Bäume - das Holz des Baumes

Schlagwörter:
Baum, Rinde, Baumkrone, der Bau des Stammes, Borke, Referat, Hausaufgabe, Bäume - das Holz des Baumes
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Referat

Das Holz des Baumes

Bäume können nur dort entstehen und leben, wo sowohl genug Niederschlag als auch genug Wärme für das Überleben der Pflanzen vorhanden sind. Dass meistens - außer in Gegenden wie z.B. einer Wüste, wo diese Vorraussetzungen nicht geschaffen sind - Bäume die "Oberhand" gegenüber den anderen Pflanzen behalten, liegt daran, dass sie in ihrer oft gewaltigen und mächtigen Krone mehr Blatt- bzw. bei Nadelbäumen mehr Nadelmasse bilden und diese auch in höhere Ebenen bringen als alle anderen Pflanzen. Durch ihre Blatt- bzw. Nadelmassen nehmen sie oft anderen Pflanzen das Licht, die, wenn sie am Fuße eines Baumes wachsen, daher nicht selten eingehen. Dadurch schaffen sich die Bäume den nötigen Platz und erhalten auch ausreichend Licht bzw. Wärme und Regen.

Doch die oft riesige Baumkrone hat auch einen Nachteil - sie hat ein enormes Gewicht und ist auch sonst, z.B. bei Stürmen, gefährdet. Daher braucht der Baum grundsätzlich einen druckfesten Stamm. Wenn tatsächlich ein Sturm auftritt, können die Bäume nur überleben, wenn sie sowohl genügend zugfest als auch biegsam sind. Während eines Sturmes oder bei starkem Wind kann man deshalb eigentlich immer sehr gut beobachten, wie die Bäume in dem Wind "mitwiegen", sie hinterlassen den Eindruck, als seien sie richtig elastisch.

Auch zeigen vermodernde Baumstümpfe oder dürre, von Bakterien-, Pilz- und Käferbefall gezeichnete Bäume weitere Gefahren auf, die den Stamm und somit natürlich das Holz eines Baumes bedrohen können. Dabei macht es keinen Unterscheid, wie alt der Baum ist - und Bäume können viele hundert Jahre alt werden -, der Schädlingsbefall hinterlässt bei jungen und alten Bäumen den gleichen den gleichen Ausmaß an Schaden. Deshalb ist ein Schutzmantel des Stammes notwendig, der das Holz schützt, wie etwas auch eine Kugelweste einen Menschen vor Kugeln schützt. Zu der genauen Art und Weise dieses Schutzes aber später mehr.
Außerdem benötigt der Stamm ein sehr leistungsfähiges Transportsystem für Wasser und andere Nährstoffe, um den Baum zu ernähren. Im Wassertransport sind die Leistungen dabei besonders erheblich - zum Beispiel verdunstet eine einzige Nadel einer Waldkiefer täglich das zwei- bis zehnfache von dem, was ihr Eigengewicht beträgt.

Wie alle anderen Lebewesen auch, haben Bäume einen Stoffwechsel. Allerdings haben sie keine andere Möglichkeit die hier anfallenden Abfälle zu "entsorgen" als durch den Blattabwurf. Bereits im Frühjahr bilden die Laubbäume dann relativ schnell neue Blätter, ebenso wie die Nadelbäume einige neue Nadelblätter herstellen. Die Baustoffe, dir dazu benötigt werden, wurden schon in dem letzten Sommer gebildet und gespeichert.
Ebenso erfüllt der Stamm bei dem eben genannten Stoffwechsel eine nicht unwichtige Aufgabe: er speichert die Abfallstoffe. Diese Ablagerung von Abfallstoffen im Stamm wird ausschließlich durch das alljährlich erweiterte Dickenwachstum ermöglicht.


Der Bau des Stammes
Viele Leute meinen, dass man anhand der Ringe, die sich auf einer Holzscheibe befinden, das Alter dieses Baumes feststellen kann. Das ist auch soweit richtig, nur muss man wissen, dass es zwei Arten von Ringen gibt: Helle und dunkle Ringe, in denen sich bei den Nadelhölzern verteilt auch die Harzkanäle befinden. Die hellen Ringe wachsen im Frühjahr; dieses Holz wird demnach auch Frühholz genannt. Es besteht aus verhältnismäßig großen Zellen. Die dunklen Ringe sind das Spätholz. Es wächst, wie man sich nun auch denken kann, im Sommer. Durch die zu dieser Jahreszeit vorhandene Wärme wächst das Holz langsamer, die Zellen sind kleiner. Da in jedem Frühjahr ein heller und in jedem Sommer ein dunkler Ring hinzukommt, wird je ein heller und ein dunkler Ring Jahresring genannt. Wenn man nun eben diese Jahresringe (oder einfacher: nur die dunklen Ringe) einer Baumscheibe zählt, kommt man auf das erreichte Alter des betreffenden Baumes. Die hellen und dunklen Ringe haben aber auch noch wichtige Aufgaben. Während das Frühholz im Frühjahr, wo besonders viel transportiert werden muss, mit seinen großen und dünnwandigen Zellen mehr der Wasserleitung dient, wird das Spätholz mit seinen im Spätsommer zunehmend dickwandigeren Zellen zur Festigung des Stammes benötigt.

Baumstämme wachsen grundsätzlich in "zwei Richtungen". Dabei wird das Wachsen in die Höhe Längenwachstum genannt und das in die Breite Dickenwachstum. Letzteres entsteht mit Hilfe der hauchdünnen und kaum auszumachenden Schicht des Kambiums, die den gesamten Holzkörper von den Zweigen bis zu dem Wurzeln umhüllt. Nach innen in den Stamm hinein erzeugen die Kambiumzellen ständig das Holz, nach außen hin den Bast. Um so älter der Baum wird, um so brauner und trockener wird der äußere Teil und löst sich wie Schuppen ab. Dieser Teil wird Borke genannt.

Das Holz lebt und wächst hauptsächlich durch die jene Kambiumzellen. Sie sterben niemals ab, solange auch der Baum gesund ist, teilen sich beständig und bringen dadurch den Stamm zu einem ständigen Wachsen. Nach innen werden röhrenförmige Zellen gebildet, die meistens 0,5 bis 5 Millimeter lang sind. Der Inhalt dieser Zellen stirbt allerdings ab. Dagegen dienen sie als Wasserleitung, ihre schräg stehenden Wände sind mehrfach durchlöchert. Da sie sehr zugfeste Cellulosengestränge beinhalten, die ihrerseits von druckfestem Lignin umschlossen sind, geben diese rohrförmigen Zellen dem Stamm auch die notwendige Stabilität.
Außer diesen Zellen existieren noch weitere Speicherzellen. In ihnen wird z.B. Stärke gespeichert. Von September bis zum Frühjahr ruht die Kambiumtätigkeit, hier verliert der Baum bekannterweise ja seine Blätter bzw. Nadeln.

Wie eben schon erwähnt, wird durch das Kambium zur Außenseite des Stammes hin Bast gebildet. Er beinhaltet wie das Meiste innerhalb des Baumstammes ebenfalls Leitungsbahnen, wo der in den Blättern gebildeter Zucker dorthin transportiert wird, wo er benötigt und verbraucht wird - d.h. zu den Wurzeln, den Blüten und zu reifenden Samen. Bei Laubbäumen wechseln sich in dem Bast weichere Schichten ("Weichbast") mit deutlich härteren Schichten ("Hartbast") ab. Der so genannte Hartbast hat früher schon Verwendung gefunden, als seine Härte von den Menschen als Bindematerial genutzt wurde. Vom Bast aus führen so genannte Markstrahlen gerade in die Mitte des Stammes, sie treffen sich alle bei dem Mark. In diesen Strahlen werden ungenutzte Stoffe als Speicherstoffe in den Holzkörper geleitet.

Schutz des Baumes
Wegen der schon genannten Gefahren ist ein ausführlicher Schutz des Baumes nötig. Dabei schützt die Borke das Innere gegegn äußere Beschädigung sowie Wasserverlust und Infektion zum Beispiel durch Schädlinge oder Giftstoffe. Da sie mehrere Korkschichten enthält, die wasserabweisend und luftundurchlässig sind und die eingelagerten Gerbstoffe eine auf Schädlinge giftige Wirkung erreicht, werden Pilze und Bakterien abgetötet. Die Gerbstoffe sorgen ebenso im Innern des Stammes für die Immunität des Kernholzes. Wenn einer Baumart eine derartige Versorgung an Gerbstoffen fehlt, sterben die Bäume ab beziehungsweise wird der Stamm von innen ausgehöhlt und die Bäume fallen den Stürmen zu Opfer.

Ein weiterer Schutz bietet der "Wunderschnellverband" für alle Nadelhölzer: Das Harz. Wie ein Stromversorgungsnetz verlaufen zahlreiche Harzkanäle längs und radial in dem Stamm, wodurch es überall bereit gehalten und jeder Zeit "einsetzbar" ist. Daher hat man auch, wenn man einmal einen Nadelbaum anfasst oder ein bisschen von der Rinde abmacht, direkt diese klebrige und dickflüssige Masse an den Fingern. Für den endgültigen Wundverschluss sorgt aber wieder einmal das Kambium - durch die erneute Bildung neuer Zellen. Auf diese Weise können zum Beispiel die übrig gebliebenen Stümpfe von oft durch Menschen oder Stürme angerissener Äste wieder "verheilt" werden.

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