Mittelalter - Bildung, Kunst, Architektur und Literatur im Mittelalter

Schlagwörter:
Kunst im Mittelalter, Wolfram von Eschenbach, Walther von der Vogelweide, Hochmittelalter, Spätmittelalter, Referat, Hausaufgabe, Mittelalter - Bildung, Kunst, Architektur und Literatur im Mittelalter
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Referat

 Bildung im Mittelalter

Oberschicht:

  • Jungen mit 7 Jahren in ein Kloster (Schule) geschickt, auf Mönchsleben vorbereitet → lernen, lesen und rechnen oder
  • (mit 12) zu einen anderen Hof geschickt um dort auf das künftige Kriegerleben vorbereitet zu werden → körperliche Fähigkeiten (Bogenschießen, Schwertkampf, Speerkampf, Reitunterricht, Umgang mit Tieren…)

Unterschicht:
Handwerker und Bauern mussten nicht lesen, schreiben, und rechnen können. Die Kinder wurden sehr früh zum Mitverdienen und zur Mitarbeit zu Hause missbraucht und mussten meist den Beruf ihrer Eltern erlernen.

Mädchen:
Mädchen waren auf den Schulen eher die Minderheit, und auch der Unterricht war für sie auf wenige Fächer beschränkt und der Schulbesuch verkürzt. Außerdem waren sie an den Universitäten nicht zugelassen. Sie wurden sehr streng erzogen und früh auf die Ehe vorbereitet. Besonders wichtig war auch, dass sie den Sitten, Bräuchen und den Anstandsregeln folgten. Mädchen lernten auch lesen und beschäftigten sich viel mit den heiligen Schriften.

Schultypen:

  • Domschule: lesen und schreiben, für die Kinder, die Priester, Mönch, Diakon oder Bischof werden wollen, lernen über Klosterregeln, über die Heilige Schrift, Domschule ist der Klosterschule ähnlich, Schultyp nur für reiche Kinder, die sich die Ausbildung leisten können oder begabte Kinder
  • Klosterschule: nur für reiche Kinder, die die Ausbildung bezahlen konnten oder für überbegabte Kinder, dort wurden auch die Kinder von Nonnen oder Mönchen unterrichtet und erzogen
    • innere Klosterschule (Scola interior): für zukünftige Mönche
    • äußere Klosterschule (Scola exterior): für Adel und Bürger gegen Entgelt, für diejenigen, die keinen geistlichen Beruf ergreifen wollen
  • Deutsche Schule, auch „Schreibschule“ genannt: schreiben und lesen in deutscher Sprache, rechnen, Kenntnis in den Münz-, Maß- und Gewichtseinheiten → für Buben und Mädchen → besonders Kaufleuten schickten ihre Kinder dorthin → neben dem Schulunterricht: Kinder von Eltern auf das Berufsleben als Kaufleute, Handwerker oder Hausfrau vorbereitet

Universität:
Im Laufe des Mittelalters wurden viele Universitäten gegründet. Aber man kann nicht genau sagen, welche die erste Universität war. Einige Universitäten, die im Mittelalter gegründet wurden sind in: Salerno, Bologna, Paris, Oxford, Padua, Neapel…

1. Universität im deutschen Raum: Prag (1348)
→Wien (1365) gründete Rudolf IV „der Stifter“
→ Heidelberg (1385)

„SEPTEM ARTES LIBERALES“ sind die SIEBEN FREIEN KÜNSTE, die aus dem Quadrivium und dem Trivium bestehen. Das Trivium umfasst: Grammatik, Dialektik (= Kunst des Diskutierens) und Rhetorik (= Redekunst). Das Quadrivium besteht aus Arithmetik, Geometrie, Musik und Astronomie. Als Student musste man zuerst das Trivium und das Quadrivium absolvieren und konnte dann erst mit dem eigentlichen Studium beginnen.
Aus dem SEPTEM ARTES LIBERALES entwickelte sich der europäische Weg höherer Bildung. Im Mittelalter galt sie als die „allgemeine Bildung“.


Trivium (= Dreiweg)

Prüfung → Titel: BACCALAUREUS

Quadrivium (= Vierweg)

Prüfung → Titel: MAGISTER

dann Studium: Theologie, Jura, Philosophie oder Medizin


Architektur in der Romantik (950-1250):
In der Romanik wurden vor allem viele Kirchen und Klöster errichtet. Merkmal der romanischen Zeitepoche ist eine wehrhafte, massive, horizontal gelagerte Bauweise. Man unterscheidet in der Romanik generell zwischen drei Phasen:

  1. Frühromanik (950-1050)
  2. Hochromanik (1050-1150)
  3. Spätromanik (1150-1250)

Der Grundriss von Kirchen gleicht einem Kreuz aus einem Langhaus und einem Querschiff. Das Langhaus besteht aus fünf gleichgroßen Quadraten, die jeweils durch drei Rundbögen zu erkennen sind. Der Teil, an dem sich das Querschiff und das Langhaus schneiden, ist das Grundelement der Kirche und wird Vierung genannt. Über dieser ragt der Vierungsturm empor, der höchste Turm des Bauwerks. Unter dem Chor befindet sich meist die Krypta, die als unterirdische Kirche oder als Grabstelle ihren Nutzen fand.

Typische Merkmale der Romanik sind die massiven (dicken) Mauern und die Rundbogenform der Portale und Fenster. Diese mächtigen Mauern sind oft nur aus Feldsteinen zusammengesetzt. Die Decken der Bauten waren anfangs aus Holz, doch weil sie somit schnell abbrannten, entschloss man sich im 11. Jahrhundert, sie aus Stein zu fertigen.

Um die Decke zu entlasten, wurden nun Säulen zwischen dem Mittel und dem Seitenschiff gebaut. Aus Stein gehauene Würfelkapitelle (Bild) übertragen die schwere Last der Steindecke auf diese Säulen. Die Kirchen wurden nur einfach und schmucklos gestaltet und die Einrichtung auf den erhöhten Chorraum ausgerichtet. Der Innenraum eines romanischen Kirchengebäudes war sehr dunkel, da durch die eher kleinen und wenig vorhandenen Fenster nur wenig Licht einfallen konnte. Weil die meisten Menschen, ausgenommen Adelige und Geistliche, weder lesen noch schreiben konnten, versuchte man den Leuten biblische Geschichten durch Bilder zu erzählen. Deshalb sind die Wände und Decken der romanischen Kirchen mit vielen monumentalen Fresken und Gemälden verziert. Als Symbol für die Macht des Glaubens und der Kirche aber auch zur Abschreckung von bösen Kräften standen oft Portallöwen neben den Eingängen. (Bild: Portallöwe beim Stift Seckau in der Steiermark)

Die dicken Mauern vermittelten den Besuchern Geborgenheit und Sicherheit um sich wohl zu fühlen. Diese Mauern erinnern aber auch an die Wehrhaftigkeit von Ritterburgen und somit wurden solche Kirchen auch oft „Gottesburgen“ genannt. Sie dienten damit nicht nur zum Abhalten des Gottesdienstes, sondern auch als Verteidigung gegen Angreifer und als Zufluchtsort für die Bauern.
Ein schönes Beispiel des romanischen Stils ist der Speyer Dom in Deutschland, aber auch in Österreich kann man viele gut erhaltene Bauwerke besichtigen.

Gotik (1235-1525):
Die Ursprünge der Gotik findet man bereits im 12. Jahrhundert in Frankreich. Anfangs war der Name „Gotik“ als Begründung für den angeblichen Verfall der Künste durch die Goten gedacht. Erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhundert wurde die Gotik als Stilbezeichnung anerkannt. Wie in der Romanik wird auch die Gotik unterteilt:

  1. Frühgotik (1235-1270)
  2. Hochgotik (1270-1360)
  3. Spätgotik (1360-1525)

Der Grundriss besteht, ähnlich wie bei der romanischen Kirche, aus einem Mittelschiff, das durch Pfeiler vom Seitenschiff getrennt wurde. Über dem Mittelschiff befindet sich ein schmaler Laufsteg (Triforium) hinter einer kleinen Bogenreihe (Arkaden). Über dem Triforium liegt das Fenstergeschoß (Obergaden). Merkmal der gotischen Zeit ist eine Himmelanstrebende, filigrane Bauweise. Ein weiteres typisches Kennzeichen für die Gotik sind die Spitzbogen, die dazu beitrugen, dass Deckengewölbe zu stützen. Die Portale an den Fassaden wurden mit lebensgroßen Steinfiguren geschmückt. In den Bogenfeldern über den Türen stellte man Bibelszenen dar. Die Malerei und Plastik der Gotik sind vor allem durch strenge Formen und feine Detailzeichnungen bestimmt, die auch in den Kirchen zu erkennen sind. Der Inbegriff der Gotik ist die Kathedrale (gr. -> Lehrstuhl, Bischofsitz). Diese war auch ein Symbol für die neue königliche Macht der damaligen Zeit. Im Gegensatz zur Romanik reichen die gotischen Kathedralen weit in die Höhe, wo sie damals noch Gott persönlich vermuteten. So erkennt man auch, dass der Glaube für die damalige Bevölkerung eine Wichtige Rolle spielte. Der wesentliche Unterschied zwischen romanischer- und gotischer Baukunst besteht in der Anwendung neuer Architekturteile:

  • Spitzbogen
  • Neue Grundrissformen
  • Kreuzrippengewölbe

Die Burg
Im Mittelalter dienten Burgen anfangs vor allem als Wehrbauten zum Schutz vor Feinden, später wurden diese allerdings immer mehr zum Symbol herrschaftlicher Macht. Die Burgen waren meist von (Wasser-) Gräben umgeben oder standen auf schwereinnehmbaren Anhöhen.

Eine Burg bestand aus mehreren Hauptteilen:

  • Wohnbereich der Gutsherren (zentraler Teil)
  • Kemenaten
  • Bergfried (letzte Zuflucht vor Feinden)
  • Wohngebäude (Palas)
  • Hof

Die Wohnräume waren eher bescheiden eingerichtet, meisten gab nur einen beheizbaren Raum (Kemenaten). Erst später im 13. Jahrhundert wurden mehrere Öfen verwendet. Schließlich entstanden aus den Burgen befestigte mittelalterliche Städte.

Kunst im Mittelalter
In der Romanik werden auch hier wird die Körperlichkeit jeglicher Figuren durch sinnbildliche Funktionen von Farben und Proportionen ersetzt. Auch reden Größenverhältnisse richtet sich nicht nach der Realität, sonder mehr ihrer Bedeutung. In der Gotik entdeckt man den Raum, Landschaften werden aus der Luftperspektive und im Wandel der Jahreszeiten dargestellt. Neu ist auch das Malen auf Flügelaltären, auf denen besonders ehrwürdige Bilder abgebildet sind. Man klappt sie nur zu hohen kirchlichen Feiertagen auf und sie offenbaren einem, Innen und Außen, gestaltete Szenen aus der Bibel.

Die Kennzeichen der Kunst im Mittelalter sind:

  • Flächigkeit
  • Verzicht auf Raumtiefe
  • Feste Umrisslinien
  • Symmetriebetonte Anordnung der Bildgegenstände
  • Ausdruckstarke Gebärdensprache
  • Nicht viel Raum- und Körperillusionismus

Im Mittelalter konnte der Großteil der Gesellschaft (bis auf die Geistlichen) weder Lesen noch Schreiben. Daher diente die Malerei auch der religiösen Unterweisung. Die Bibel, die damals nur in griechischer oder lateinischer Sprache vorlag, sollte durch Bilder ersetzt werden: Für die „geistig Armen“ (damit gemeint: des Lesens und Schreibens Unkundigen), werden dadurch die Geschichten aus der Bibel, aber auch Gebetbücher und weltliche Handschriften, durch Wandmalerei (=Freskomalerei, ist eine Maltechnik auf nassem Putz) und Buchmalerei geschmückt und verständlich gemacht. Man spricht von der „biblia pauperum“ (=die Armenbibel). Die kulturellen und künstlerischen Zentren sind meist die Klöster, in den Schreibstuben entstehen die Kunstwerke als bildhafte Vermittlung des Textes. Besonders die Bodenseeinsel Reichenau, hier tätige Maler und Goldschmiede schafften nicht nur wunderschöne Bibeleinbände und Buchmalereien, sondern auch Kronen und Reichsäpfel wurden dort gefertigt.



Die Glasmalereien erleben eine ungeahnte Blüte:
Die romanischen Fensterrosen waren am besten geeignet um, zum ersten Mal, die Himmelspracht in den Kathedralen zu vermitteln. Im 14. Jh. Verlor die Glasmalerei ihren Charakter des Übersinnlichen und kam unter dem Einfluss der wirklichkeitsgetreuen Darstellungen der Tafelmalerei.

Die Tafelmalerei (auch genannt die „Malerei auf beweglichen Bildträgern“, meistens Holz) beginnt ihren Weg durch die abendländische Kunst. Sie löst die Ölfarbe der Tempera (=Eigelb + Farbpigmente + Harz) ab. Blattgoldhintergründe werden durch die wirklichkeitsgetreue Gestaltung (z.B.: Innenräume, Landschaften etc.) ersetzt. Im Vordergrund der Bilder erscheinen reine, warme und kontrastreiche Farben und im Gegenzug verwendet man für den Hintergrund trübe, kalte, kontrastschwache Kolorierungen.

Die Absichten der mittelalterlichen Künstler versuchten Dinge zu malen, die sie selbst gesehen haben; Sie wollten eine räumliche Darstellung schaffen. Ebenso thematisierten bildende Künstler im Mittelalter häufig die höfische Liebe. 



Quellen:

  • www.thueriger-ritterorden.de
  • www.pfeilfinder.de
  • www.aeiou.at
  • www.asn-ibk.ac.at/bildung/faecher/geschichte/maike/mittelalter/
  • www.lehenswesen.de/page/html_erziehung.html
  • Geschichte 5.Klasse LP
  • Literatur Geschichtebuch

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