Alzheimer-Krankheit (lateinisch Morbus Alzheimer) - eine neurodegenerative Erkrankung

Schlagwörter:
Demenzerkrankungen, Symptome, Krankheitsverlauf, Therapie, Diagnose, Alzheimer, Referat, Hausaufgabe, Alzheimer-Krankheit (lateinisch Morbus Alzheimer) - eine neurodegenerative Erkrankung
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Referat

Alzheimer


Inhalt:

  1. Überblick
  2. Neurobiologische Ursache
  3. Diagnose
  4. Symptome/Krankheitsverlauf
  5. Therapie
  6. Glossar
  7. Quellen


Biologie 6.Gymnasium – Thomas Linder – 2007/2008


1. Einleitung:
Im Jahr 1906 beschrieb der deutsche Neuropathologe und Psychiater Alios Alzheimer erstmals die Symptome der Erkrankung, die heute seinen Namen trägt. Sie ist die häufigste Form von Hirnleistungsschwäche im Alter.
Es sind schätzungsweise 5% der über 65-jährigen und 20% der über 80-jährigen von dieser Krankheit betroffen. Selten bricht die Krankheit vor dem 65ten Lebensjahr aus, sollte dies doch der Fall sein, so spricht man von präseniler Demenz vom Alzheimer-Typ.

In Österreich sind heutzutage etwa 100.000 Menschen von dieser Demenz betroffen. Experten schätzen, dass sich diese Zahl bis ins Jahr 2050 verdoppeln wird. Menschen mit Depressionen erkranken doppelt so häufig an Alzheimer wie Personen, die noch nie depressive Phasen durchlebt haben. Bewegung und Gehirnarbeit bieten einen gewissen Schutz vor Alzheimer und anderen Demenz-Erkrankungen.


Risiko das die Krankheit in einem gewissen Alter ausbricht

 
Alzheimerkranke in Prozent 4
 
Alter
Betroffene
65 – 69
1,2
70-74
2,8
75-79
6,0
80-84
13,3
85-89
23,9
90 und älter
34,6
Summer ab 65
7,2

 

 

 

 

 

 

 

 

2. Neurobiologische Ursache:
Die Ursache der Alzheimer-Demenz ist die Zurückbildung der Gehirnmasse. Die genaue Ursache für das Absterben der Nervenzellen ist noch nicht geklärt. Trotzdem kann man sagen, dass die von Alzheimer entdeckten Fibrillenveränderungen und pathologischen Eiweißablagerungen in der Hirnrinde eine wichtige Rolle spielen. Fibrillenbündel sind Eiweißbruchstücke, die sich wie Fasern im Gehirn ablagern. Diese Fibrillenbündel bestehen aus einer Veränderten Form von Tau, eines Proteins. Da sie in den besonders degenerierten Zonen des Gehirns auftreten, werden sie oft mit der Alzheimer-Demenz in Verbindung gebracht. Neben den Fibrillenbündeln gibt es noch eine zweite Eiweißablagerung, die für die Entstehung von Alzheimer wichtig ist. Die „senilen Plaques“. Sie sind Kugelförmige Beta-Amyloid-Ablagerungen, die die Hirnrinde durchsetzten und ihre Mikro-Architektur zerstören.

Diese Form der Krankheit ist genetisch bedingt und kann schon in jungen Jahren auftreten. Dann gibt es noch die Form, die erst im höheren Lebensalter auftritt. Die alterungsbedingte Form ist jedoch nicht sehr aufgeklärt. Es gibt einige Theorien. Hier werde ich die Wahrscheinlichste erklären. Diese Theorie hat etwas mit der Transmitterübertragung der chemischen Synapsen zutun. Bei der Erkrankung spielen zwei Transmitter eine Zentrale Rolle: Glutamat und Acetylcholin. Eine Ursache für das Absterben der NZ im Gehirn kann die fehlerhafte Freisetzung von Glutamat sein. Glutamat ist für 70% der Reizübertragungen im Gehirn zuständig und somit einer der wichtigsten Transmitter im ZNS. Wird nun zu viel Glutamat freigesetzt führt dies zur Überreizung der Zelle. Die Zelle kann diese Dauererregung nicht standhalten und stirbt ab. Außerdem kann es einen Mangel an Acetylcholin geben. Dadurch ist das Abspeichern und Abrufen der Informationen im Gehirn gestört.


3. Diagnosevorgang:
Der Diagnosevorgang wird in 2 Bereiche unterteilt: Dem Demenzscreening, also die Erfassung und Dokumentation von kognitiven Defiziten und Symptom bzw. Syndrom-Ebenen, und der Nosologische Zuordnung und Differentialdiagnose.

Zum Screening werden meist neuropsychologische Untersuchungsmethoden genutzt. Hier ist die Erklärung zu den verschiedenen Vorgängen:

Kognitiv: Hier wird z.B der Mini Mental State Examination Test (Folstein 1975) angewandt.

  • Bei diesem Vorgang stellt der Arzt dem Patienten verschiedene alltägliche Aufgaben und prüft so ob die zentralen kognitiven Funktionen des Gehirns noch vollständig funktionsfähig sind. 10 Ein anderer Test ist der Uhr-Zeichnen-Test (Freedman 1994/ Thalmann 1997).
  • Kognitiv/funktionell: Hier wird das „Informant Questionnair on Cognitive Decline in the Elderly“ angewandt. Dies ist ein Fragebogen zum Nachlassen geistiger Leistungsfähigkeit für ältere Personen.
  • Weitere geeignete Tests sind z.B. das Nurses’ Observation Scale for Geriatric Patients. 6 Dies ist jedoch eher für fortgeschrittene Stadien geeignet und relativ grob in ihrer Erfassung. 7 Außerdem ist noch das Functional Activities Questionnaire erwähnenswert.2 Dieser Test erfasst funktionelle Defizite und stützt sich auch auf Aussagen von Pflegenden Personen und angehörigen.
  • Außerdem wir noch der Schweregrad bestimmt, worauf ich in Kapitel 3 näher eingehe.

Zum differentialdiagnostischen Vorgang gehören die Erhebung des klinischen Status, klinisch-chemische Labortests sowie neuroradiologische Untersuchungen. Außerdem muss der Arzt eine detaillierte Anamnese erstellen. Diese muss folgende Elemente enthalten:

  • Symptomatik im kognitiven, funktionellen und im Verhaltensbereich
  • Beginn (plötzlich oder allmählich)
  • Verlauf (schrittweise oder kontinuierlich, Verschlechterung, Schwankungen oder Verbesserung)

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Diagnose von Alzheimer viel mit dem prüfen des geistigen Zustands des Patienten zutun hat. Verschiedenste Tests sind dabei ein Hauptwerkzeug.

4. Krankheitsverlauf/Symptome:
Die Symptome der Alzheimer sind nicht etwa ein einfacher Gedächtnisverlust im hohen Alter. Fragen wie „Wo habe ich meine Brille hingelegt“ oder „Wo wohnt der Bekannte?“ kommen oft im höheren Lebensalter vor. Die eigentlichen Symptome von Alzheimer reichen von einfachen Behinderungen im Alltag, über Sprach- und Urteils-Verminderung, bis hin zur Pflegebedürftigkeit. Alzheimer wird häufig in 3 Stadien gegliedert. Diese Gliederung erfolgt nach dem DSM-III-R (Diagnostisches und statistisches Manual, 3.Auflage, revidierte Form,). Hier ist die Auflistung der Stadien mit den typischen Symptomen:

  • Leichtes Stadium: Soziale Tätigkeiten und Arbeit ist zwar schon erheblich beeinträchtigt, doch ein eigenständiges Leben ist trotzdem möglich. 6 Oft fallen die Symptome zunächst nicht auf. Der Betroffene kann die Leistungsminderungen meist noch überspielen.
  • Mittleres Stadium: Alltägliche Dinge können zwar noch selbst bewältigt werden, bei komplizierten Vorhaben wird jedoch oft schon Hilfe Benötigt. Auch das Sprechen wird schwerer. Oft verlieren die Betroffenen mitten im Satz den Faden oder ihnen fallen einfache Wörter nicht mehr ein. Auch das Kurzzeitgedächtnis wird schwächer. Die Patienten verlieren ihn Raum-Zeit-Denken. Ein gewisses Maß an Aufsicht ist zu raten.
  • Schweres Stadium: Nahezu alle Alltäglichen Tätigkeiten sind nicht mehr allein zu bewältigen. Die Betroffenen leiden unter Gangunsicherheit, sie verlieren die Fähigkeit Darm und Blase zu kontrollieren und werden dadurch bettlägerig. Pflege ist rund um die Uhr notwendig.

Neben dieser Unterteilung gibt es noch verschiedene andere Skalen, doch die Beschriebene ist die Wichtigste.


5. Therapie:
Nachdem man Alzheimer diagnostisiert hat, muss man bei einer beginnenden Demenz versuchen eine Verbesserung oder zumindest Stabilisierung der geistigen Leistungsfähigkeit zu erzielen und im fortgeschrittenen Stadium die Pflegenotwendigkeit herauszögern. Dabei besteht die gesamte Therapie aus medikamentösen und nicht-medikamentösen Maßnahmen. Medikamentöse Behandlung: Das Ziel der Medikamentösen Behandlung ist, die Freisetzung von Transmittern zu regulieren. Dabei gibt es zwei Gruppen. Die Erste ist die Gruppe der Memantine. Sie blockieren die Schädliche Wirkung von Glutamat und fördern dadurch die Lern- und Gedächtnis-vorgänge. Die Zweite Gruppe sind die Acetylcholinesterase-Hemmer. Sie Regen den Acetylcholin-Abbau und sorgen dafür das der Transmitter länger verfügbar bleibt. Dadurch wird die Weiterleitung von Informationen angeregt.

Nicht-medikamentöse Behandlung: Bei der nichtmedikamentösen Behandlung versucht man den Patienten aktiv zu fördern. Dazu zählen Physiotherapien, aber auch allgemeine Aktivitäten wie Wandern oder Schwimmen (je nach Zustand des Betroffenen). Zur dieser Behandlungsform können nicht nur der Arzt sondern auch das Pflegepersonal bzw. die Angehörigen beitragen indem sie den Patienten dazu anhalten sich aktiv zu betätigen.

Trotz diesen vielfältigen Therapien kann der Arzt keine genaue Diagnose stellen, da die Krankheit je nach Patient individuell verläuft.

 

6. Glossar:

  • Demenz – Krankheit bei der man das Gedächtnis verliert
  • kardiovaskuläre Erkrankungen – Herzerkrankungen
  • Kognitiv – das kognitive System beinhaltet die Verhaltenssteuerung
  • Neoplasien - chronischen Bluterkrankungen
  • Nosologie - Lehre der Erscheinungsformen einer Krankheit


Quellenangabe:

  1. http://www.alzheimerinfo.at/scripts/index.php?content=786&highlighted=98
  2. http://www.meduniqa.at/1572.0.html
  3. http://www.merz-pharma-austria.at/gesundheit/alzheimer/krankheit/
  4. http://www.medizinfo.de/kopfundseele/alzheimer/epidemiologie.shtml
  5. http://www.ebn24.com/?page=59&kapitel=145
  6. http://www.praxis.ch/pdf/2000/PX_13/Px_2000_89_529.pdf
  7. http://www.zpid.de/pub/tests/pt_2549_Testbeschreibung_NOSGER.pdf
  8. http://www.medmix.at/set1.php?open=/artikel/900content.php
  9. http://www.merz-pharama-austria.at/gesundheit/alzheimer/rat_und_hilfe/faq/
  10. http://de.wikipedia.org/wiki/Alzheimer-Krankheit
  11. http://www.alzheimerinfo.de/therapie/

 

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