Praetur (eingedeutscht auch Prätur Prätor) - höheres Amt der römischen Ämterlaufbahn

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cursus honorum, Kurzbiografie, Cicero, Römisches, Reich, Politik, Rom, Referat, Hausaufgabe, Praetur (eingedeutscht auch Prätur Prätor) - höheres Amt der römischen Ämterlaufbahn
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Referat

Prätor - höheres Amt der römischen Ämterlaufbahn

1. Stellung und Aufgaben eines Prätors
Die Prätur wurde im Jahre 367 v.Chr. geschaffen, somit ist es das Jüngste der römischen Ämter. Wollte ein Mann (Frauen war es damals noch nicht erlaubt öffentliche Ämter zu bekleiden oder zu wählen) sich um die Prätur bewerben musste er eine Reihe von Voraussetzungen erfüllen:

Zunächst einmal musste er älter sein als 40. Zudem hatte er die Ämterfolge (Cursus Honorum) zu beachten. Zum Prätor konnte nur der gewählt werden, der zuvor die Quästur erreicht hatte. Nach dieser bestand die Möglichkeit sich zum Ädil wählen zu lassen, allerdings war das nur eine Möglichkeit und nicht obligatorisch. Nach der Prätur konnte man sich erstmals um das Konsulat bewerben. Im 1.Jahrhundert v.Chr. wurde es allerdings zur Regel nach der Prätur erst das Amt des Proprätors zu bekleiden, bevor man sich dann für die Wahl zum Konsul aufstellen ließ.

Gewählt wurden die Prätoren in den sogenannten Zenturiatskomitien, Volksversammlungen zu denen Männern mit Vermögen, aber nicht von Adel Zutritt gewährt wurde. Äußerlich erkennbar waren die Prätoren an ihrer purpurgesäumten Toga (toga praetexta) und an den sie begleitenden 6 Liktoren. Prätoren waren Imperiumsträger, d.h. sie hatten das Recht der Halsgerichtsbarkeit (ausgedrückt durch die Liktoren), sie durften Truppen ausheben und Kriege führen. Zudem waren sie berechtigt Volksversammlungen einzuberufen und zu leiten, sowie den Senat einzuberufen und vor ihm zu sprechen. Seit den Reformen Sullas (82-79) wurden jeweils acht Prätoren eingesetzt, davor sechs. Vor 198 v.Chr. waren es sogar noch weniger.

Ab 79 gab es einen Prätor urbanus, der als Stellvertreter der beiden Konsuln diese im Falle ihrer Abwesenheit von Rom zu vertreten hatte. Auch musste er die Aufsicht führen, wenn es um Rechtsprechung unter Bürgern ging. Der Prätor peregrinus hatte die Aufgabe bei Rechtshändeln zwischen Ausländern bzw. zwischen Ausländern und römischen Bürgern die Aufsicht zu führen. Weiteren 6 Prätoren überließ man die Aufsicht über die ständigen Gerichtshöfe (quaestiones perpetua).


2. Der Werdegang Ciceros
Marcus Tullius Cicero wurde am 3.Jan.106 v.Chr. in Arpinum (heute Arpino) geboren. Er gehörte dem Ritterstand an. Cicero begann schon früh, sich vielseitigen Studien zu widmen. Bis zum Jahre 82 dauerten seine Lehrjahre in Rom, in denen er umfangreiche Kenntnisse in Recht, Rhetorik, Literatur und Philosophie vermittelt bekam. In dieser Zeit (91-89) absolvierte er auch den Kriegsdienst, mitten im Bundesgenossenkrieg. Er tat dies im Heer des Gnaeus Pompeius Strabo, dem Vater des berühmten Pompejus. Bereits im Jahre 81 hielt Cicero für Publius Quinctius sein erstes Plädoyer, und im Jahre 80 erhielt er Gelegenheit, erstmals bei einem öffentlichen Strafprozess auf Seiten der Verteidigung ein Plädoyer zu halten.

Ein Jahr später (79) begab er sich auf eine Studienreise, um sich weitere Kenntnisse und Fähigkeiten anzueignen. Cicero bereiste Kleinasien und Griechenland, und widmete sich dort besonders der Rhetorik und der Philosophie. Nach seiner Rückkehr nach Rom im Jahr 77 war er alt genug und hatte ausreichende Erfahrungen gesammelt um in die Ämterlaufbahn einzutreten. So bewarb er sich 76, zum für ihn frühstmöglichen Zeitpunkt, da man mindestens 30 sein musste, um das Amt des Quästors. Er wurde gewählt und konnte 75 die Quästur in Sizilien antreten. Zuvor hatte er im Jahre 76 Terentia geheiratet, und mit ihr im Jahre 76 eine Tochter (Tullia) bekommen. 65v.Chr kam dann noch ein Sohn (Marcus) zur Welt. 47 ließ er sich wieder von Terentia scheiden und heiratete Publilia. Ein Jahr darauf starb seine Tochter, woraufhin er sich auch von Publilia wieder trennte. Nach seiner Quästur nutzte Cicero die Zeit bis zur Bewerbung um das nächste Amt, die Ädilität, damit, soziale Kontakte zu knüpfen und Beziehungen aufzubauen, um seine Karriere weiter vorantreiben zu können. Im Jahre 70 führte er dann als Ankläger erfolgreich den Prozess gegen Verres, danach war ihm spätestens der Ruf als ausgezeichneter Redner sicher. In dasselbe Jahr fiel auch seine Bewerbung um die Ädilität. Auch diesmal wurde er auf Anhieb gewählt und fungierte somit im Jahre 69 als kurulischer Ädil.

Nach diesem Amt folgte die Prätur. Cicero wurde als Prätor urbanus im Jahr 66 mit der Leitung eines Geschworenengerichtshofs betraut. In dieselbe Zeit fiel auch seine erste politisch ambitionierte Rede, in der er sich für den Oberbefehl des Pompejus im Krieg gegen Mithridates aussprach. Auch das Konsulat war ein Amt, in das Cicero direkt bei seinem ersten Versuch im Jahre 63, trotz zahlreicher Schwierigkeiten und starker Konkurrenz, gewählt wurde. Sein Kollege war Gaius Antonius. In der Zeit seines Konsulats deckte Cicero die Verschwörung des Catilina auf, die zum Sturz der Regierung führen sollte. Er konnte veranlassen, dass Catilina die Stadt verlassen musste und ließ sehr überhastet mehrere Verschwörer hinrichten. Das brachte ihm dann später (58) große Schwierigkeiten ein und er ging für ein Jahr ins Exil nach Makedonien. Zu diesem Zeitpunkt hatte er seine politische Macht schon weitestgehend verloren, da er im Jahre 60 eine Teilnahme am 1. Triumvirat abgelehnt hatte. In den Folgejahren nach seiner Rückkehr nach Rom schrieb Cicero einige seiner bedeutendsten Werke, beispielsweise de oratore und de re publica. Im Jahre 53 wurde er Augur (ein Priesterkollegium ohne politische Macht), und kurz vor dem Bürgerkrieg war er noch einmal Proprätor in Kilikien. Als im Jahre 45 der Bürgerkrieg zwischen Caesar und der Senatsaristokratie, die sich wiederum mit Pompeius verbündet hatte, ausbrach, wartete Cicero zunächst ab, und ging dann schließlich zu Pompeius nach Dyrrhachion. Da Pompeius aber den Krieg im Jahr 48 verlor, wartete Cicero zunächst in Brundisium, da Rom nun nicht mehr für ihn sicher war. Dann ging er jedoch ein Bündnis mit Caesar ein, wurde begnadigt und konnte doch noch zurückkehren.
In den Jahren 46 bis 44 hat Cicero noch einige weitere seiner, jetzt eher philosophischen Schriften verfasst, u.a. Brutus und de officiis.

Ein Jahr vor seinem Tod wurde Cicero als Führer des Senats eingesetzt. Dort entbrannte ein heftiger Machtkampf zwischen ihm und Antonius. Dadurch, dass aber im Jahre 43 ein neues Triumvirat gebildet wurde, war Cicero erneut politisch entmachtet, und so Antonius Attacken hilflos ausgeliefert. So kam es, dass Cicero am 7.Dez.43 auf Befehl des Antonius hin ermordet wurde.


3. Die politischen Zustände im Römischen Reich in den Jahren 72 – 68 v.Chr.


3.1. Der Sklavenaufstand unter Spartacus (73-71)
Der entflohene thrakische Gladiator Spartacus organisiert im Jahre 73 zusammen mit dem Gallier Krixos entlaufene Sklaven zu einem Heer. Ihre Ziele sind die Freiheit der Sklaven und ihre Entlassung in die Heimat. Mit diesen Aufständischen schafften sie es, fast ganz Süditalien einzunehmen und sich gegen die Konsuln des Jahres 72 (L.Gellius Poplicola und Cn. Cornelius Lentulus Clodianus) zur Wehr zu setzen und sie zu schlagen. Krixos hat 72 bereits sein eigenes Heer, das vom Prätor Arrius im selben Jahr besiegt wird. Dabei fällt Krixos. Dennoch hat das Gesamtheer der Aufständischen bereits eine Größe von 90.000 Mann erreicht, als Crassus den Oberbefehl im Kampf gegen Spartacus erhält. Im Jahr 71 gelingt es den römischen Legionen einen Teil des gegnerischen Heeres zu vernichten. Auch die Entscheidungsschlacht in Lukanien in demselben Jahr wird zugunsten der Römer entschieden. Crassus läßt daraufhin 6000 Aufständische längs der Via Appia ans Kreuz schlagen. Der Rest des Heeres des Spartacus wird 71 von Pompejus, der gerade aus Spanien zurückkehrt, in Norditalien vernichtend geschlagen.


3.2. Der dritte Mithradatische Krieg (74 – 64)
Da Mithradates (geb. 132 v.Chr. in Pontos) bereits seit dem Jahre 88 Krieg gegen Rom führt, schließt Sulla 85 einen Friedensvertrag, bekannt als Frieden von Dardanos, mit Mithradates. Neun Jahre gelingt es beiden Parteien den Vertrag und die damit verbundenen Auflagen einzuhalten, dann annektiert Rom im Jahre 74 Bithynien, und es kommt zum 3. Mithradatischen Krieg. Im Jahre 73 gelingt Lucullus die Vertreibung des Mithradates, dieser flieht nach Armenien (72/71). Doch Lucullus und seine Truppen müssen in Armenien eine Niederlage einstecken (69) und Mithradates kann in seine Heimat Pontos zurückkehren. Er ist nun erneut auf dem Vormarsch und 67 fallen 7000 Römer bei Pontos. Pmpejus ist schließlich, nachdem ihm das Oberkommando übertragen wurde, derjenige, der das Heer des Mithradates schlägt (66-63).


3.3. Pompejus und Crassus als Konsuln
Im Jahre 70 werden Pompejus und Crassus als Konsuln eingesetzt. Beide fahren einen sehr popularen Kurs, der es ihnen ermöglicht viele der Reformen, die Sulla während seiner Diktatur in den Jahren 81 – 79 durchgebracht hatte, rückgängig zu machen. Pompejus und Crassus setzten das Volkstribunat wieder ein, das durch die Reformen Sullas völlig entmachtet worden war. Auch die Geschworenengerichte, die seit Sulla ausschließlich durch Senatoren besetzt waren, wurden jetzt zu je einem Drittel mit Senatoren, aber auch mit Rittern und Ärartribunen besetzt.


3.4. Die Konsuln der Jahre 72 – 68

  • 72: L. Gellius Poplicola und Cornelius Lentulus Clodianus
  • 71: P. Cornelius Lentulus Sura und Cn. Aufidius
  • 70: Crassus und Pompejus
  • 69: Q. Hortensius und Q.Caecilius
  • 68: L. Caecilius und Q. Marcius

 

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