Moose Pflanzen des Waldbodens

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Fortpflanzung bei Moosen, Moosarten, Hornmoose, Lebermoose, Laubmoose, Nutzen der Moose, Verzweigungsformen und Blattstellungen, Referat, Hausaufgabe, Moose Pflanzen des Waldbodens
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Referat

Moose – Pflanzen des Waldbodens

Moose haben keine richtigen Wurzeln, sondern nur einfach gebaute Wasserleitungsstränge, die nicht sehrleistungsfähig sind. Zur Wasseraufnahme dienen hauptsächlich die Blätter. Moose können innerhalb kurzer Zeit sehr viel Wasser aufnehmen.
An der Oberseite der Blätter befinden sich Lamellen, zwischen denen Wassertropfen festgehalten werden können. Diese Schutzvorkehrung hindert für einige Zeit das Austrocknen bei Trockenzeit, schütz allerdings auch den Waldboden vor dem Austrocknen. Moose können aber auch, ohne Schaden dabei zu nehmen, fast gänzlich austrocknen. Beim nächsten Regen grünen sie wieder.


Fortpflanzung bei Moosen
Für die Befruchtung ist Wasser erforderlich. Es dringt zwischen die Hüllblätter ein, welche die Geschlechtsorgane ergeben. Die männlichen Geschlechtsorgane heißen Antheridien, die weiblichen Archegonien. Wenn dies geschieht, entlassen die Antheridien die männlichen Geschlechtszellen (Schwärmer), die zwei Geißeln tragen. Mithilfe ihrer Geißeln schwimmen sie zu den Archegonien, die einen Lockstoff abgeben. Die Schwärmer befruchten die Eizelle in den Archegonien und auf der Moospflanze wächst eine Sporenkapsel heran, die auf einem Stiel sitzt. Wenn die Sporen reif sind, lösen sich Haube und Sporenkapseldeckel, sodass sich die Sporen im Wald verbreiten können. Bei Moosen liegt also ein Generationswechsel vor, die allerdings auch aus ungeschlechtlichen Sporengenerationen bestehen kann, welche wiederum aus Sporenträger und Sporenkapsel besteht.


 

Moosarten


Systematik:
Die Moose umfassen mehrere Stammesgeschlechtlich getrennte Gruppen die als selbstständige Klassen zu bewerten sind.

1. Klasse: Hornmoose (Anthocerotae)
Sie bilden eine Klasse mit etwa 100 Arten die als Relikte (Überbleibsel) der früheren Stammesgeschichte der Landpflanzen aufzufassen sind.
Antheridien & Archegonien sind in den Thallus eingebettet, ihre Entwicklung erfolgt von Anfang an endogen (im Pflanzengewebe).
Der Gametophyt ist ein scheibenförmiger, gelappter, einige Zentimeter grosser, am Boden mittels Rhizoiden (Würzelchen) festgewachsener Thallus einfachster Bauart.

2. Klasse: Lebermoose (Marchantiatae)
2 Formen:
Thallose & Foliose (mit Stämmchen und Blättchen)
Thallose Art: Brunnenlebermoos (Marchentia polymorpha)
Eigenschaften:
Vegetative Vermehrung der Gametophyten durch Brutkörper die zu neuen Thalli heranwachsen.
Geschlechtlich getrennte Gametophyten mit Antheridienstanden oder Archegonienständen. Befruchtung des Eis durch spritzende Regentropfen mit Spermatozoickn (männliche Geschlechtszellen)
Standort: Quellen, Brunnen, Bachläufe, zeitweise überspülte Stellen.

3. Klasse: Laubmoose (Bryatae)
Der Gametophyt ist stets beblättert. Die Blättchen sind schraubig angeordnet.
Tormoose (Sphagnidae): eine Gattung Sphagnum
Die Stämmchen stehen fast immer in dichten Polstern zusammen und tragen in regelmäßigen Abständen Büschel von Seitenästen
Manche Sphagnumarten sind durch Zellwandfarbstoffen braun oder leuchtend rot gefärbt.
Die Zweige an der Spirtze bilden eine Rossette, sie erzeugen die Geschlechtsorgane männliche Zweige bilden die Antheridien die Weiblichen an ihrer Spitze die Archegonien.
Aus der Eizelle wächst ein Sporogon mit sehr kurzem Stiel.
Standort: Torfmoose leben an sumpfigen, meist Kalkarmen Orten mit oft niedrigen pH (sauer!) und bilden große Polster, die an ihrer Oberfläche von Jahr zu Jahr weiterwachsen während die tiefen Schichten absterben und zu Torf übergehen.


Nutzen der Moose
Das Moos lässt selbst auf nackten Felsen Wälder entstehen: 

(1) Pioniergesellschaften (nackte, Fels, Relif)
(2) Algen, Flechten, Bakterien, Pilze
(3) Moose
(4) Gräser, Unkraut
(5) Sträucher
(6) Endgeselslschaft (Klimax) Bäume

Man sieht, das Moose bei einem Aufbau eines Waldes ziemlich wichtig sind, nach dem "Kleinkram" von Algen etc. müssen Moose kommen, denn sie finden dort halt und erst dann können Gräser etc. darauf weiterwachsen. Moose speichern das Regenwasser, das sonst rasch versickern würde und halten so über längere Zeit den Waldboden gleichmäßig feucht. Sie tragen dazu bei, dass der Wald auf den Wasserhaushalt der gesamten Landschaft ausgleichend wirkt.


Verzweigungsformen und Blattstellungen
Dies sind makroskopische Merkmale der Moose. Wenn man Moose sammelt und bestimmt, stösst man auf Ausdrücke wie "gekräuselt beblättert" oder "bäumchenförmig verzweigt". Dies sind einige kurze Erklärungen zu den gebräuchlichsten Beschreibungen der Verzweigungsformen und Blattstellungen.

-Verzweigungsformen-
(*) einfach
Dies ist die einfachste Verzweigungsform, die bei den meisten akrokarpen Laubmoosen realisiert ist: Die Stämmchen sind mehr oder weniger gar nicht verzweigt. Oft stehen sie in dichsten Polstern parallel zu einander.
(*) gabelig
Gabelig verzweigt bedeutet, daß man an den Verzweigungsstellen nicht unterscheiden kann, welcher der beiden Zweige vom anderen abzweigt. Es gibt also keinen "Hauptstamm" und keine "Seitenäste". Diese Verzweigungsform kommt bei einigen akrokarpen Laubmoosen vor.
(*) unregelmäßig verzweigt
In diesem Fall sind die Moose mehrfach und leicht ersichtlich verzweigt. Die Verzweigungen folgen jedoch keinem erkennbaren oder regelmäßigen Muster. Dieser Verzweigungstyp ist bei den meisten pleurokarpen Laubmoosen verwirklicht.
(*) regelmäßig einfach gefiedert
Hier gibt es einen "Hauptstamm", von dem in relativ regelmäßigen Abständen Seitenzweige abgehen. Diese wiederum sind unverzweigt. In fast allen Fällen liegen die Seitenzweige alle in einer Ebene. Dadurch, daß die jüngeren Seitenzweige noch kürzer sind als die älteren, entstehen meist typisch aussehende dreieckige oder zungenförmige Mooswedel.
(*) regelmäßig zwei- bis dreifach gefiedert
Diese Verzweigungsform ist so ähnlich wie die vorige, nur daß die Seitenzweige abermals mehr oder weniger regelmäßig verzweigt sind, und u:U. diese nochmals. Bei solchen Moosen kann man meist nicht mehr so genau feststellen, wie oft sie verzweigt sind.
(*) bäumchenförmig
Ein Baum besteht aus einem meist unverzweigten Stamm, der sich ab einer gewissen Höhe dann in viele Äste verzweigt. Dies ist auch das Charakteristikum von "bäumchenförmig verzweigten" Moosen. Es gibt Moose, die als ganzes bäumchenförmig verzweigt sind, aber es gibt auch welche, die einen kriechenden Hauptstamm haben, und bei denen die Äste erster Ordnung aufrecht stehen und bäumchenförmig verzweigt sind.

-Blattstellungen-
(*) aufrecht abstehend
Dies ist die häufigste Stellung: Die Blätter stehen gerade und schräg nach vorne bzw. oben vom Stämmchen oder Ästchen ab.
(*) dachziegelig anliegend
Bei vielen Moosen stehen insbesondere im trockenen Zustand die Blätter nicht schräg vom Stämmchen ab, sondern fast parallel zu diesem. Dies hat zur Folge, daß sie sich gegenseitig überdecken, ähnlich wie die Dachziegel auf einem Dach. Das Moos sieht hierdurch oft ziemlich rund aus. Beispielsweise ist die Art Homalothecium sericeum in trockenem Zustand dachziegelartig beblättert. Gut zu sehen ist diese Art der Beblätterung auf dem Bild von Leucodon sciuroides.
(*) sparrig
Dies ist gewissermaßen das Gegenteil von "dachziegelig anliegend": Die Blättchen stehen mehr oder weniger senkrecht vom Stämmchen ab. Bei einigen Arten steht der untere Teil des Blattes noch schräg zum Stämmchen, der obere ist dann weggebogen. Eine derartige Beblätterung nennt man dann "sparrig zurückgekrümmt". Ein typisches Beispiel sind die verschiedenen Arten der Gattung Rhytidiadelphus. Die Pflanzen bekommen durch eine sparrige Beblätterung ein recht typisches strubbeliges Aussehen.
(*) verflacht
Unabhängig davon, ob die Blätter wirklich in zwei Reihen am Stämmchen sitzen, oder ob die Stämmchen spiralig beblättert sind, sind die Blätter bei einigen Arten so gedreht, daß die Blattflächen in einer einzigen, fast immer der waagerechten, Ebene liegen. Eine solche Art der Beblätterung nennt man dann "verflacht beblättert". Typische Beispiele sind die Gattung Fissidens, bei der die Blätter zweizeilig stehen, und die Gattung Neckera, bei der sie spiralig stehen.
(*) kätzchenförmig, geschwollen, wurmförmig
In diesem Fall sind die Blätter derart in Richtung des Stämmchenendes gebogen und schließen mit den Blatträndern dicht aufeinander ab, daß zwischen den einzelnen Blättchen und dem Stämmchen ein Hohlraum entsteht. In diesem können aufgrund von Kapillarkräften größere Mengen an Wasser gespeichert oder sogar weitergeleitet werden. Die Moose sehen dadurch wie kleine, hohle Würmchen aus. (Naja, das ist zugegebenermaßen etwas schwierig zu beschreiben.) Es gibt einige Arten auf dieser Seite, die diese Art der Beblätterung besitzen (Sphagnum oder Scleropodium), aber auf den Bildern dort ist dies leider nicht zu erkennen.
(*) gerkräuselt
Die Blätter vieler Moosarten haben die Eigenschaft, daß sie sich, wenn sie trocknen, verbiegen. Bei einigen ist dies so extrem, daß die Blätter in engen Bögen geschlängelt oder eingedreht sind - eben "gekräuselt". Ein typisches Beispiel ist die Art Tortella tortuosa, die allerdings auf dieser Seite nicht in trockenem Zustand zu sehen ist.
(*) einseitswendig
Wenn der Blattschwerpunkt der Beblätterung insgesamt nicht innerhalb des Stämmchen liegt, sondern daneben, nennt man die Beblätterung einseitswendig. Im Bild rechts beispielsweise stehen die Blätter, die nach oben abgehen, weniger steil vom Stämmchen ab, als diejenigen, die nach unten abstehen. Die Beblätterung rechts ist also schwach nach unten einseitswendig.
(*) sichelförmig einseitswendig
"Sichelförmig" ist eigentlich keine Eigenschaft der Beblätterung, sondern der Blattform: Die Blätter sind eben nicht gerade, sondern sichelförmig gebogen. Diese Blattform tritt jedoch häufig gleichzeitig mit einer einseitswendigen Beblätterung auf, weshalb man sehr häufig das Wortpaar "sichelförmig einseitswendig" benutzt. Viele Dicranaceen sind beispielsweise sichelförmig einseitswendig beblättert.

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