Brüning, Heinrich - seine Maßnahmen zur Bekämpfung der Weltwirtschaftskrise

Schlagwörter:
Heinrich Aloysius Maria Elisabeth Brüning, Notverordnungen, Geldwert, Reichstag, Folgen von Brünings Maßnahmen, soziale und wirtschaftliche Folgen, Referat, Hausaufgabe, Brüning, Heinrich - seine Maßnahmen zur Bekämpfung der Weltwirtschaftskrise
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Referat

Brünings Politik und seine Maßnahmen zur Bekämpfung der Weltwirtschaftskrise

Die Politik die Brüning verfolgte, sollte dafür sorgen, dass der Geldwert mit allen Mitteln stabil gehalten wird und es keine Inflation gibt. Für ihn war wichtig dass es keine Staatsverschuldung gibt. Die Deflationspolitik (Geldwertsteigerungspolitik) war im weiter Sinne eine Politik, die gekennzeichnet war durch eine strickte Haushaltssanierung und deswegen kam es zu sinkenden Preisen und einer Deflation. Brüning legte sein Finanzprogramm dem Reichstag vor, nachdem erste Sanierungsmaßnahmen nur eine schwache Mehrheit gefunden hatten. Diese Vorlage wurde entschieden abgelehnt. (Durch Stimmen der KPD, SPD, NSDAP und des größten Teils der Deutschnationalen).

Nun griff Brüning auf Artikel 48 der Weimarer Verfassung zurück und erließ Notverordnungen. Notverordnungen konnten gemäß Artikel 48 vom Reichstag außer Kraft gesetzt werden. Brüning hatte sich, für den Fall der Ablehnung seiner Notverordnungen, durch Hindenburg bevollmächtigen lassen den Reichstag (nach Artikel 23) aufzulösen.

Die Maßnahmen die Heinrich Brüning als Notfallverordnungen durchsetzte griffen viel zu spät und die prozyklische Politik scheiterte und verschärfte die Wirtschaftskrise letztendlich nur noch. Das Volk musste eine hohe Opferbereitschaft haben, um diese Maßnahmen überhaupt über sich ergehen zu lassen. Seine Notfallverordnungen betrafen grundsätzlich die Bürger und brachten ihnen keine Vorteile. Er erhob neue Steuern bei gleichzeitiger Senkung staatlicher Leistungen und er wirkte auf eine Absenkung von Löhnen und Gehältern hin. Damit hoffte er den deutschen Export zu erhöhen, doch weil Deutschlands Handelspartner eine ähnliche Politik betrieben und zu dem ihre Zölle erhöhten scheiterte alles. So gab es nun zum Beispiel eine Gehaltskürzung um 25% im öffentlichen Dienst. Brüning führte zusätzliche Steuern ein oder erhöhte viele von ihnen. Darunter fiel auch die Erhöhung der Einkommensteuer um 5%, sowie die Steuererhöhung von Tabak, Tee, Zucker, Bier und Kaffee. Außerdem gab es einen Anstieg der Ledigensteuer von 10% und die Sozialversicherungsbeiträge wurden teurer. Aber nicht nur bei den Steuern änderte sich einiges. Brüning kürzte die Arbeitslosenunterstützung so, dass es nach 5 Monaten nur noch eine Krisenunterstützung gab, mit der man kaum über die Runden kam. Außerdem erhöhte er die Beiträge der Arbeitslosenversicherung. Er veränderte den Lombardssatz (Banken verleihen Wertpapiere untereinander kurzfristige Finanzierungsmaßnahme), so dass er nun 20% betrug. Eine weitere Maßnahme von ihm war es, dass alle weiblichen Beamten, deren Ehemann einen Job hatten, entlassen wurden, damit es keine Doppelverdiener mehr gab. Um trotzdem mehr Arbeitsplätze zu schaffen, führte er Notstandsarbeiten wie Straßenbau, Frieshofs- und Reinigungsarbeiten ein, die zum meisten Teil vom Staat erstattet wurden. Als die Weltwirtschaftskrise immer schlimmer wurde erließ er ein Gesetz, dass den Arbeitgebern einen Freifahrtsschein ausstellte, denn sie durften nun den Lohn um 50% kürzen.


Folgen von Brünings Maßnahmen:
Auf Grund Brünings ganzer Maßnahmen und Verordnungen, die zu Lasten des Volkes gingen, gab es eine politische Kehrseite, mit der zuerst keiner gerechnet hatte. Denn durch Brünings Notfallverordnungen war sich der Reichstag nicht mehr einig, ob sie das Gleiche wollen und so wurde beschlossen, dass es Neuwahlen geben muss und der Reichstag wurde aufgelöst. Früher wurde noch über eine demokratisch gesinnte Reichstagsmehrheit verfügt, in Brünings Zeit jedoch gab es das erste Präsidialkabinett, was ihn ermächtigte, Notfallverordnungen zu erlassen. Durch die Finanzkrise und die Unstimmigkeiten über die Notfallverordnungen brach die Weimarer Koalition auseinander. Den Nationalsozialisten wurde ein glanzvoller Aufstieg ermöglicht. So gab es bei den Neuwahlen ein überraschendes Ergebnis, da die NSDAP nun anstatt 12 Abgeordnete 107 im Reichstag hatte. Der Aufstieg der NSDAP wurde durch den wirtschaftlichen Aufschwung der später kam begünstigt, da ihn alle der NSDAP zuschrieben. Richtig ist jedoch, dass es die Folge von Brünings Maßnahmen war. Der Aufschwung war das einzig positive, was daraus resultierte. Es gab soziale, politische und wirtschaftliche Folgen der Maßnahmen.

Soziale Folgen:
Die Bevölkerung konnte sich auf Grund von Geldmangel nicht mehr vernünftig ernähren und wurde deswegen sehr anfällig für Krankheiten. Ein Grund hierfür war auch der rapide Anstieg der Arbeitslosigkeit auf 6 Mio., was zu dem Zeitpunkt 33% der Bevölkerung ausmachte. Die Kaufkraft sank, da die Leute nicht mal Geld für ein paar Schuhe hatten. Die Arbeitslosenunterstützung reichte zu diesem Zeitpunkt gerade mal für das Existenzminimum. Die Altersrenten und Sozialleistungen, sowie die Beamtengehälter wurden gekürzt.

Politische Folgen:
Sparmaßnahmen: Reichskanzler Brüning versucht 1931/32 den Staatshauhalt mit einer konsequenten Sparpolitik auszugleichen. In der Außenpolitik versuchte Brüning sich dafür einzusetzen, dass die Reparationszahlungen aufgehoben werden. Durch seine Maßnahmen gab es eine politische Radikalisierung, da die Bevölkerung nun entweder den Wahlversprechen der linken KDP oder der rechten NSDAP Glauben schenkten.
Eine der wenigen positiven Folgen dieser Maßnahmen war der Rückgang der Staatsausgaben um 1/3.

Wirtschaftliche Folgen:
Es gab auf Grund der niedrigen Kaufkraft, die durch die Kürzung der Gehälter und der Arbeitslosenunterstützung sowie der Erhöhung von Steuern entstanden war, einen Rückgang der Nachfrage. Keiner hatte mehr Geld um etwas zu kaufen. Der Kreis schloss sich letzten Endes damit, dass es einen Produktionsrückgang gab auf die Hälfte des Standen von 1928. Dadurch gab es erneute Entlassungen in den Betrieben, da nicht genügend Arbeit da war. Die Wirtschaft geriet in einen unaufhaltbaren Strudel unter dem die Bürger enorm leiden mussten. Die ersten Banken hatten Zahlungsschwierigkeiten und die ausländischen Banken zogen ihre Kredite zurück. Einige kleine und mittlere Betriebe meldeten Konkurs an.


Fazit:
Die Folgen für die Bevölkerung und das politische System Deutschlands waren keineswegs gute Folgen. Erst durch die entstandenen Neuwahlen begannen die Probleme für viele Bürger. Hitler schaffte es nur an die Macht, da die Arbeitslosigkeit stark anstieg und die Rufe nach einem „starken Mann“ immer deutlicher wurden. Die Folgen der Notfallverordnungen schadeten dem Volk enorm und schon bald stieß Hitlers Wahlkampfparole, sein Ziel sei es, die „politischen Parteien aus Deutschland hinweg zu fegen“, bei Unzufriedenen, besonders in der Mittelschicht, auf offene Ohren. Hitler gab ihnen das Gefühl, dass er etwas für die Bevölkerung tun würde und sich die Verhältnisse bessern würden. Das politische System änderte sich grundlegend und aus einer Demokratie, in der alle die gleichen Rechte hatten, wurde durch Hitler eine nationalistische Diktatur, in der er systematisch versuchte, alle die ihm im Weg standen zu vernichten. Die Leute waren sehr leicht um den Finger zu wickeln, da die meisten von ihnen am Existenzminimum lebten und froh waren, dass es jemanden gab, der etwas ändern will. Nach der anfänglichen Euphorie über die NSDAP und Hitler machten sich später Zweifel breit.
Zu Anfang der Nationalsozialisten gab es einen Aufschwung, der Brüning zu verdanken war, was jedoch keiner sah und das Volk fühlte sich besser. Schon bald allerdings merkten viele Menschen, dass es Hitler nicht um das Wohl der Bürger ging, sondern darum, seine Ziele, alle Juden und Parteifeinde zu vernichten, durchzusetzen. Im politischen System hatte ab sofort nur noch einer das Sagen und konnte tun und lassen was er wollte. Somit steuerte Hitler die Bevölkerung direkt in einen zweiten Weltkrieg. Zwar ist der Krieg und die systematische Vernichtung von Juden nur eine weit entfernte Folge der Maßnahmen von Brüning, man könnte aber sagen, dass wenn Brüning anders gehandelt hätte, die NSDAP nicht so einen Aufstieg gehabt hätte und vielleicht wäre dann auch der Krieg nicht so weit gekommen. Man hätte sich einfach besser um das Volk kümmern müssen. 


Quellen:

  • www.wikipedia.de
  • www.mdr.de/fakt/3244295.html
  • www.hausarbeiten.de

 

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