Agenda 21 - ein entwicklungs- und umweltpolitisches Aktionsprogramm für das 21. Jahrhundert

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Ziele, Gründe, Maßnahmen, Umweltschutz, Umweltgipfelkonferenz in Rio de Janeiro, Nachhaltigkeit, Referat, Hausaufgabe, Agenda 21 - ein entwicklungs- und umweltpolitisches Aktionsprogramm für das 21. Jahrhundert
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Referat

Agenda 21


Was heißt Agenda 21 eigentlich?
Wörtlich übersetzt bedeutet das lateinische Wort „Agenda“: Was zu tun ist. Es kann daher als Terminplan oder besser als Arbeitsprogramm verstanden werden. Der Zusatzt „21“ macht deutlich, daß dieses Programm die Richtung ins jetzt zur Gegenwart gewordenen 21.Jahrhundert weisen soll.


Was ist die Agenda 21?
Agenda 21 ist ein Aktionsprogramm, das 1992 auf der größten Umweltgipfelkonferenz in Rio de Janeiro von über 170 Staaten unterzeichnet wurde. Es geht darum, unsere Welt nur soweit zu nutzen, dass sie uns und unseren Nachkommen erhalten bleibt und die Natur zu ihrem Recht kommt. Es geht aber auch darum, Gerechtigkeit zu schaffen und das Ungleichgewicht zwischen Arm und Reich abzubauen. Es geht darum, die Welt als Eine Welt zu begreifen, ihre Schätze an Kultur und Musik, an Ideen und Reichtum allen zugänglich zu machen. Dieses Programm pricht in 40 Kapiteln die dringlichsten Fragen der Menschheit an und schlägt nationale Strategien und Maßnahmen vor, um eine nachhaltige Nutzung von Ressourcen sicherzustellen. Von einer erneuerbaren Ressource darf nicht mehr genutzt werden, als sich in der gleichen Zeit regeneriert.

In der Agenda 21 werden die dringlichsten Fragen von heute angesprochen, während gleichzeitig versucht wird, die Welt auf die Herausforderungen des nächsten Jahrhunderts vorzubereiten. Die Agenda 21 ist Ausdruck eines globalen Konsenses und einer politischen Verpflichtung auf höchster Ebene zur Zusammenarbeit im Bereich von Entwicklung und Umwelt. Ihre erfolgreiche Umsetzung ist in erster Linie Aufgabe der Regierungen. Eine entscheidende Voraussetzung dafür sind politische Konzepte, Pläne, Leitsätze und Prozesse auf nationaler Ebene. Die auf nationaler Ebene unternommenen Anstrengungen sind durch eine internationale Zusammenarbeit zu unterstützen und zu ergänzen. Hierbei fällt dem System der Vereinten Nationen eine Schlüsselrolle zu. Auch andere internationale, regionale und subregionale Organisationen und Einrichtungen sind aufgefordert, sich daran zu beteiligen. Außerdem muß für eine möglichst umfassende Beteiligung der Öffentlichkeit und eine tatkräftige Mithilfe der nichtstaatlichen Organisationen (NRO) und anderer Gruppen Sorge getragen werden. Da die Ziele der Agenda nicht allein,wie erwähnt, auf internationaler und nationaler Ebene verwirklicht werden könen, werden alle Menschen aufgefordert, sich an den Entscheiungsfindungen zu beteiligen und auch ihr Konsumverhalten zu überdenken. Aufgefordert zur Zusammenarbeit sind insbesondere Frauen, Kinder und Jugendliche, aber auch nichtstaatliche Organisationen wie Umwelt- und entwicklunspolitische Gruppen und andere wichtige gesellschaftliche Gruppen wie Gewerkschaften, Privatwirtschaft, Wissenschaft und Kommunen. Es geht darum neue Formen der Demokratie, der Gleichberechtigung und der Solidarität mit der „Dritten Welt“ zu leben und neue Lebenshilfe zu entdecken.

Eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung der Agenda 21 spielen lokale Gremien und Gruppierungen. Sie stehen den Menschen in der Gemeinde am nächsten und haben die besten Möglichkeiten, die Öffentlichkeit für eine nachhaltige Entwicklung zu sensibilisieren. Das Erarbeiten von lokalen Agenden ist ein weltweiter Prozess. Die lokale Agenda 21 beschäftigt sich wie die Agenda mit nachhaltiger Entwicklung. Unter „nachhaltiger Entwicklung“ versteht man eine Entwicklung, die den Bedarf der gegenwärtigen Generation decken kann, ohne künftige Generationen in der Fähigkeit, ihren Bedarf zu decken, einzuschränken.


Nachhaltigkeit ist das Leitbild der Agenda 21.
Bereits vor über 200 Jahren entwickelten Forstwirte eine Art des Wirtschaftens, bei der dem Wald langfristig nicht mehr Holz entnommen wird, als wieder nachwachsen kann. Dafür prägten sie den Begriff „Nachhaltigkeit“. Nachhaltigkeit heißt also zukunftsbeständige oder einfach nur dauerhafte Entwicklung. Die Agenda 21 überträgt den Gedanken der Nachhaltigkeit heißt also zukunftsfähige, zukunftsbeständige oder einfach nur dauerhafte Entwicklung. Die Agenda 21 überträgt den Gedanken der Nachhaltigkeit auf alle Bereiche menschlichen Lebens und Handelns. Vereinfacht ausgedrückt, bedeutet „nachhaltige Entwicklung“ Befriedigung der Bedürfnisse in der Gegenwart, jedoch ohne die Bedürfnisbefriedigung künftiger Generationen zu gefährden.

Auf der Konferenz von Rio 1992 wurden Grundsätzte aufgestellt, die helfen sollen unsere Welt zu retten und zu verbessern:

  1. Grundsatz:
    Die Menschen stehen im Mittelpunkt der Bemühungen um eine nachhaltige Entwicklung. Sie haben das Recht auf eine gesundes und produktives Leben im Einklang mit Natur
  2. Grundsatz:
    Die Staaten haben das souveräne Recht, ihre eigenen Ressourcen zu nutzen, ohne aber Umweltschäden über ihre Grenzen hinaus zu verursachen
  3. Grundsatz:
    Das Recht auf Entwicklung muß so erfüllt werden, daß den Entwicklungs- und Umweltbedürfnissen heutiger und künftiger Generationen in gerechter Weise entsprochen wird
  4. Grundsatz:
    Eine nachhaltige Entwicklung erfordert, daß der Umweltschutz Bestandteil des Entwicklungsprozesses ist und nicht von diesem getrennt betrachtet werden darf.
  5. Grundsatz:
    Die Beseitigung der Armut als unabdingbare Voraussetzung für eine nachhaltige Entwicklung ist eine Aufgabe von grundlegender Bedeutung, die der Zusammenarbeit aller Staaten und aller Völker bedarf, um die Ungleichheit der Lebensstandards zu verringern und den Bedürfnissen der Mehrheit aller Menschen besser gerecht zu werden
  6. Grundsatz:
    Vorrang gebührt in erster Linie der besonderen Situation und den besonderen Bedürfnissen der Entwicklungsländer, vor allem der am wenigsten entwickelten Länder und der Länder, deren Umwelt am verletzlichsten ist.
  7. Grundsatz:
    Die Staaten arbeiten im Geist einer weltweiten Partnerschaft zusammen, um die Gesundheit und die unversehrtheit des Ökosystems der Erde zu erhalten, zu schützen und wiederherzustellen. Angesichts der unterschiedlichen Beiträge zur Verschlechterung der globalen Umweltsituation tragen die Staaten gemeinsame, jedoch unterschiedliche Verantwortlichkeiten. Die entwickelten Staaten erkennen ihre Verantwortung an, die sie beim weltweiten Streben nach nachhaltiger Entwicklung im Hinblick auf die globale Umwelt ausüben, sowie im Hinblick auf die ihnen zur Verfügung stehenden Technologien und Finanzmittel tragen
  8. Grundsatz:
    Um eine nachhaltige Entwicklung und eine bessere Lebensqualität für alle Menschen zu erlangen, sollen die Staaten nicht nachhaltige Produkitons- und Verbrauchsstrukturen abbauen und beseitigen und eine geeignete Bevölkerungspolitik fördern.
  9. Grundsatz:
    Die Staaten sollen zusammenarbeiten, um den Ausbau der im Land selbst vorhandenen Kapazitäten für eine nachhaltige Entwicklung zu stärken, indem das wissenschaftliche Verständnis durch den Austausch wissenschafltlicher und technologischer Kenntnisse verbessert und die Entwicklung gefördert werden.
  10. Grundsatz:
    Umweltfragen werden am besten unter Beteiligung aller betroffenen Bürger auf der jeweiligen Ebene behandelt. (...) Die Staaten fördern die öffentliche Bewußtseinsbildung, ... indem sie Informationen in großem Umfang verfügbar machen
  11. Grundsatz:
    Die Staaten verabschieden wirksame Umweltgesetzte. (...) Umweltnormen, die in einigen Ländern Anwendungen finden, können in anderen Ländern, insbesondere in Entwicklungsländern, unangemessen sein und zu nicht vertretbaren wirtschaftlichen und sozialen Kosten führen
  12. Grundsatz:
    Die Staaten sollen gemeinsam daran arbeiten, ein stützendes und offenes Weltwirtschaftssystem zu fördern, das in allen Ländern zu Wirtschaftswachstum und nachhaltiger Entwicklung führt, um die Probleme der Umweltverschlechterung besser angehen zu können. ...
  13. Grundsatz:
    Die Staaten entwickeln innerstaatliches Recht zur Haftung und Entschädigung der Opfer von Umweltverschmutzungen und anderen Umweltschäden. ...
  14. Grundsatz:
    Die Staaten sollen tatkräftig zusammenarbeiten, um die Verlagerung und den Transfer von Tätigkeiten und Stoffen, die zu einer starken Umweltverschlechterung führen oder sich für die Gesundheit des Menschen als schädlich erweisen, zu erschweren oder zu verhindern.
  15. Grundsatz:
    Zum Schutz der Umwelt wenden die Staaten im Rahmen ihrer Möglichkeiten weigehend den Vorsorgegrundsatz an. Drohen schwerwiegende oder bleibende Schäden, so darf ein Mangel an vollständiger wissenschaftlicher Gewißheit kein Grund dafür sein, kostenwirksame Maßnahmen zur Vermeidung von Umweltverschlechterungen aufzuschieben
  16. Grundsatz::
    ...grundsätzlich tragen die Verursacher die Kosten der Umweltverschmutzung
  17. Grundsatz:
    Als nationales Instrument werden bei Vorhaben, die wahrscheinlich wesentliche nachteilige Auswirkungen auf die Umwelt haben und der Entscheidung durch eine zuständige Behörde bedürfen, Umweltverträglichkeitsprüfungen durchgeführt.
  18. Grundsatz:
    Die Staaten unterrichten andere Staaten sofort über Naturkatastrophen...
  19. Grundsatz::
    Die Staaten unterrichten möglicherweise betroffene Staaten rechtzeitig über Tätigkeiten, die wesentliche, nachteilige grenzüberschreitende Auswirkungen haben können...
  20. Grundsatz:
    Frauen kommt in Fragen der Umwelt und Entwicklung eine grundlegende Rolle zu. Ihre volle Einbeziehung ist daher für eine nachhaltige Entwicklung wesentlich.
  21. Grundsatz:
    Die Kreativität, die Ideale und der Mut der Jugend der Welt sollen mobilisiert werden, um eine weltweite Partnerschaft zu schaffen und so eine nachhaltige Entwicklung und eine bessere Zukunft für alle zu sichern.
  22. Grundsatz:
    Eingeborenen Bevölkerungsgruppen... kommt aufgrund ihres Wissens und ihrer traditionellen Lebensformen eine grundlegende Rolle in Fragen der Umwelt und Entwicklung zu. ...
  23. Grundsatz:
    Die Umwelt und die natürlichen Ressourcen der Völker, die in Unterdrückung, unter Fremdherrschaft und Besatzung leben, werden geschützt.
  24. Grundsatz:
    Kriegsführung wirkt sich auf eine nachhaltige Entwicklung in jedem Fall zerstörerisch aus. Aus diesem Grund achten die Staaten auch in Zeiten bewaffneter Auseinandersetzungen die völkerrechtlichen Bestimmungen über den Schutz der Umwelt...
  25. Grundsatz
    Frieden, Entwicklung und Umweltschutz sind voneinander abhängig und untrennbar.
  26. Grundsatz:
    Die Staaten legen alle ihre Streitigkeiten im Umweltbereich friedlich und mit den geeigneten Mitteln im Einklang mit der Charta der Vereinten Nationen bei.
  27. Grundsatz:
    Die Staaten und Völker arbeiten im guten Glauben und im Geist der Partnerschaft bei der Erfüllung der in dieser Erklärung enthaltenen Grundsätze sowie bei der Weiterentwicklung des Völkerrechts im Bereich der nachhaltigen Entwicklungen zusammen.


Gründe für die Agenda 21?
Der allgemeine Hauptgrund für die Agena 21 ist, dass die Welt sich an einem entscheidenen Punkt ihrer Entwicklung befindet. Überall auf der Welt wird die Natur ausgebeutet was zu folgeschweren Zerstörungen überall auf der Welt führt. Auch ist das natürliche Gleichgewicht durch diese Katastrophen und Zerstörungen schwerstens gefährdet. Der zweite wichtige Grund für die Agenda 21 ist die Kordinierung einzelner Instituitionen um durch Zusammenarbeit ein weitaus besseres Ergebnis zu erreichen.


Entwicklung der Agenda 21?
Der Agenda 21 vorausgegangen war in den achtziger Jahren der Bericht der internationalen „Weltkommission für Umwelt und Entwicklung“ unter Leitung der norwegischen Politikerin Gro Harlem Brundtland. Diese Kommision schaffte Fakten über die weltweite Situation der Menschen und der Umwelt. Diese Fakten zeigten ganz deutlich wie gefährdet die Erde bereits damals war. Außerdem wurden in dem Bericht auf das Nord-Süd Gefälle hingeswiesen und der soziale Sprengstoff, der in diesem Problem liegt. Die Agenda 21 selbst wurde 1992 in Rion de Janeiro gegründet. Alle Gruppen der Gesellschaft waren weltweit aufgerufen, ihren Beitrag zur Verwirklichung der in der Agenda 21, einen Entwicklungsplan für das 21.Jahrhundert, formulierten Ziele zu leisten. Es trafen zusammen Länder der reichen Industrienationen sowie die armen Staaten der Dritten Welt, um über ein Problem zu sprechen, das erst in den letzten Jahrzehnten zu einem Thema geworden ist: Über den globalen Zusatnd der Umwelt. Die zunächst schleppende Umsetzung hat sich bis 1997 besonders im Bereich der Lokalen Agenda 21 deutlich verbessert. In Schweden haben bereits 100% aller Kommunen eine Lokale Agenda 21 implemenitiert , in Großbritannien 70%, wobei Tony Blair versprach, dass in seiner Amtszeit diese Zahl auf 100% erhöht werden würde. Deutschland dagegen steht noch ganz am Anfang: Erst 1% aller Gemeinden haben im Jahre 1997 eine Lokale Agenda 21 beschlossen.

  • 1992: UNCED-Konferenz in Rio de Janeiro: Einleitung des Sustainable Development- Prozeßes, Verabschiedung von Dokumenten, Abkommen, Grundsatzerklärungen und ein Aktionsprogramm für eine weltweite nachhaltige Entwicklung, die „Agenda 21“, Unterzeichnung von 170 Staaten und beteiligung von 1400 NGOs, Erarbeitung von alternativen „NGO Treaties“ Bekenntnis nationaler und internationaler Institutionen (EU, Weltbank) zur „Agenda 21“
  • 1994: Europäisches Klimabündnis, Charta von Aalborg
  • 1996: Folgekonferenz zu Rio de Janeiro in Berlin: Bestätigung
  • 1997: Konferenz in Kyoto, Japan: Fortstetzung und Berichterstattung


Ziele der Agenda 21
Die Ziele der Agenda 21 lassen sich am besten in 7.Kapitel ausdrücken:

  1. Internationale Zusammenarbeit zur Beschleunigung nachhaltiger Entwicklung in den Entwicklunsländern und damit verbundene nationale Politk
  2. Armutsbekämpfung
  3. Veränderung der Konsumgewohnheiten
  4. Bevölkerungsdynamik und nachhaltige Entwicklung
  5. Schutz und Förderung der menschlichen Gesundheit
  6. Förderung einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung
  7. Integration von Umwelt- und Entwicklungszielen in die Entscheidungsfindung

Die Ziele der Agenda 21 lassen sich jedoch noch weiter splitten. Nämlich in den primären Teil der Agenda 21, den Schutz der Natur.

  1. Schutz der Erdatmosphäre
  2. Intergrierter Ansatz für die Planung und Bewirtschaftung der Bodenressourcen
  3. Bekämpfung der Entwaldung
  4. Bewirtschaftung empfindlicher Ökosysteme: Bekämpfung der Wüstenbildung und der Dürren
  5. Bewirtschaftung empfindlicher Ökosysteme: nachhaltige Bewirtschaftung von Berggebieten
  6. Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft und ländlichen Entwicklung
  7. Erhaltung der biologischen Vielfalt
  8. Umweltverträgliche Nutzung der Biotechnologie
  9. Schutz der Ozeane, aller Arten von Meeren einschließlicher umschlossener und halbumschlossener Meere und Küstengebiete sowie Schutz, rationelle Nutzung und Entwicklung ihrer lebenden Ressourchen
  10. Schutz der Güte und Menge der Süßwasserressourcen: Anwendung integrierter Ansätze zur Entwicklung, Bewirtschaftung und Nutzung der Wasserressourcen
  11. Umweltverträglicher Umgang mit toxischen Chemikalien einschließlich Maßnahmen zur Verhinderung des illegalen internationalen Handels mit toxischen und gefährlichen Produkten
  12. Umweltverträgliche Entsorgung gefährlicher Abfälle einschlie0lich der Verhinderung von illegalen internationalen Verbringungen solcher Abfälle
  13. Umweltverträglicher Umgang mit festen Abfällen und klärschlammspezifische Fragestellungen
  14. Sicherer und umweltverträglicher Umgng mit radioaktiven Abfällen


Umsetzungmöglichkeiten der Agenda 21
Die Finanzierung ist äußerst wichtig um die Umsetzung der Agenda 21 voranzutreiben.Im allgemeinen erfolgt die Finanzierung der Umsetzung der Agenda 21 über den eigenen öffentlichen und privaten Sektor des jeweiligen Landes. Für Entwicklungsländer, insbesondere die am wenigsten entwickelten Länder, ist die öffentliche Entwicklungszusammenarbeit eine Hauptquelle der Fremdfinanzierung, und zur nachhaltigen Entwicklung und Umsetzung der Agenda 21 sind beträchtliche neue und zusätzliche Finanzierungsmittel erforderlich. Die Industrieländer bekräftigen ihre Zusagen, das im Rahmen der Vereinten Nationen vereinbarte Ziel, 0,7 Prozent des Bruttosozialprodukts für die öffentliche Entwicklungszusammenarbeit bereitzustellen, zu erreichen und sind - sofern sie dieses Ziel noch nicht erreicht haben - bereit, ihre Hilfsprogramme zu erweitern, um dieses Ziel baldmöglichst zu erreichen und eine umgehende und wirksame Umsetzung der Agenda 21 zu gewährleisten. Einige Länder erklären sich bereit, das Ziel bis zum Jahr 2000 zu erfüllen. Es wurde beschlossen, daß die Kommission für nachhaltige Entwicklung die Fortschritte zur Erreichung dieses Ziels regelmäßig überprüfen und überwachen soll. Dieser Prüfprozeß soll die Überwachung der Umsetzung der Agenda 21 planmäßig mit einer Überprüfung der verfügbaren finanziellen Ressourcen verbinden. Die Länder, die das Ziel bereits erreicht haben, sollen dazu angehalten und ermutigt werden, auch in Zukunft zu den gemeinsamen Bemühungen um die Bereitstellung der beträchtlichen zusätzlichen Ressourcen beizutragen, die zu mobilisieren sind. Andere Industrieländer erklären sich im Rahmen ihrer Unterstützung von Reformbemühungen in den Entwicklungsländern bereit, sich nach besten Kräften zu bemühen, das Volumen ihrer öffentlichen Entwicklungszusammenarbeit zu erhöhen. In diesem Zusammenhang wird die Bedeutung einer ausgewogenen Lastenverteilung unter den Industrieländern anerkannt. Andere Länder - auch diejenigen, die sich im Stadium des Übergangs zur Marktwirtschaft befinden - können freiwillig die Zuwendungen der Industrieländer erhöhen.

Die durchschnittlichen jährlichen Gesamtkosten (1993-2000) für die Umsetzung der in der Agenda 21 genannten Maßnahmen in den Entwicklungsländern werden vom Sekretariat der UNCED auf mehr als 600 Milliarden Dollar veranschlagt, einschließlich etwa 125 Milliarden Dollar, in Form an Zuschüssen oder in Form konzessionärer Kredite von der internationalen Staatengemeinschaft. Es handelt sich dabei nur um überschlägige, von den betroffenen Regierungen noch nicht überprüfte Schätzungen der Größenordnung. Die tatsächlichen Kosten hängen unter anderem von den konkreten Umsetzungsstrategien und -programmen ab, die von den Regierungen beschlossen werden.

Auch die Wissentschaftliche Seite spielt bei der Umsetzung der Agenda 21 eine entscheidene Rolle. Die Wissenschaft ist dabei, ihre Erkenntnisse in Bereichen wie den Klimaänderungen, dem Anstieg des Ressourcenverbrauchs, den Bevölkerungstrends und der Umweltverschlechterung zu vertiefen. Veränderungen in diesen und in anderen Bereichen sind bei der Erarbeitung langfristiger Entwicklungsstrategien zu berücksichtigen. Ein erster Schritt zur Verbesserung der wissenschaftlichen Grundlage für diese Strategien besteht in einer besseren Kenntnis der Landmassen, der Meere und der Atmosphäre, ihrer ineinandergreifenden Wasser-, Nährstoff- und biogeochemischen Kreisläufe und Energieflüsse, die alle Bestandteile des Systems Erde sind. Dies ist eine wesentliche Voraussetzung für eine genauere Abschätzung der Belastungsfähigkeit des Planeten Erde und seiner Elastizität gegenüber den mannigfachen Belastungen, denen er durch die Eingriffe des Menschen ausgesetzt ist. Die Wissenschaft kann das erforderliche Verständnis für diese Zusammenhänge schaffen, indem sie die jeweiligen ökologischen Prozesse genauer erforscht und die heute zur Verfügung stehenden modernen, wirksamen und leistungsfähigen Instrumente wie etwa Fernerkundungssysteme, ferngesteuerte Überwachungsgeräte sowie Computer- und Modelluntersuchungsmöglichkeiten einsetzt. Die Wissenschaft spielt eine wichtige Rolle bei der Verknüpfung der fundamentalen Bedeutung des Systems Erde als lebenserhaltendes System mit geeigneten Entwicklungsstrategien, die auf dem fortwährenden Funktionieren dieses Systems aufbauen. Die Wissenschaft soll auch in Zukunft eine immer stärkere Rolle bei der Erzielung einer größeren Effizienz der Ressourcennutzung und der Suche nach neuen Entwicklungsmethoden, Ressourcen und Alternativen spielen. Die Wissenschaft muß sich permanent mit Möglichkeiten einer schonenderen Ressourcennutzung befassen und zu deren Förderung beitragen, wozu auch die sparsamere Nutzung von Energie in der Industrie, der Landwirtschaft und in der Verkehrswirtschaft gehört. Die Wissenschaft wird somit zunehmend als wesentliches Element der Suche nach gangbaren Wegen hin zu einer nachhaltigen Entwicklung verstanden.

In vielen Ländern, insbesondere in Entwicklungsländern, werden Informationen nicht sachgerecht verwaltet, aufgrund unzureichender Ausstattung mit finanziellen Mittel und geschultem Personal, mangelndem Bewustsein über den Wert und die Verfügbarkeit solcher Informationen und anderer unmittelbarer oder dringender Probleme. Darum wird von einigen Organisationen mit allen Nachdruck daran gearbeitet, allen Menschen die notwendigen Informationen zur Verfügung zu stellen, damit sie in der Lage sind ihr Leben nachhaltiger zu gestalten und so ihren Beitrag zum Überleben unseres Planeten zu leisten.


Maßnahmen der Agenda 21
Die Maßnahmen und Vorgaben der Agenda sind kein Gesetz, aber sie gelten als Handlungsanweisung für die Regierungen. Als Maßnahme für die zahlreichen Themen gibt es von der Agenda zahlreiche Hinweise. Es wurde außerdem eine Kommision gegründet, die die Umsetzung nachhaltig kontroliert. Diese Kommision hat ihren Sitz in New York und ist zum zentralen Diskussionsforum für Politik und Wirtschaft geworden. Hier werden jedes Jahr neue Erkenntniss erörtert und diskutiert. Außerdem werden die Ziele und Grundsätze immer auf den Stand der Zeit gebracht.


Bisher erreichtes und nicht erreichtes der Agenda 21
Es ist ein weltweiter Dialog entstanden über Umweltfragen. Jedoch gibt es deswegen leider noch keine globale Besserung. Man sucht immer nach neuen Wegen, jedoch erreicht man seine gesteckten Ziele bei weitem noch nicht. Auch ist leider nicht mehr viel zu spüren von der Anstrengung der großen Industrieländer den CO2 Ausstoß zu verringern. In diesem Bereich tun sich besonders die USA und Japan sehr schwer. Es scheiterten außerdem noch einige weitere Projekte auf globaler Ebene. Mehr Erfolg hatten dafür Projekte auf lokaler Ebene, der Wirtschaft und der Natur.

Inzwischen gibt es außerdem sehr viele Nicht-Regierungs Organisationen(NRO´s), die die Ideen weiterleiten und zu verwirklichen versuchen. Es sind inzwischen 600 europäische Städte auf freiwilliger Basis Bündnispartner des Klimabündnis geworden(Alianza del Clima). Das Klimabündnis enthält Punkte zur Verringerung des Treibhauseffekts, zum Schutz der Ozonschicht und zum Erhalt der klimastabilisierenden Funktionen der Regenwälder.

Es gibt sehr Projekte z.B. von Germanwatch wie „Rio Konkret“ und „e“ to the power of five. Rio Konkret befasst sich damit, dass die Politik und Wirtschaft immer wieder darauf hingewiesen werden auf die Ziele und Vorgaben der Agenda 21. „e“ to the power of five ist ein Projekt indem Verbände gegründet wurden, die neue Energietechniken entwickeln sollen. Die an den Verbänden beteiligten Unternehmen sollen sich für eine zukunftsfähige Energie- und Klimapolitik in Europa einsetzen. Großen Erfolg hatte die lokale Agenda 21. Überall in ganz Europa nehmen bereits Gemeinden mit Projekten und Aktivitäten an der lokalen Agenda 21 teil. Es zeichnet sich ein ganz klarer Trend zur Nachhaltigkeit ab. Als weitere Leistung kann man die Gründung der Transfair Organisation nennen. Diese Organisation hat das Ziel die wirtschaftliche Ausbeutung des Südens durch den Norden zu beenden. Für viele Produkte aus Süden werden zu geringe Preise gezahlt. Und das wenige Geld geht nur an die verarbeiternden Firmen. Die niedrigen Arbeiter und Arbeiterinnen in den südlichen Ländern werden meist nur mit Hungerlöhnen abgespeist. Transfair geprüfte Produkte kann man durch ein Siegel auf dem jeweiligen Produkt erkennen. 

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