Storm, Theodor - Der Schimmelreiter

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Theodor Storm, Rahmenbau des Schimmelreiters, Kommentar zum Phänomen des Schimmelreiters, Schilderung der Stimmung beim Deichbau, Referat, Hausaufgabe, Storm, Theodor - Der Schimmelreiter
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Referat

Theodor Storm - Der Schimmelreiter


Der Rahmenbau des Schimmelreiters von Theodor Storm
Das Buch der Schimmelreiter ist in drei Verschiedene Rahmen aufgeteilt. Der Innen und Außenrahmen und die Binnenerzählung. Es beginnt mit dem Außenrahmen, Der Autor Theodor Storm, erinnert sich daran, 1830 einen Zeitungsbericht gelesen zu haben worin über eine Begegnung mit dem namenlosen gespenstischen Schimmelreiter berichtet wird. Theodor Storm erinnert sich an diesen Zeitungsbericht im Jahre 1888. In der Binnenerzählung wird vom Schulmeister über den Schimmelreiter und seine Geschichte also die des Hauke Haien erzählt, dies ereignet sich im Jahre 1830. Die Geschichte jedoch die der Schulmeister erzähl, begab sich im Jahre 1750. Der Schulmeister berichtet darin über die Kindheit, das Leben, den Werdegang und den mysteriösen aber auch ehrenhaften Tod des Hauke Haien. Diese Erzählungen des Schulmeisters, also die Binnenerzählung wird insgesamt 5mal unterbrochen, (Zäsuren). Der Schulmeister berichtet auch über eine Schlusskatastrophe, wie sie in jeder Novelle vorhanden sein muss. Es geht darin um einen Deichbruch, der verantwortlich ist für den Tod von Haukes Familie. Die Schlusskatastrophe endet indem sich Hauke, da er den Verlust seiner geliebten Familie nicht verkraften kann, selbst mit seinem Schimmel in die Fluten Reitet und dabei ertrinkt. Er begeht also gewissermaßen Selbstmord.

Kommentar zum Phänomen des Schimmelreiters
Nachts zieht ein schrecklicher Sturm auf. Eine dunkle Gestalt reitet dennoch den Deich entlang. Der schwarze Mantel des Reiters flattert um seine Schultern. Wenn die Gestalt näher kommt, kann man im bleichen Antlitz zwei glühende Augen erkennen und auch die Augen des hochbeinigen hageren Schimmels scheinen zu brennen. Doch weder ein Keuchen des Rosses noch sein Hufschlag ist zu hören, weder die Atemstöße des Reiters noch das Flattern seines Mantels ist zu vernehmen.

Nicht zum ersten Mal ist diese Gestalt den Hauke-Haien-Deich entlang reitend, gesehen worden, doch es hat sich noch niemand dazu bekannt der mysteriöse Reiter zu sein. Es wird berichtet, dass die dunkle Gestalt zum ersten Mal zu Beginn des 19. Jahrhunderts gesehen wurde. Da es noch immer Sichtungen vom mysteriösen Reiter gibt, kann es so gut wie ausgeschlossen werden, dass es sich um ein und dieselbe Person handelt. Vor Jahrhunderten, so erzählt man sich, stürzte sich Hauke Haien, der Erbauer des Hauke-Haien-Deiches, beim einem schrecklichen Sturm in die Fluten, nachdem seine Frau und sein Kind von einer Welle erfasst worden waren.

So sollen seine letzten Worte gewesen sein: “Herr Gott, nimm mich; verschon die anderen!” Sein Opfertod ist damit zu erklären, dass früher es so üblich war, etwas Lebiges in einen neuen Deich einzumauern. Den Überlieferungen nach war es beim Bau des Hauke-Haien-Deiches von von ihm verboten worden. So wollte er es damit wieder gut machen. Man glaubt, dass die mysteriöse Gestalt der Geist von Hauke Haien ist, und dass er kommt um die Menschen vor sehr gefährlichen Stürmen zu warnen. Natürlich gibt es viele Kritiker, die der Meinung sind, dass dieses Phänomen nur ein Hirngespinst sei, nur eine Sage, die die Kinder an den Erbauer vom berühmten Hauke-Haien-Koog erinnern soll. Die Zweifel sind auch berechtigt, denn es gibt keine Beweise, die dieses Phänomen belegen. Doch ist es möglich, dass seit zwei Jahrhunderten immer wieder verschiedene Zeugen, auch Auswärtige, die gleiche, ausführliche Beschreibung der dunklen Gestalt angeben? Augenzeugen zufolge, taucht der mysteriöse Reiter nur abends oder nachts vor großen Stürmen auf. Es gibt niemanden, der behauptet den Reiter am Tag, oder in einer ruhigen Nacht gesehen zu haben. Die Kritiker glauben natürlich es seien Hochstapler, die nur einmal in den Medien auftauchen wollen.

Doch dieses Phänomen kann nicht einfach als Hirngespinst abgetan werden, denn wiederum gibt es keine Beweise dafür, dass alle Zeugen Hochstapler waren bzw. sich etwas eingebildet haben.
So werden wir möglicherweise auch in den folgenden Jahren wieder etwas vom mysteriösen Schimmelreiter mit den glühenden Augen hören, der vor großen Stürmen den Hauke-Haien-Deich entlang reitet.

Schilderung der Stimmung beim Deichbau
Der Deichbau ist fast vorbei und es bliebt nur noch die Schlucht am alten Deich zu schließen. Das Ende der Arbeit scheint so nah und doch so fern, denn es zieht ein Sturm auf. Mit den dunklen schweren Wolken kommen auch die Wassermassen immer näher. In der Ferne sieht man Blitze, die den Himmel nur für einen Augenblick erhellen und dann bricht wieder Finsternis über das Wattenmeer herein. Nur wenige Sekunden später folgt Donner, der die dunklen Menschenmassen beim Deichbau erbeben lässt. Immer größere Wellen kommen dem Deich näher. Woge um Woge steigt die Hektik bei den Arbeitern. Auch dem Deichgrafen ist seine Nervosität deutlich anzusehen. Man kann nicht erkennen, ob Regen oder Schweiß seine Stirn herunter rinnt. Immer wieder klingen seine scharfen Befehlsworte durch die Massen und gehen darin verloren: “Stroh!”, “Klei!” Das Keuchen der Arbeiter, das leise Rauschen des Strohes, das Rasseln der Schubkarren gehen im Brausen des Windes und im Geklatsche des Regens förmlich unter. Mit einem lauten Knall lassen die Arbeiter immer wieder die Kleimassen fallen, was für eine Sekunde das Getöse des Wetters übertönt. Reichlich Karren werden herbeigeführt. Immer mehr Klei und Stroh wird gebraucht, um die Schleuse zu schließen, doch sie scheint nicht kleiner zu werden. Die Hoffnungslosigkeit kann man den Männern ansehen. Das kalte Gepeitsche des Windes brennt auf ihrer Haut, auch das kühle Nass des Regens kann die Schmerzen nicht lindern. Die Kleidung ist durchnässt und schwer, die Stiefel sind mit kaltem, feuchtem Schlamm bedeckt und auch gefüllt. Jede Bewegung braucht viel Kraft, die Hände sind schwer wie Beton. Die Männer sind ermüdet von der tagelangen Arbeit. Es umgibt sie ein Geruchscoktail aus dem Gestank nach Fisch und Schlamm und dem salzigen Geruch des Meeres, und deshalb ist vielen Arbeitern speiübel, was die Arbeit weiter verzögert. Es bleibt kaum ein halber Meter und dann ist die Arbeit vollbracht. Sekunden werden zu Minuten und Minuten zu Stunden. Alles scheint in Zeitlupe abzulaufen, die kurzen Wege sind zu lang, die leichten Lasten sind zu schwer. Der Kampf zwischen Wassermassen und Menschen ist vorbei, und der Mensch gewinnt. 

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