa ist der führende Produzent für Kartoffeln produziert aber auch Roggen und Gerste. In Asien wachsen 90% der Weltproduktion an Reis und Süßkartoffeln sowie Unmengen an Weizen, Hirse und Bohnen. In Nordamerika wächst fast die hälfte aller Maispflanzen

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