Bächler, Wolfgang - Im Zug (Gedichtinterpretation)

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Wolfgang Bächler, Im Zug von Wolfgang Bächler, Interpretation, Analyse, Gedichtsanalyse, Zusammenfassung, Inhaltsangabe, Lebensweg, Lyrisches Ich, Referat, Hausaufgabe, Bächler, Wolfgang - Im Zug (Gedichtinterpretation)
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Referat

Gedichtinterpretation - Wolfgang Bächler: „Im Zug“


In dem Gedicht „Im Zug“, verfasst von Wolfgang Bächler, berichtet ein lyrisches Ich von seiner Angst, den falschen Zug genommen zu haben. Damit könnte übertragend die Furcht davor gemeint sein, sich auf einem falschen Lebensweg zu befinden.

Das Gedicht ist in drei Strophen gegliedert. In der ersten Strophe erzählt das lyrische Ich von seiner Furcht, in einem falschen Zug zu sitzen. Der Zug kann ein Symbol für den Lebensverlauf bzw. Lebensweg sein. Wer in einen Zug einsteigt, hat nur an bestimmten Orten zu bestimmten Zeiten die Möglichkeit aus- bzw. umzusteigen. Es ist unmöglich, den Zug jederzeit zu verlassen, es sei denn, man zieht die Notbremse. Hierbei kann man wieder eine Parallele zum Leben ziehen. Hat man sich einmal zu einer bestimmten Meinung bekannt, ist es nicht einfach, davon loszukommen. Hat man sich für eine bestimmte Handlung entschieden und ist dabei, diese auszuführen, kann es sehr schwer sein, sich währenddessen umzuentscheiden („umzusteigen“) und etwas Neues zu beginnen. Jeder Mensch im Leben hat die Freiheit, selbst zu entscheiden, welchen Zug er nehmen möchte bzw. welchen Lebensweg er mit welchem Ziel einschlägt. Das lyrische Ich ist „oft“ (Zeile 1) unsicher („Angst“ kann auch als Zeichen von Unsicherheit interpretiert werden), ob es den richtigen Weg im Leben eingeschlagen hat.

Aufgrund dieser Unsicherheit sucht es Rat bei einer Person, die sich auskennt und der man vertraut, in diesem Fall bei dem Schaffner des Zugs (Strophe 2), im richtigen Leben wohl bei einem guten Freund. Es ist davon auszugehen, dass es einem Schaffner sofort auffällt, wenn sich jemand im falschen Zug aufhält. Er trägt sozusagen auch die Verantwortung dafür. Die Frage des lyrischen Ichs, ob es vielleicht umsteigen solle, verneint er. Er bestätigt sozusagen die Richtigkeit des Weges, das lyrische Ich sollte weiter diesem Weg nachgehen.

Trotz dieser Bestätigung ist das lyrische Ich immer noch unsicher. Es fühlt sich „unzufrieden“ (Strophe 3). Wahrscheinlich hatte es sich eine andere Antwort des Schaffners erhofft, weil es sich unbehaglich in diesem Zug fühlt. Vielleicht verspürt es den Wunsch einer Änderung in seinem Leben („umsteigen“) und wartet nur auf eine Ermutigung dazu. Da es sie vom Schaffner nicht erhält, traut es sich nicht, eine andere Richtung einzuschlagen, doch ein Gefühl der Unzufriedenheit stellt sich ein. Das Gedicht ist klar gegliedert und im Zeilenstil verfasst. Es hat keinen Reim und klingt somit wenig poetisch, eher wie eine sehr kurze Geschichte. Die Sätze sind knapp und klar verständlich formuliert, durch die Wortwahl kommen beim Lesen keine großen Gefühle auf, man empfindet eher Ernüchterung, da das Gedicht mit der Unzufriedenheit des lyrischen Ichs endet.
Die erste Strophe hat zwei Verse, die zweite drei Verse und die letzte Strophe besteht aus nur einer Zeile. Das hängt vom inhaltlichen Zusammenhang ab. In der ersten Strophe kommt nur die Angst zum Ausdruck, in der zweiten die Unsicherheit und der letzte Satz beschreibt die Unzufriedenheit des lyrischen Ichs.

Wolfgang Bächler beschreibt in seinem Gedicht „Im Zug“ in knappen Worten und mit einem einfachen, jedoch einleuchtenden Vergleich des Lebens mit einer Zugfahrt die Angst davor, einen falschen Lebensweg einzuschlagen, den man nicht so einfach verlassen kann. Das lyrische Ich ist unzufrieden mit seinem Lebensweg. Das trifft auf viele andere Menschen ebenfalls zu. Vielleicht soll dieses Gedicht eine Anregung sein, auch gegen den Rat von Anderen, den Mut zu haben, Veränderungen durchzuführen, wenn man mit seinem Leben unzufrieden ist.

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