Rote Armee Fraktion - die RAF in Deutschland

Schlagwörter:
Terror, deutsche terroristische Vereinigung, Andreas Baader, Ulrike Meinhof, Baader-Meinhof-Gruppe, RAF, Referat, Hausaufgabe, Rote Armee Fraktion - die RAF in Deutschland
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Referat

Die RAF in Deutschland

Die Rote Armee Fraktion, abgekürzt RAF, war eine deutsche terroristische Vereinigung, die ihre Blütezeit in den 70er Jahren hatte. Ihre Wurzeln hatte sie aber in der Außerparlamentarischen Opposition, Ende der 60er Jahre insbesondere im Protest gegen die US- Amerikanische Kriegsführung in Vietnam. 1970 trat sie zum ersten Mal in der Öffentlichkeit auf, als einige Mitglieder Andreas Baader und seine Freundin Gudrun Ensslin gewaltsam aus dem Gefängnis befreiten. Ensslin und Baader beteiligten sich 1968 an Brandanschlägen auf zwei Frankfurter Kaufhäuser, wobei Ensslin gegen die Gleichgültigkeit protestieren wollte, mit der die Menschen in der Bundesrepublik den Krieg in Vietnam hinnahmen. Besonders anfänglich wurde die RAF nach ihren Anführern Andreas Baader und Ulrike Meinhof auch Baader-Meinhof-Gruppe genannt. Meinhof war auch an der Befreiung Baaders beteiligt.

Ulrike Meinhof wuchs nach dem Tod der Mutter bei Prof. Renate Riemeck. Hier kommt Meinhof das erste Mal mit sozialistischen Ideen in Berührung. Meinhof war als Studentin Mitglied des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes SDS. Sie beginnt, Artikel in der linksgerichteten Hamburger Zeitschrift „konkret“ zu schreiben, wird 1960 Chefredakteurin und heiratet schließlich den Herausgeber des Magazins, Rainer Röhl. Andreas Baader stammte ursprünglich aus München, siedelte dann aber nach Westberlin über. Im Juni 1970 flüchten Gudrun Ensslin, Andreas Baader und Ulrike Meinhof nach Jordanien, wo sie eine Ausbildung im „bewaffneten Kampf“ durch Guerilla- Kämpfer bekommen. Nach ihrer Rückkehr leben sie im Untergrund.

Die so genannte „Kommandoebene“ der RAF übt vom 11.- 24. Mai 1972 Attentate auf Frankfurt am Main, Augsburg, Karlsruhe, den Axel- Springer- Verlag in Hamburg und auf das US- Hauptquartier in Heidelberg aus. Sie bezeichnen dies als „antiimperialistischen Kampf“. Die Kommandoebene wurde von ca. 250 Sympathisanten gestützt. Außerdem finden zu dieser Zeit Banküberfälle statt, die auch auf das Konto der RAF gehen. Das Erkennungszeichen der Gruppe wird ein 5-zackiger Stern mit einer Kalaschnikoff. Im Juni 1972 werden schließlich die RAF- Mitglieder Meinhof, Baader, Meins, Jan- Carl Raspe und Gudrun Ensslin verhaftet und unter strengen Haftbedingungen gefangen gehalten. Von Mai bis Juni 73 findet ein Hungerstreik der Inhaftierten zur Lockerung der Haftbedingungen statt.

In 1975 beginnt der Prozess gegen die Kerngruppe der RAF, Andreas Baader, Ulrike Meinhof, Jan- Carl Raspe und Gudrun Ensslin in einem festungsartig gesicherten Gebäude im Oberlandesgericht Stuttgart, also unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen.

Die Vorwürfe gegenüber der Gruppe lauten unter anderem:

  • 5 Morde,
  • 54 Mordversuche,
  • zahlreiche Sprengstoffattentate und
  • Banküberfälle

Am 4. Mai 1976 verliest Gudrun Ensslin eine mit den anderen Angeklagten abgestimmte Erklärung, in der die RAF unter anderem für die Sprengstoffanschläge auf Heidelberg und Frankfurt am Main Verantwortung übernehmen. Im selben Jahr, noch vor Prozess- Ende erhängt sich Meinhof in ihrer Zelle. Die restlichen Gefangenen bereiten aus dem Gefängnis die so genannte „Offensive 77“ vor. Am 7. April 1977 töten RAF- Mitglieder den Generalbundesanwalt Siegfried Buback. Am 28.4.1977 werden Baader, Ensslin und Raspe zu lebenslanger Haft verurteilt.

Im Juli desselben Jahres soll der Vorstandssprecher der Dresdner Bank Jürgen Ponto entführt werden. Er wehrt sich jedoch und wird erschossen. Am 5. September entführen Mitglieder der RAF den Präsidenten der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände Hanns Martin Schleyer. Schleyer war in seiner Jugend bei der Hitlerjugend und später bei der SS. Das mag eine große Rolle dabei spielen, warum die Rote Armee Fraktion sich gerade Schleyer als Geisel ausgesucht hat. Bei der Entführung kommen 3 seiner Begleiter und sein Fahrer zu Tode. Für seine Freilassung fordern sie die Entlassung von 11 in der BRD inhaftierten RAF- Mitgliedern, unter ihnen auch Baader. Sie sollen je 100.000 DM erhalten und ausgeflogen werden. Da die Bundesregierung nicht auf die Forderungen der Terroristen eingeht, entführen 4 arabische Terroristen am 13.10. im Auftrag der RAF das Lufthansa- Flugzeug „Landshut“, die sich auf dem Weg von Mallorca nach Frankfurt am Main befindet. Sie fordern wie die Schleyer- Entführer, die Freilassung der 11 RAF- Häftlinge. In der Maschine befinden sich fünf Besatzungsmitglieder und 82 Passagiere. Nach einem langen Hin und Her und vielen Stationen landet die „Landshut“ in Mogadischu, der Somalischen Hauptstadt. Es wird bekannt gegeben, dass der Pilot der Maschine Jürgen Schumann erschossen worden ist.

Am 18.10. stürmt die Spezialeinheit des Bundesgrenzschutzes „GSG9“ das Flugzeug „Landshut“ auf dem Flughafen und befreit die Geiseln. Drei Terroristen werden dabei getötet. Wenige Stunden später werden Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan- Carl Raspe in ihren Zellen in Stuttgart Stammheim tot aufgefunden. Lange Zeit zweifelten die RAF- Mitglieder daran, dass es Selbstmord war, da sie von einer Verschwörung ausgingen. Ausgiebige Ermittlungen aber haben ergeben, dass sich Baader und Raspe mit Pistolen, die sie versteckt gehalten hatten, selbst erschossen haben und dass sich Ensslin mit einem Lautsprecherkabel am Fenstergitter erhängt hat.

Am 19.10. wird die Geisel Hanns Martin Schleyer tot im Kofferraum eines Audis in Mulhouse bzw. Mühlhausen im Elsass gefunden. Die ganze Eskalation geht später als „der deutsche Herbst“ in die Geschichtsbücher ein. Das Ministerium für Staatssicherheit der DDR gewährte der RAF logistische Unterstützung und gab in der 1980er Jahren mehreren Terroristen die Möglichkeit, in der DDR unterzutauchen. 1998 erklärte die RAF aus dem Untergrund ihre Selbstauflösung.

1999 forderten zahlreiche Theatermacher die Freilassung von mehreren Häftlingen, die zu diesem Zeitpunkt schon seit 15 oder mehr Jahren im Gefängnis waren. Anfang 2001 geriet Bundesaußenminister Joschka Fischer in die Schlagzeilen, da der Verdacht bestand, dass Fischer mit der ehemaligen RAF- Terroristin Margrit Schiller vorübergehend in einem Haus gewohnt hat. Er sagte gegenüber der ARD, dass er zwar in einer reinen Männerwohngemeinschaft gewohnt hat, aber dass es auch weitere WGs mit Frauen in diesem Haus gegeben hat. Es könne also durchaus sein, dass man sich begegnet sei, zusammen gefrühstückt und gesprochen habe. Schiller habe ihn in ihrem Buch dahingehend zitiert, dass er sich gegen den bewaffneten Kampf ausgesprochen habe. Gegen Fischer wurde Strafanzeige wegen Falschaussage erstattet, da er vor Gericht behauptet hatte, Schiller habe nie bei ihm gewohnt.

Im Mai 2001 meldete die Zeitung Financial Times Deutschland, dass sich ehemalige Mitglieder der Roten Armee Fraktion nach Erkenntnissen der Bundesanwaltschaft zusammengeschlossen und einen Überfall begangen haben. Zu der Gruppe, die spätestens im April 1999 gegründet worden sei, sollten die ehemaligen Mitglieder Daniela Klette und Ernst Volker Staub gehören. Später wurde diese Meldung jedoch dementiert.

Ich habe mir das Thema „die RAF in Deutschland“ ausgesucht, da ich mich für die Dinge interessiere, die in dieser Zeit in Deutschland passiert sind. Außerdem wird dieses Thema im Moment wieder aktuell im Bezug auf den Terror in den USA. Ich fand es vor den Vorbereitungen für das Referat unvorstellbar, dass eine Gruppe von etwa 250 Leuten ganz Deutschland in Panik versetzen kann. Ich persönlich halte das Handeln der RAF für verantwortungs- und zwecklos, da man mit Morden an unschuldigen Menschen nichts erreicht. Es ist unrecht, Verbrecher aus dem Gefängnis freizupressen, die schuldig sind und eigentlich ihre Strafe absitzen sollten.

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