Moderne Tier- u. Pflanzenzucht

Schlagwörter:
Tierzucht, Pflanzenzucht, Kombinationszüchtung, Hybridzüchtung, Mutationszüchtung, Referat, Hausaufgabe, Moderne Tier- u. Pflanzenzucht
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Referat

Moderne Tier- u. Pflanzenzucht


Schon in der Jungsteinzeit begannen die Menschen Tier- und Pflanzensorten zu züchten obwohl die Regeln der Vererbung erst einige Jahrtausende später bekannt wurden. In unserer heutigen Zeit wo die Anbaugebiete der Kulturpflanzen jedoch kaum noch ausgeweitet werden können, und sich auch die Erträge durch die landwirtschaftlich Techniken der Bodenbearbeitung und Düngung bald nicht mehr steigern lassen, kommt der Pflanzen- und Tierzucht in Zukunft immer größere Bedeutung zu. Die Zuchtziele der Pflanzen sind leichte Ernte und Verarbeitung, Lagerfähigkeit und hoher Ertrag. Bei Kartoffeln z. B. muss der Züchter auch 50-100 verschiedene Merkmale wie Qualität, Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Schädlinge und Anpassung an bestimmte Kulturbedingungen achten. Weshalb z. B. in Südamerika besonders viele Kartoffeln angebaut werden, da dort ideale Bedingungen für ihren Anbau geschaffen sind. Die Züchtung einer neuen Tier- oder Pflanzenart dauert allerdings 10 bis 15 Jahre. Dabei werden verschiedene Züchtungsmethoden angewandt:

Kombinationszüchtung: Diese Methode ist seid dem 20. Jahrhundert bekannt. Es werden verschieden Artenmerkmale durch gezielte Kombination gekreuzt. Wobei meist nahe verwandte Mischlinge untereinander über mehrere Generationen gekreuzt werden, wodurch dann eine „sortenfeste“ Art entsteht. Durch diese Methode ist z. B. eine Weizenart entstanden die besonders gut in Kanada und Russland angebaut werden kann.

Hybridzüchtung: Inzuchtrassen haben oft mangelte Vitalität, eingeschränkte Fruchtbarkeit oder geringe Wüchsigkeit. Wenn man zwei durch Inzucht gezeugte Schweine (A u. B) miteinander kreuzt entsteht ein zweilinien- Hybridschwein (AB). Kreuzt man dieses mit einem anderen zweilinien- Hybridschwein (CD) so entsteht ein vierlinien- Hybridschwein (ABCD).

Mutationszüchtung: Mutationen sind Veränderungen die bei einer Züchtung hervortreten. Diese Mutationen sind erbfest und können somit zur Weiterzucht verwendet werden. Seit einigen Jahren ist es möglich diese Veränderungen künstlich durch radioaktive Strahlung hervorzurufen. Beispiele dieser Züchtungsmethode sind Trauerformen bei Bäumen, Früchte ohne Kerne, Dackelbeine bei Hunden und Schafen oder Angorafell bei Katzen und Kaninchen.

Auslesezüchtung: Die Grundlage ist das Auslesen von Individuen mit erwünschten Merkmalen. Früher geschah diese Auslese eher unbewusst heute werden gezielt „ausdauernde Produkte“ gezüchtet. Bis zum 19. Jahrhundert war dies die einzige bekannte Zuchtmethode wodurch zahlreiche regional verschieden „Landrassen“ oder „Landsorte“ entstanden sind.

Polyploidie: sind Pflanzen mit größeren Organen (wodurch höhere Erträge erzielt werden) und sind in manchen Fällen Voraussetzung für die Kreuzung zwei verschiedener Arten. Diese Sorten können durch das Gift Colchicin künstlich gezüchtet werden.

Protoplasten: sind Blattzellen mit durch Enzym aufgelösten Zellwänden, wodurch sich leichter mit anderen Zellen verschmelzen lassen. Durch diese Methode entstand z. B. die Tomofel, ein Verschmelzungsprodukt aus Tomate und Kartoffel.

Mit den Züchtungsmethoden in unserer heutigen Zeit muss verantwortungsvoll umgegangen werden, denn sobald Tiere gesundheitlich Schäden davontragen wird die Züchtung Fragwürdig.
Durch züchten von Rassen die in der Natur nicht mehr überleben können, gehen widerstandsfähige, natürliche Rassen verloren. Dies ist zwar für die künstliche Züchtung ein Vorteil doch auch ein starker Eingriff in den natürlichen Lebenskreislauf. Seit Mitte der 70er Jahre sind neue Züchtungsmethoden entwickelt worden. Wie z. B. Der Umgang mit Fortpflanzungszellen außerhalb des Tier- und Pflanzenkörpers, Gefrierkonservierung von Zellen und Embryonen sowie künstliche Nährmedien für Zellen und Gewebe von Pflanzen und Tieren.

Embryotransfer bei Hochleistungsrindern: Die gleichzeitige Reifung mehrerer Eizellen wird durch künstliche Befruchtung hormonell ausgelöst. Im Maubeerkeimstadium werden die Embryonen aus der Gebärmutter von Ammenkühen eingesetzt.

Künstliche Mehrlinge: Maulbeekeime werden unter einem Mikroskop mit einer Glasnadel geteilt. Dadurch entstehen aus einem Embryo mehrere Mehrlinge mit identischen Eigenschaften.

Anzucht aus haploiden Zellen: Aus haploide Pollenzellen der Staubbeutel, wie zum Beispiel von Gerste oder Kartoffeln, entstehen haploide Pflanzen. Wird der Chromosomensatz mit Hilfe von Colchicin verdoppelt so entstehen völlig reinerbige, diploide Pflanzen.

Klone aus Einzelzellen: Aus teilungsfähigen Einzelzellen von Kulturpflanzen wachsen, auf passenden Nährböden, wieder vollständige Pflanzen. Aus einer Stammpflanze lassen sich unbegrenzte Nachkommen vegetativ erzeugen, die Klone genannt werden.

Gegenübertragung: In künstlich erzeugte Zellkerne von zellwandlosen Pflanzenzellen können DNA- Moleküle mit Hilfe einer Mikropinpette eingesetzt werden. Es gelingt allerdings nur in wenigen Fällen die Geninformationen auch phänotypisch auszuprägen.

Transgene Lebewesen: Ist eine Technik die wegen ihrer möglichen Folgen seht umstritten ist. Es werden hierbei Lebewesen mit artfremden Genen ausgestattet, deren Merkmale sich ausprägen und vererbt werden. Ein Beispiel hierfür sind Karpfen mit Forellen-Wachstumsgenen oder Coli-Bakterien mit menschlichem Insulin-Gen.

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