China-Tibet Konflikt - Konflikt zwischen China und Tibet

Schlagwörter:
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Referat

Der China-Tibet-Konflikt


Geschichte des China-Tibet Konfliktes
Der Konflikt zwischen Tibet und China besteht stark vereinfacht darin, dass China möchte, dass Tibet eine Provinz des chinesischen Reichs wird. Jedoch will Tibet als ein autonomer Staat existieren und sich nicht von China unterdrücken lassen. Durch die Übermacht der Armee Chinas war Widerstand jedoch zwecklos und sinnlos. Im Laufe der Zeit gab es immer wieder versuche von Tibet, wieder ein eigenständiger Staat zu werden. Jedoch waren meist die Aufstände nicht erfolgreich oder die Erfolge waren nicht von langer Dauer.

Tibet steht heute unter chinesischer Verwaltung, jedoch hat Tibet das Bestreben nach einem eigenen Staat noch nicht aufgegeben. Es finden ständig Verhandlungen zwischen China und dem früheren tibetischen Oberhaupt, dem Dalai Lama (geistiges und weltliches Oberhaupt Tibets) und anderen Vertreter Tibets statt. Jedoch sind durch Maßnahmen Chinas, wie die Völkermischung (Chinesen werden in Tibet angesiedelt und Tibetaner werden in China angesiedelt), die Chancen Tibets auf einen eigenen Staat (bzw. ihre Unabhängigkeit) in weite Ferne gerückt. (Inzwischen leben mehr Chinesen (7.000.000) in Tibet als Tibetaner(6.000.000).

Der Konflikt zwischen Tibet und China hat seine Ursprünge schon ca. im 7. Jahrhundert. Um 700 n. Chr. hat ein starker König in Tibet die einzelnen Fürstentümer, in die es unterteilt war, zusammen geführt und das Königreich Tibet gegründet. Das Königreich hatte eine starke Armee, mit der Tibet sein Königreich schnell vergrößerte und wichtige Handelsstraßen kontrollierte. Die tibetanische Armee war gefürchtet, so auch von den Chinesen. Ungefähr 760 n. Chr. fielen die Tibeter in das chinesische Reich ein, eroberten die Hauptstadt der Chinesen und plünderten das damalige chinesische Reich. Es gab in den nächsten 200 Jahren immer wieder militärische Auseinandersetzungen zwischen Tibet und China. Jedoch endete dieser Zustand abrupt, als ca. 900 n. Chr. Tibet wieder durch religiöse Streitigkeiten in seine rivalisierenden Fürstentümer zerfiel. Es dauerte wieder 200 Jahre, bis sich Tibet unter einem religiösem und weltlichem Oberhaupt(Dalai Lama) und einer neuen Religion wieder vereinte. Doch Tibet hatte sich verändert, es war kein Land von wilden Kriegern mehr, sondern ein Land von friedfertigen religiösen Menschen.

China wollte Tibet als befreundeten Staat in ihrem Kampf gegen die Mongolen, die auch in Tibet saßen. So befreiten sie 1720 Tibet von den Mongolen, ließen aber die Regierung Tibets, sowie ihre Bevölkerung in Ruhe.
Um 1900 entdecken Russland und Großbritannien Tibet als ein gut gelegenes Land für den eigenen militärischen Vorteil. Deshalb sicherte sich GB 1904 Tibet, besetzte es und setzte eine Regierung ein. Damit war das schon fast selbständige Tibet wieder in die Situation des „Volks ohne Land“ geraten. GB hat schnell gehandelt, da sie befürchteten, dass Russland früher oder später das selbe gemacht hätte. Damit war Tibet erst einmal in den Händen von GB. 1906 zogen die Briten ihre Soldaten aus Tibet zurück, nachdem China und GB ein Abkommen abgeschlossen hatten, in dem China GB eine hohe Entschädigung für den Rückzug zahlte. GB und Russland einigten sich mit China, dass weder GB noch Russland sich weiter in die Angelegenheiten Tibets einmischen. Durch dieses Abkommen wurde Tibet China auf einem Silbertablett serviert. China marschierte 1910 in Tibet ein und stürzte die Regierung und begann Tibet in China zu integrieren. Diese Vorgehensweise führte zu heftigen Auseinandersetzungen mit den Tibetanern. Durch die Kontrolle der Chinesen über Tibet, brach in Tibet eine Revolution aus. Mit Hilfe der Revolution konnte 2 Jahre später(1912) die chinesische Regierung wieder gestürzt werden und China wieder aus Tibet vertrieben werden.

Nach der Revolution war Tibet wieder ein eigenständiger Staat. Jedoch gab China Tibet nicht auf und wollte es wieder zurück, wodurch es 1918 zum Krieg zwischen China und Tibet kam. Trotz Versuchen von GB einen Waffenstillstand zwischen China und Tibet zu vermitteln, konnten keine langfristigen Kampfpausen oder gar Frieden erreicht werden. Die Kämpfe um Tibet gingen immer weiter, solange bis China 1950 unter kommunistischer Führung mit einer militärischen Übermacht Tibet überrannte. Tibet kapitulierte nach einem Jahr, da es für sie sinnloses Blutvergießen war. China hatte dazugelernt und hat auch in die Regierung Tibets eingegriffen. So hatte der Dalai Lama nur noch die Regierungsgewalt über innere Angelegenheiten Tibets. China vertrat Tibet komplett nach außen(Außen-, Militärpolitik). Tibet wurde zu einem 17-Punkt-Abkommen gezwungen, in dem die Eingliederung Tibets in die Volksrepublik China der Hauptpunkt war, wobei Tibet noch mehrere Rechte zustanden, wie die freie Religionsausübung. 1952-1956 war es recht ruhig in Tibet. Die Chinesen leisteten Entwicklungshilfe in Tibet, wodurch sich die erhitzte Stimmung beruhigte. Die Tibetaner wurden nur in wenigen Tätigkeiten beschränkt. Der Dalai Lama hatte die Möglichkeit bekommen sich als Vizepräsident der chinesischen Legislative zu behaupten, was er auch tat.

Jedoch war es Ende 1956 mit der Ruhe schon wieder vorbei. Die Chinesen begannen wieder die Tibetaner auszubeuten. Zwangsarbeit und kommunistische Gedanken des militärisch disziplinierten Volks führten wieder zu Aufständen der Tibetaner. 1959 wurde eine Rebellion blutig niedergeschlagen, es starben allein bei dieser Rebellion 87000 Tibetaner. Die UNO verurteilte dieses Vorgehen der Chinesen und sagte es sei eine Unterdrückung der Menschenrechte. Der Dalai Lama floh aus Tibet nach Indien und gründete dort mit anderen Tibetanern eine Exilregierung. In den folgenden Jahren gab es immer wieder Unruhen in Tibet, die von den Chinesen immer wieder aufgelöst wurden. 1965 wurde Tibet offiziell der Status einer Autonomen Region der Volksrepublik China eingeräumt. Ab Mitte der 70er gab China zu in Tibet Fehler gemacht zu haben und forderte den Dalai Lama zu Rückkehr auf. Jedoch nur unter der Bedingung, dass der Dalai Lama den Kampf nach einem eigenen Staat aufgeben müsse. Der Dalai Lama weigert sich allerdings noch bis heute zurückzukehren. China lockerte 1980 viele Einschränkungen der Tibetaner, wodurch es eine Zeit lang ruhig um Tibet wurde. Doch die Tibetaner begannen wieder 1987 mit Demonstrationen für eine Abspaltung Tibets von China. Die Demonstrationen endeten wieder blutig und China verschärfte die Einschränkungen und Kontrollen Tibet gegenüber wieder stark. Seit 1993 finden wieder Verhandlungen zwischen dem Dalai Lama und China statt, jedoch mit sehr schlechten Aussichten für Tibet nach einem eigenen Staat. Seit 1996 ist es den Tibetanern sogar verboten auf Versammlungen ein Bild des Dalai Lama zu zeigen.

Bisher sind mehr als 1 Million Tibetaner dem Freiheitskampf zu Opfer gefallen und es ist immer noch kein Ende des Konfliktes in erreichbarer Ferne.


Menschenrechtslage in Tibet
Tibet hat eine Fläche von 2,5 Mio. Quadratkilometern. Tibet besteht aus 3 Provinzen: Amdo, Kham und U-Tsang. Amdo und Kham sind von China einverleibt, so dass den Tibetern nur U-Tsang zum leben bleibt, die so genannte autonome Region Tibet. Diese Region, die 1965 von China geschaffen wurde, umfasst weniger als die Hälfte Tibets. Die eigentliche Ursache der Menschenrechtsverletzung in Tibet ist politischer Natur. Sie ist das Resultat der chinesischen kommunistischen Invasion und Besetzung Tibets, die 1949 begann. Bevor keine umfassenden Verhandlungen stattfinden zwischen den führenden Vertretern Chinas und Tibets, kann das Problem nicht gelöst werden. Dalai Lama war bereit Verhandlungen zu halten, doch Chinas Führer weigerten sich.

Nach einer Reihe von Demonstrationen für die Unabhängigkeit Tibets beschloss die chinesische Regierung 1987 eine "Politik der gnadenlosen Unterdrückung aller Aufständischen" und verhängte 1989 das Kriegsrecht. Diese Politik wurde inzwischen noch verstärkt und ist hauptsächlich gegen Tibeter gerichtet, welche die Unabhängigkeit Tibets fordern. Es gibt Hunderte von politischen Gefangenen, die meisten davon sind buddhistische Mönche und Nonnen. Sie werden ohne Anklage inhaftiert oder nach "Prozessen" zu langjährigen Strafen verurteilt. Dies gilt auch für Minderjährige. Folter ist weit verbreitet. Gründe für die wachsende Unzufriedenheit der Tibeter dürften die massive Umsiedlung von Han-Chinesen und die Unterdrückung der Religion sein. Die meisten der inhaftierten Tibeter/innen werden wegen Verbreitung "konterrevolutionären" Materials verhaftet oder gefangen gehalten; als solches wird weitläufig alles interpretiert, das die "Einheit" Chinas bedroht. Aktivitäten wie "Flugblätter drucken, subversive Organisationen bilden, spionieren oder Informationen an den Feind weitergeben, im Gespräch mit Ausländern die Partei kritisieren, zu reaktionären Liedern anstacheln, die tibetische Flagge hissen und demonstrieren", das alles sind Tatbestände, die zur Verhaftung führen. Eine Teilnahme an Protestaktionen führt fast immer zur sofortigen Festnahme. Diese politischen Verhaftungen stehen im Widerspruch zum fundamentalen Recht auf Freiheit der Rede und verletzen die Artikel 9, 10, 18, 19 und 20 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. China bemüht sich besonders, die Ausübung der Religion zu unterdrücken. Die chinesische Besatzungsmacht verfolgt buddhistische Mönche und Nonnen, weil sie eine andere Weltanschauung vertreten. In dem repressiven Regime zielen aufgezwungene Umerziehungsmaßnahmen und Indoktrinierungssitzungen speziell für diese Gläubigen darauf ab, ihre tibetisch-nationale oder religiöse Überzeugung in kommunistisches, China-freundliches Denken umzuwandeln. Wer sich nicht anpasst, wird aus seinem Kloster ausgeschlossen und darf auch nicht in andere Klöster eintreten. Schon zu Beginn der Verhaftungsprozedur wendet China Gewalt gegen Tibeter/ innen an. Weibliche Gefangene werden zunächst völlig entkleidet und durchsucht und dann brutal verhört. Während des Verhörs kommt es vor, dass sie mit Stöcken oder elektrischen Viehtreiberstöcken misshandelt oder von Hunden angegriffen werden. Diese Tortur wird solange weitergeführt, bis die Tibeterinnen ihre Teilnahme an einer Demonstration zugeben und die Namen anderer Organisator/ innen und Sympathisant/ innen verraten. Sie werden gezwungen, die tibetische Unabhängigkeit zu leugnen und ihre patriotischen Gefühle für China zu erklären. Noch quälender ist es für sie, wenn sie gezwungen werden, ihren spirituellen Lehrern, besonders dem Dalai Lama, abzuschwören.


Der Friedensplan des Dalai Lama - Mögliche Lösungen des Konfliktes
Ob China die Besetzung Tibets jemals aufgeben wird ist mehr als fraglich. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Zum einen leben in Tibet aufgrund der chinesischen Besiedelungspolitik bald schon mehr Chinesen als Tibeter, was die Befreiung beinahe unmöglich macht. Außerdem will die chinesische Regierung nicht vor dem Rest der Welt „kapitulieren“ und die Besetzung aufgeben. Ein weiterer Faktor sind die Rohstoffe Tibets, die für die Chinesen auch eine gewisse Rolle spielen. Obwohl die Besetzung des Landes nach internationalem Recht illegal ist und Tibet noch immer ein unabhängiger Staat ist, kann eine friedliche Lösung des Konfliktes wohl nur durch Verhandlungen zwischen Tibetern und der Volksrepublik China erreicht werden. Als ersten Schritt auf eine dauerhafte Lösung hin, hat das geistige Oberhaupt Tibets, der Dalai Lama, 1987 einen Friedensplan vorgelegt, der fünf Grundelemente umfasst. Man hoffte dass die chinesische Regierung darauf reagieren würde und in Zukunft eine freundschaftliche Zusammenarbeit mit der VR möglich wäre. China ignorierte den Friedensplan jedoch vollständig und reihte ihn in die Kategorie der „Aktivitäten zur Spaltung des Mutterlandes“ ein.


Der Plan des Dalai Lama umfasste folgende fünf Hauptbestandteile:

  1. Umwandlung des Gesamtgebietes von Tibet in eine Friedenszone
  2. Beendigung der Umsiedlung von Chinesen nach Tibet, wodurch sonst die Existenz der Tibeter als eigenständiges Volk bedroht wird
  3. Respektierung der fundamentalen Grundrechte des tibetischen Volkes
  4. Wiederherstellung und Schutz der natürlichen Umwelt Tibets und Beendigung der chinesischen Ausbeutung zur Herstellung von Kernwaffen und zur Lagerung von radioaktiven Abfällen
  5. Beginn von ernsthaften Verhandlungen über den künftigen Status Tibets

Ein Jahr später, am 5.Juni 1988, machte der Dalai Lama in seinen Straßburger Vorschlägen noch genauere Angaben in Bezug auf den fünften Punkt seines Friedensplans. Er verzichtete nun zum ersten Mal auf die Unabhängigkeit Tibets und forderte lediglich noch eine echte Autonomie innerhalb des chinesischen Staatsverbandes. Trotzdem gab es bisher keine positiven Reaktionen der chinesischen Regierung auf das Verhandlungsangebot des Dalai Lama. Die Unterdrückung und Ausbeutung der Tibeter nimmt sogar noch zu. Viele sind daher der Meinung, dass nur noch internationaler Druck die Situation beeinflussen und verbessern kann. China ist auf die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit den anderen Staaten und Großmächten der Welt angewiesen und daher wäre es möglich, dass Forderungen der westlichen Staaten eher Beachtung finden, als der Protest des tibetischen Volkes oder des Dalai Lama. Letztendlich hängt eine Lösung des Konfliktes jedoch allein von der Volksrepublik China ab, weshalb zuerst eine ernsthafte Verhandlung mit der chinesischen Regierung erreicht werden muss.

Ein relativ aktuelles Zitat des Dalai Lama dazu:

„Im Hinblick auf eine akzeptable Lösung der Tibet-Frage ist meine Position sehr einfach: Ich verlange nicht Unabhängigkeit. Wie ich schon viele Male gesagt habe, will ich lediglich, dass das tibetische Volk die Gelegenheit zu echter Selbstbestimmung erhält, um seine Zivilisation zu bewahren und die einmalige tibetische Kultur, Religion, Sprache und Lebensart zu pflegen und zu entwickeln. Mein Hauptanliegen ist, das Überleben des tibetischen Volkes zu gewährleisten, zusammen mit seinem einmaligen buddhistischen kulturellen Erbe.“

Als Folge der grausamen Behandlung der Tibeter und ihrer Umwelt wurden in allen Teilen der Welt Initiativen ins Leben gerufen, unter anderem auch die „Tibet Initiative Deutschland e.V. “. Diese ausschließlich gemeinnützige, partei- und religionsungebundene Organisation wurde 1989 gegründet. Ihre Mitglieder versuchen mit friedlichen Mitteln Einfluss auf die Situation in Tibet zu nehmen indem sie Informationen verteilen und Kontakt zu Politik und Wirtschaft aufbauen. Sie haben Verbindung zur offiziellen Vertretung des Dalai Lama und zur Regierung Tibets im Exil. Außerdem veranstaltet die Initiative regelmäßig Vorträge, Diskussionen, Filmvorführungen, Kunstausstellungen, ebenso wie Demonstrationen und Mahnwachen um den Menschen möglichst viel Wissen über Tibet zu vermitteln und sie dazu zu bewegen etwas zu unternehmen. Auch Gespräche mit Politikern und anderen wichtigen Persönlichkeiten finden regelmäßig statt.


Quellen:

  • www.tibet-initiative.de
  • http://www.tibetfocus.com/dalailama/vision2000.htm
  • http://www.tibet.ca/wtnarchive/1998/5/6_1.html
  • http://www.krisen-und-konflikte.de/tibet/AUSBLICK.HTM 

 

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