Adenauer, Konrad - erster Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland

Schlagwörter:
Konrad Adenauer, Biographie, Lebenslauf, Politik, politisches Wirken, 2. Weltkrieg, Referat, Hausaufgabe, Adenauer, Konrad - erster Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland
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Referat

Konrad Adenauer und seine Politik von 1945-1963

Konrad Adenauer wurde am 5. Januar 1876 in Köln geboren. Durch sein Elternhaus lernte er vor allem Pflichtbewusstsein, Korrektheit und Fleiß. Nach dem Abitur am Staatlichen Gymnasium in Köln studierte er Rechtswissenschaft und Volkswirtschaft in Freiburg, München und Bonn. 1901 legte er sein zweites Staatsexamen ab. Aus gesundheitlichen Gründen musste er keinen Wehrdienst leisten – alles preußische war ihm ohnehin unangenehm (Militarismus etc.). Er war zweimal verheiratet, doch überlebte beide Frauen um Jahre.

Nach dem 2.Weltkrieg wurde Adenauer im Alter von 69 Jahren am 4.Mai 1945 von der amerikanischen Militärregierung zum Oberbürgermeister von Köln ernannt. Doch schon am 6. Oktober wurde er wieder entlassen und durfte sich nicht mehr politisch betätigen – offiziell wegen „ Unfähigkeit“, eigentlich aber weil der damalige Kölner SPD-Vorsitzende (Gödlinger) ihn bei der Militärregierung kritisiert hatte. Als die Machthaber dieses Verbot Anfang Dezember 1949 aufhoben, vereinigte Adenauer viele wichtige Parteiämter in einer Person, wie zum Beispiel: 1946 Vorsitzender der CDU des Rheinlands und der britischen Besatzungszone sowie Leiter der CDU/CSU Arbeitsgemeinschaft. Wichtig für diesen Erfolg war sicherlich, dass er wegen seines Alters reich an Erfahrung und trotzdem immer noch fit war. 1948 wurde er zum Präsidenten des Parlamentarischen Rates gewählt, der die neue Verfassung Deutschlands ausarbeitete. Das war die Grundlage dafür, dass er am 14. August im Alter von 73 Jahren mit einer Stimme Vorsprung Bundeskanzler einer Koalition aus CDU/CSU, FDP und DP („Deutsche Partei“) wurde.

Adenauer hatte gerne die Zügel selbst in der Hand. Beispielsweise wurden die Gespräche zwischen der BRD und den Hochkommissaren der alliierten Besatzungsmächte, die die deutsche Politik wesentlich mitbestimmten, nur von ihm geführt und nicht von den Ministern. Dies bestätigte sich auch, als er ab 1951, als es Deutschland wieder erlaubt war Außenpolitik zu betreiben, bis 1955 nicht nur Kanzler sondern zugleich auch Außenminister war. Ein weiter Bestandteil seiner Politik war, mit dem Misstrauen gegenüber den Deutschen aufzuräumen. Aus diesem Grund war ihm Bonn lieber als Hauptstadt als Berlin, sowie ihm die Aussöhnung mit den ehemaligen Kriegsgegnern und die Westintegration wichtiger waren als die Wiedervereinigung Deutschlands. Somit war eines seiner primären politischen Ziele Deutschlands Beitritt zur NATO. Doch dieses Ziel war nicht leicht zu erreichen – zuerst musste man das Vertrauen der Westmächte wiedererlangen. Ein bedeutender Schritt war deshalb die Konferenz der westlichen Außenminister im September 1950 in der deutlich wurde, dass die Besatzungsmächte im Westen ihre Grundeinstellung gegenüber den Deutschen wesentlich verändert hatten. Erstmals wurde Deutschland unter den Schutz der Westmächte gestellt und der deutsche Fortschritt nicht gehemmt. Ebenfalls wurde auf dieser Konferenz festgehalten, dass die westlichen Besatzungsmächte die Regierung der BRD als die einzig legitime Vertretung Deutschlands betrachteten. Als letzte Station auf dem Weg Deutschlands zu Souveränität war der „Deutschlandvertrag“ geplant, der untrennbar mit dem Vertrag über die „Europäische Verteidigungsgemeinschaft“ (EVG) – die Vorstufe Deutschlands zum NATO – Beitritt – verbunden sein sollte. Der Deutschlandvertrag beinhaltete die völlige Eigenständigkeit Deutschlands und wurde am 26. Mai 1952 unterzeichnet. Die EVG jedoch wurde 1954, nach zwei Jahren Untätigkeit, von Frankreich abgelehnt.

Zuvor hatte die Sowjetunion den Westmächten die Wiedervereinigung angeboten, jedoch nur unter einigen Bedingungen. Der Westen, der nicht wusste, ob dieses Angebot ernst gemeint oder nur der Versuch der Störung der Einigung im Westen war, und Adenauer sich sowieso schon gegen die Wiedervereinigung ausgesprochen hatte, war dieses Angebot gar nicht weiter beachtet worden. Deutschland wurde am 5.Mai 1955 endgültig unabhängig und vier Tage später als Mitglied in die NATO aufgenommen – somit war Adenauers Hauptziel erreicht.

All diese Ziele hatte er gegen den Willen der SPD erreicht, die glaubte, dass dieses Vorgehen der Wiedervereinigung schaden würde. (Angebot SU) Dieser Widerstand schadete ihm jedoch nicht, wie die Ergebnisse der CDU bei den Bundestagswahlen zeigten. (1949 – 31.0% , 1953 – 45.2% , 1957 – 50.2 %) Adenauer wurde im September’55 in die SU eingeladen, um Gespräche über Wiedervereinigung und Kriegsgefangene zu führen. Dabei konnte man sehen, dass die SU nicht mehr an der WV interessiert war. Stattdessen wollten sie diplomatische Beziehungen mit Deutschland aufnehmen. Widerwillig stimmte Adenauer diesem Vertrag zu, da im Ausgleich dafür deutsche Kriegsgefangene zurück in die Heimat durften. 1959 begann Adenauers Niedergang (er war damals 83J.). Nachdem die Amtszeit von Bundespräsidenten Heuss abgelaufen war, wollte die CDU Ludwig Erhard als Kandidaten, aber Adenauer war entschlossen, dies zu verhindern. So schlug er zuerst Erhard vor, um dann seine eigene Kandidatur bekannt zu geben. Dies kostete ihn einen erheblichen Teil seines Ansehens. Am 13. August 1961 fand die Bundestagswahl statt (5 Wochen nach dem Mauerbau), die die CDU/CSU die absolute Mehrheit kostete und zu einer Koalition mit der FDP zwang, die eigentlich Erhard als Kanzler forderte, doch Adenauer konnte sich noch halten.

Im darauf folgenden Jahr jedoch kam es zur berüchtigten „SPIEGEL – Affäre“ in der der damalige Verteidigungsminister Franz-Josef Strauß einige Herausgeber und Redakteure aufgrund eines Artikels festnehmen ließ. Alle FDP – Minister traten zurück, zwölf Tage später die restlichen. Adenauer schaffte es zwar noch ein neues Kabinett aufzustellen, doch er konnte sich nicht mehr von diesem Skandal erholen: am 15.Oktober 1963 trat er im Alter von 87 Jahren vom Amt des Bundeskanzlers zurück. Er blieb noch bis 1966 Vorsitzender der CDU und starb mit 91 Jahren am 19. April 1967 in Rhöndorf.
Sein Nachfolger wurde einen Tag nach seinem Rücktritt Ludwig Erhard. 

 

Konrad Adenauer - sein Leben in Stichpunkten

  • geb. am 5.1.1976 in Köln
  • Anfang seines politischen Aufstiegs 1906 als 2. Beigeordnete in Köln
  • Endet vorerst als Oberbürgermeister 1917
  • Börsenkrach 1929 > A. 1,44 Mill. RM Schulden
  • 1930 - 1933 schwere Krise: Zustände in Köln chaotisch
  • Rufmordkampagnen gegen A. wird 1933 abgesetzt ( von Rechten )


Nazizeit:

  • flieht 1933 in Kloster (seine bürgerliche Existenz vernichtet) hohe Schulden
  • 1934 wird er erstmals verhaftet (3 Tage)
  • 1935 zieht er nach Rhöndorf um, Geldsorgen
  • 1937 finanzielle Lage bessert sich
  • 1939 Kriegsausbruch : A. flieht aus Angst vor Verhaftung ins Ausland
  • kein Freund des Krieges; ist skeptisch
  • 1944 von Gestapo verhaftet
  • hat Freunde bei Nazis, kommt frei taucht letzte Kriegswochen unter
  • beim Abrücken der Gestapo soll A. erschossen werden, doch gute Beziehungen bewahren ihn davor


Nachkriegszeit:

  • Im März 1945 wird A. von Alliierten wieder als OB eingesetzt (zunächst inoffiziell da 3 Söhne bei Wehrmacht)
  • als Frankreich sich als 4. Besatzungsmacht etabliert ist anschließen von Köln und Aachen an französische Zone möglich
  • darum trift A. oft mit franz. Militärs und Politikern zusammen, A. wird aber im Oktober 1945 unter zweifelhaften Gründen aus Amt entlassen (brit. Sozialdemokraten dafür verantwortlich)
  • 1946 Vors. der gesamt CDU reißt Macht an sich und läßt sie 17 Jahre nicht mehr los
  • 1948/49 Vors. des Parlamentarischen Rates - Vätern des GG
  • 1949 Wahl zum ersten Bundestag CDU 31% der Stimmen zusammen mit FDP und DP Reg. Koalition
  • A. mächtigster Mann in CDU Konkurrent in eigenen Reihen nicht vorhanden > A. Bundeskanzler mit nur einer Stimme (seine eigene)


Adenauer als Bundeskanzler

  1. 1949 - 1953 Gründung BRD - Deutschlandvertrag - fast vollständige Souveränität
  2. 1955 - 1959 Zeit der Blüte der Reg. A.
    Land an EG, Aufbau Bundeswehr, Eingliederung Saarland, letzte Kriegsgefangene wieder zurück
  3. polit. Niedergang Adenauers und Ende der Vormachtstellung CDU 
    mit dem von A. inszenierten Theater um Heuss - Nachfolge als Bundeskanzler geht über Mauerbau und die Forderung der FDP nach einem Kabinett ohne A. - endet am 15. Okt. 1963 mit Rücktritt als Bundeskanzler


Adenauer hatte viel Glück bei Wahlen:

  • 1949 Berlin- Blockade
  • 1953 Sowjets in Ostdeutschland gegen Aufstand (Angst vor Kommunismus)
  • 1956 Sowjets in Ungarn gegen Aufstand 


Adenauer hatte viel für Außenpolitik übrig:

  • innenpolit. Zugeständnisse für außenpolitische Erfolge
  • keine Sozialpolitik, aber auch kein gefühlskalter Kapitalist
  • 1951 beitritt zur westeurop. Union und in NATO
  • 1963 Freundschaftsvertrag mit Frankreich


Rücktritt:

  • viele Leute in Partei Bedenken wegen Alter
  • seine Fraktion wollte A. als Bundespräsident
  • sagte erst zu -> aber Bundespräsident keine Macht und Erhardt (Wirtschaftsminister) Nachfolger deshalb Rückzug
  • legt sich mit ganze Parteispitze an und musste 1963 schließlich zurücktreten -> Erhardt doch Nachfolger
  • 1965 gegen Wiederwahl von Erhardt -> Machtkampf
  • Erhardt wird trotzdem wiedergewählt (2. Niederlage A. polit. von der Bühne verschwunden)
  • bei Regierungsbildung Adenauer nicht mehr berücksichtigt, 1966 Rücktritt als CDU-Vorsitzender (Erhardt Nachfolger)
  • 19.4 . 1967 stirbt Adenauer in Rhöndorf, wo er seit dem 2. Weltkrieg lebte 

 

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